Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Nach zwei Tagen deutlich steigender Kurse im Nasdaq legte der Index heute eine kleine Verschnaufpause ein. Im Gegensatz zum überkauften Dow Jones, der sich nach Gewinnmitnahmen mit einem dreistelligen Punkteminus aus dem Markt verabschiedete, konnte der Nasdaq aber am Ende noch dazugewinnen, und zwar um 0,37% auf 1866 Punkte. Marktbeobachter führten die relative Stärke der Technologietitel in erster Linie auf die positive Nachrichtenlage um Intel zurück, wonach das Geschäft des weltgrößten Halbleiterunternehmens besser laufen soll als zunächst erwartet. Außerdem sei der Nasdaq nicht so stark gestiegen, daß nun Gewinnmitnahmen fällig seien.

Der große Bruder des Composite, der Nas 100, stieg um 0,28% auf 1499 Punkte und wies an oberster Stelle die Gewinner Nextel Comms (+16,6%), Vitesse Semi (+8,23%) und JDS Uniphase (+8,15%) aus. Die rote Laterne gewannen die Aktien von Paccar (-6,5%), Bed, Bath & Beyond (-6,52%) und ImClone Systems (-8,28%).

Bei den einzelnen Tech-Segmenten bewiesen die Bereiche Halbleiter (+2,16%) und Telekommunikation (+1,43%) relative Stärke. Außerdem konnten auch Netzwerke (+0,61%), Computer (+0,87%), Software (+0,62%) und Internet (+0,05%) zulegen, während der Biotechsektor mit einem Minus von 1,05% im BTK als einziger abgeben mußte.

Bei den meist gehandeltsten Aktien lagen die von Sun Micro (+4,84%, 83 Mio gehandelte Aktien) in Front, danach folgten Oracle (+1,32%, 73 Mio), Intel (+2,67%, 68 Mio) und Cisco Systems (+0,18%, 6 Mio). Das Handelsvolumen war deutlich geringer als in den letzten beiden Handelstagen (2 Milliarden gehandelte Aktien), 48% aller Nasdaqaktien konnten zulegen, 43% mußten abgeben. Während 152 Aktien neue Höchststände erreichten, bildeten 31 Aktien neue Tiefs aus.

"Investoren schauen nun sehr genau darauf, was aktuell als "günstig" empfunden werden kann", erklärt Frederick Sears, Fondsmanager von Eastern Point Advisers (verwaltet 150 Mio $). "Das Interesse der Anleger an Tech-Aktien ist groß, weil man der Ansicht ist, daß dieser Sektor den Boden ausgebildet hat".

"Die Nachrichten werden von Woche zu Woche besser", bemerkt Francis Gannon, ein Fondsmanager von SunAmerica.

"Der Dow war der Index, der am stärksten überkauft war, daher sind die heutigen Rückschläge nicht verwunderlich", kommentiert der technische Stratege Robert Dickson von Hilliard Lyons. "Der Nasdaq war am wenigsten überkauft, daher kam es dort zu keinen Gewinnmitnahmen".