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05:26 Uhr, 13.02.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Nach zwei Handelstagen mit starken Kursgewinnen an der Nasdaq ging es heute wieder ruhiger zu, der Markt nahm sich eine kleine Verschnaufpause und schloß auf einem leichten Minus von 12 Punkten oder 0,67% im Composite bei 1834 Punkten.

Dabei hatte der Tag schlecht begonnen. Nach der derben Gewinnwarnung des kanadischen Telkoriesen Nortel Networks in Verbindung mit einem weiteren Skandal um dessen CFO (BörseGo berichtete) eröffnete die Nasdaq deutlich im Minus, konnte sich den Tag über dann hochangeln, am Ende das zwischenzeitlich erreichte Plus aber nicht halten. War anfangs das Vertrauen der Investoren stark angeschlagen, meldeten sich im Laufe des Tages mehrere Analysten zu Wort, die bekräftigten, daß mit den Fundamentals der Unternehmen alles in Ordnung sei und die Angst vor Bilanzfälschungen nicht überhand nehmen solle.

Der Nasdaq 100 verlor am Ende 0,87% auf 1465 Punkte. Die sechs größten Kursgewinner kamen allesamt aus dem Biotechsektor, der heute förmlich explodierte. Abgenix, Protein Design Labs, Millennium Pharma, Human Genome, IDEC und Genzyme hießen die Aktien, die zwischen 5 und 7% zulegen konnten. Dicke Verluste setzte es hingegen bei Applied Micro (-6%), WorldCom (-7%), Juniper Networks (-7,6%) und Gemstar (-8,5%).

Bei den meist gehandeltsten Aktien lagen die von Cisco Systems mit einem Verlust von 2,43% und 62 Mio gehandelten Aktien an der Spitze, gefolgt von WorldCom (-7%, 62 Mio), Sun Micro (-3,7%, 44 Mio) und Intel (-1,79%, 38 Mio). Mit Dell Computer (+0,19%) gab es unter den Top10 gehandelten Aktien nur einen Gewinner.

Der Biotechsektor war, wie erwähnt der heutige Outperformer im Tech-Segment. Mit einem Gewinn von 4,23% im BTK konnte er als einziges zulegen, leicht verloren die Bereiche Internet, Software und Halbleiter. Computeraktien fielen um 1,29%, Telkoaktien um 2,18% und Netzwerkaktien büßten 3,29% ein.

"Kurzfristig sehen wir gerade eine Vertrauenskrise, die Anleger sind skeptisch geworden angesichts der vielen Vorfälle in der jüngeren Vergangenheit", meinte Larry Rice von Fahnestock & Co. "Die Wirtschaft sieht wieder besseren Zeiten entgegen, aber die Bewertungen sind nach wie vor hoch".

"Ich glaube die Rechnungslegungssache hängt noch wie eine schwarze Wolke über den Märkten", erklärte Eric Gustafson, ein Portfolio Manager. "Jeden Tag, den wir ohne weiteren Skandal überstehen, können wir als gesund für den Markt ansehen".

"Es gibt keine wirklich neuen Impulse, der Markt hat keinen Anhaltspunkt, ob er steigen oder fallen soll", erläuterte der Händler Donna van Vlack.

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