Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Fast eine Punktlandung vollzog heute der Technologieindex Nasdaq Composite, welcher nach positiven Wirtschaftszahlen und Analystenstimmen stärker eröffnet hatte, dann aber schnell ins Minus abdriftete, um am Ende in der Nähe des Vortagesschlusses bei 1753 Punkten (-0,14%) zu schließen. Analysten wiesen dabei daraufhin, dass in dieser Woche eine Vielzahl von richtungweisenden Nachrichten und Ereignisse angeben würde, wohin der Markt in den nächsten Tagen tendieren dürfte. Allen voran wurden wichtige Quartalsergebnisse von Großunternehmen, aber auch die Rede des Fed-Chefs Greenspans am Mittwoch genannt.

Der Nasdaq 100 Index konnte heute 0,24% auf 1355 Punkte zulegen. Besonders stark waren dabei Aktien aus dem Kommunikationsbereich wie Adelphia, Charter, Conexant und Gemstar, welche die Tagesgewinner darstellten und alle über 5% im Kurs gewinnen konnten. Auf der anderen Seite bildeten die drei Biotechs Biomet, Human Genome Sciences und Imclone Systems sowie das B2B Unternehmen I2 Technologies die Tagesverlierer, diese Aktien verloren alle mehr als 3%.

Das Handelsvolumen war heute an der Nasdaq erstaunlich schwach. Nur 1,344 Milliarden Aktien tauschten die Hände, was ein neuer Jahresnegativrekord bedeutet. Auch war das Gewinner-Verlierer-Verhältnis mit 42% zu 49% erstmals seit ein paar Tagen kleiner als eins. Dennoch konnten 222 Aktien neue Hochstände erklimmen während nur 60 Aktien auf neue Tiefs stürzten. An der Spitze der meist gehandelten Aktien der Nasdaq lagen die Papiere von Sun Micro (-2,26% bei 60,3 Mio), WorldCom (+1,2%, 50,5 Mio), Cisco Systems (-1,9%, 45,6 Mio) und Intel (-0,99%, 42,8 Mio).

Eher blass blieben heute die Segmente Software und Computer, die beide leicht negativ abschlossen. Gewinne zwischen 1 und 2% gab es dabei in den Sektoren Biotech, Internet, Netzwerke und Halbleiter, nur der Telkobereich konnte weniger als 1% zulegen.

"Derzeit kann man nur durch die Sektorrotation Geld verdienen, wenn man auf der richtigen Seite steht", erklärt Gary Wedbush, Tradingchef von Wedbush Morgan mit Hinweis auf den fehlenden Impuls in eine Richtung.

"Dies wird eine der größten Earnings-Wochen in der nächsten Zeit. Alles scheint abzuwarten, niemand will zu früh in die falsche Richung einsteigen", weiß Matthew Ruane, Direktor bei Gerard Klauer Mattison & Co.