Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen
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Es hatte nach einem Horrorszenario ausgesehen: Nach der Offenlegung des WorldCom Skandals am späten Dienstag abend war an den deutschen Märkten, insbesondere im Hightechbereich, am Mittwoch erst einmal "Land unter" angesagt, ein sell-off schien sich anzudeuten, die US-Futures lagen deutlich im roten Bereich nach einem Dienstags-Schlusskurs auf Tagestief. Doch fielen die Verluste an der Nasdaq selbst zu Beginn mit knapp 3% noch moderat aus, im Laufe des Handelstages konnte sich der Techindex sogar immer weiter steigern bis am Ende auf einem Plus von 0,38% bei 1429 Punkten geschlossen werden konnte. Der Dow lag nur minimal im roten Bereich.
Um 0,44% auf 1027 Punkte konnte der Nasdaq100 gewinnen, nach dem intraday ein neues 3 ½-Jahrestief bei 979 Punkten erreicht worden war. Die größten Kursgewinner waren die Aktien von IDEC Pharma, Intuit, Oracle und RF Micro Devices, die alle zwischen 4,8 und 6,0% gewinnen konnten. Herbe zweistellige Kursverluste setzte es hingegen bei JDS Uniphase (-10,6%), Rational Software (-11%), Charter (-13,8%), Juniper (-18%) und Conexant (-66%).
Das Handelsvolumen war mit 2,058 Milliarden gehandelten Aktien sehr stark. Aber nur 38% aller Aktien konnten gewinnen an der Nasdaq, 55% gaben dagegen nach. 45 Gipfelstürmer standen 353 Aktien, die neue Tiefs markierten gegenüber, die schwächste Relation seit Monaten. Die aktivsten Papiere waren die von Cisco Systems (123 Mio, -0,15%), Sun Microsystems (105 Mio, -7,99%), Intel, Oracle und Microsoft.
Bei den Sektoren kamen die Tagesverlierer aus dem Telkobereich (-3,20%) und Netzwerksegment (-4,75%), während außer den Inets (-1,27%) alle anderen zulegen konnten: Biotech (+1,03%), Software (+0,92%), Computer (+1,32%) und Halbleiter (+1,66%).
Einen positiven Impuls auf die Performance der Indizes schrieben Marktbeobachter auch der Zinsentscheidung zu, die mit einer Beibehaltung der Sätze den Markterwartungen entsprochen hatte. Wieder einmal waren es Schnäppchenkäufer, die zu den vermeintlich günstigen Kursen zugeschlagen haben. "WorldCom hat weiteres Vertrauen zerstört", konstatiert ein Tradingdirektor von Brandywine Asset Management.
"Wenn es Übertreibungen nach unten gibt, treten Schnäppchenkäufer auf den Plan", meinte David Memmott von Morgan Stanley. "Sind wir günstig genug? Ich weiß es nicht, aber es gibt eine Vielzahl von Unternehmen die sehr gut geführt werden und nur durch die schlechte Stimmung so tief bewertet sind", führte er fort.
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