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00:10 Uhr, 24.04.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Den fünften Kursrückschlag in Folge mussten Investoren am Dienstag an der Technologiebörse Nasdaq hinnehmen, weil Anleger nach enttäuschenden Quartalszahlen von Unternehmen aus allen Bereichen offenbar nicht bereit waren, in die Märkte einzusteigen.

Dabei hatte es Anfangs gar nicht so schlecht ausgesehen. Nach neutraler Eröffnung rutschte die Nasdaq aber schnell ins Minus, welches sie in der letzten Handelsstunde deutlich ausweitete. Am Ende schloss die Nasdaq Composite fast auf einem Tagesminus bei 1730 Punkten (-1,61%).

Nicht besser erging es der Nasdaq 100, welche 2% auf 1322 Punkte abgeben musste. Die größten Verlierer waren hier am Dienstag die Aktien von Qualcomm, Ercisson, Conexant und WorldCom, die allesamt mehr als 7,9% im Kurs verloren, WorldCom brach nach weiteren Abstufungen gar um 15% ein. Doch es gab auch Gewinner, die sich insbesondere in Adelphia, Cytyc und Nextel fanden, die alle drei mehr als 5% zulegen konnten.

Das Handelsvolumen war mit 1,955 Milliarden gehandelten Aktien an der Nasdaq sehr stark. 42% aller gelisteten Unternehmen verzeichneten Kurszuwächse, 49% fielen im Kurs. 164 Aktien kletterten auf neue Höhen, 63 Aktien fielen auf neue Tiefs. Nahezu rekordverdächtig war das Handelsvolumen der WorldCom Aktien mit 256 Mio, was den Papieren die Pole Position auf der Liste der meist gehandelten Aktien sicherte. Es folgten auf den weiteren Plätzen die Aktien von Sun Micro (+2,19%, 104 Mio), Cisco Systems (-5,78%, 83,7 Mio), Ericsson (-9,12%, 63,3 Mio) und Oracle (-2,71%, 52,4 Mio). Aus der Reihe tanzten Seebeyond (-52%, 31 Mio) und Lattice Semi (-26%, 17,6 Mio).

Die Kursschwäche vollzog sich quer durch alle Bereiche. Relativ glimpflich kamen die Sektoren Netzwerke und Biotech mit einem Minus von jeweils rund 1,6% davon, über 2% verloren die Segmente Software, Computer und Telekommunikations, mehr als 3% lagen schließlich die Bereiche Halbleiter, Internet und Telekommunikation im roten Bereich.

"Der Markt versucht, sich durch einen Käuferstreik zu wursteln", erklärt der Marktstratege Alan Ackerman. "Es herrscht ein hoher Grad an Skepsis vor- nicht nur wegen der Unternehmenszahlen, sondern auch wegen der jüngsten Bilanzfälschungen".

"Technologie war zuletzt der Verlierer schlechthin. Die Leute haben Angst davor, dass sich Tech-Unternehmen nicht so stark erholen werden als Unternehmen aus anderen Branchen", meinte der Aktienhändler Peter Coolidge.

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