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00:47 Uhr, 03.04.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Herbe Kursverluste bescherte der Nasdaq am Dienstag den Investoren, nach dem eine Fülle schlechter Nachrichten auf den Markt eingefallen war und die Stimmung auf dem Parkett merklich eintrübte.

Die Eröffnung war bereits sehr schwach erfolgt, Analysten (allen voran Goldman Sachs) hatten frühzeitig auf Blue Chips der Hightechbranche eingeprügelt und durch Downgrades Verkäufe provoziert. Im weiteren Tagesverlauf baute die Hightechbörse ihre Verluste kontinuierlich aus und landete so auf einem Tagestief von 1804 Punkten (-3,13%) im Composite und 1410 Punkten (-4,61%) im Nasdaq100.

In letzterem Index gab es mit Cephalon und Apollo nur zwei Aktien, die im Kurs zulegen konnten. Die Aktien von Mercury, Rational Software, PeopleSoft und Gemstar TV Guide lagen auf der anderen Seite über 10% im roten Bereich, letztere zwei erlitten sogar Kursverluste über 30%.

Durch die heftige Umsatzwarnung von PeopleSoft brach der Softwareindex heute um 6,57% ein und riß auch die Sektoren Internet (-3,89%), Computer (-4,67%), Telko (-3,37%), Netzwerke (-3,17%) und Halbleiter (-3,72%) kräftig nach unten. Der Biotechindex konnte sich mit -2,21% einigermaßen halten.

Das Handelsvolumen war mit 1,698 Milliarden Aktien an der Nasdaq recht hoch, 36% Gewinnern standen 56% Verlierer gegenüber. 125 Aktien erreichten neue Höchststände, 51 landeten auf neuen Tiefs. In der Liste der Top25 gehandelten Aktien fanden sich zuletzt nur Verlierer, angeführt von Cisco Systems (-6,28%, 70 Mio), Sun Micro (-6,09%, 68 Mio), PeopleSoft (-33%, 66 Mio) und Gemstar (-37%, 51 Mio).

Analysten führten die Kursverluste auf verschiedene Ursachen zurück. Zum einen belasteten zahlreiche Umsatz- und Gewinnwarnungen die Märkte, wie die von PeopleSoft im Softwaresektor. Außerdem konnten auch die Wirtschaftszahlen nicht wirklich für Euphorie sorgen. Zunehmend beunruhigt zeigte sich der Markt auch über die eskalierende Lage im Nahen Osten, welche den Ölpreis in diesem Jahr schon um 50% explodieren ließ und damit Inflationsängste geweckt hat. Analysten taten durch Abstufungen und warnende Stimmen ihr Übriges, um den Markt richtig bluten zu lassen.

"Das erste Quartal ist vorüber- nun stecken wir in der Gewinnwarnungsperiode, eine Zeit in der wir sehr vorsichtig sein müssen", erklärte Robert Sullivan, chief investment officer von Satuit Capital Management. "Nun werden wir sehen, ob die Unternehmen mit ihren Ergebnissen den Erwartungen gerecht werden können".

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