Analyse
12:42 Uhr, 22.06.2017

Nasdaq Biotechnology Index (NBI) - Geht die große Sause nun weiter Richtung 5.000?

Die Biotechs führen und führten seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten ihr eigenes (Chart-)Leben. Die Märkte konnten stark fallen, die Biotechs stiegen trotzdem weiter und umgekehrt war das auch häufig genug der Fall, somit muss man diesen Sektor auch komplett isoliert vom allgemeinen Tagesgeschäft betrachten.

Erwähnte Instrumente

  • NASDAQ Biotechnology Index - WKN: 617026 - ISIN: XC0006170267 - Kurs: 3.306,26 Pkt (NASDAQ)

Analyse vom 22. Juni 2017 (bei: 3.306,26): Zunächst einmal zum Chart, hier wurde der Zeitraum Sommer 2002 bis Sommer 2008 grob dazu skizziert, da auf Guidants dafür nicht ausreichend Kurs-Historie zur Verfügung steht, es aber wichtig ist, die letzten Tiefs definieren zu können. Vom letzten Low im Sommer 2002 legte der Index beinahe 1.000 % zu und baute im Juli 2015 ein Allzeit-Hoch bei 4.194,87 Punkten aus. Das eigentliche Bewegungs-Hoch definiere ich jedoch bereits einen Monat früher und zwar auf den Juni 2015 bei 4.028,15. Die vor rund zwei Jahren gestartete Korrektur wirkt beim Blick auf den stark angestiegenen Chart nahezu lächerlich gering, doch je nachdem ob vom Bewegungs-Hoch oder ATH gemessen wird, betrug die Strecke, die bis Juni 2016 dabei zurückgelegt worden ist ca. 38-40 %. Was dem normalen durchschnittlichen Verhalten von Korrekturen nach recht steilen Trendbewegungen entspricht. Aus dieser Sicht heraus dürfte man also zunächst einmal ein Korrektur-Ende antizipieren, ob eine 13jährige Rallyebewegung allerdings nur ein einziges Jahr für eine Korrektur aufzuwenden braucht, ist aber noch leicht in Zweifel zu ziehen, zumal die Gegenbewegung darauf seit Juni 2016 bis vor kurzem doch recht schleppend und nicht dynamisch verlief. Dies ist seit ein paar Tagen anders, getragen -vor allem von den Schwergewichten- konnte der Index und somit auch der breite Sektor nach Bruch eines horizontalen Widerstandsbereiches recht deutlich zulegen, dabei wurden auch etliche "Biotech-Leichen" wieder reanimiert, was der Kursbewegung zusätzlich eine breite Basis verschafft hat.

Fazit: Die Biotechs führen und führten seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten ihr eigenes (Chart-)Leben. Die Märkte konnten stark fallen, die Biotechs stiegen trotzdem weiter und umgekehrt war das auch häufig genug der Fall, somit muss man diesen Sektor auch komplett isoliert vom allgemeinen Tagesgeschäft betrachten. Volumen, Kraft und Momentum sprechen derzeit eine eindeutige Sprache und schieben den Sektor an, gemeinhin ist so etwas häufig auch bei so genannten Branchen-Rotationen der Fall, da schichtet dann "Big Money" aus zuvor gut gelaufenen Branchen in andere aussichtsreichere Bereiche große Kapitalströme um und wichtiger noch: bleibt dort für gewöhnlich auch eine ganze Weile mit ruhiger Hand investiert. Technisch sieht es nun wie folgt aus:

  • Für die Bullen: Solange der Index nun oberhalb des frisch gebrochenen Horizontal-Widerstands bei ca. 3.176 Punkten notiert, darf er weiter steigen. Ein erster kurzfristiger Bereich, der für eine Tempo-Drosselung in Form eines Widerstandes gut wäre, liegt bei ca. 3.400 Punkten. Die laufende Bewegung müsste aber eigentlich Kraft genug haben, um zu versuchen eine Art Vorentscheidung herbeizuführen. Diese würde im Sektor 3.565 fallen, dem eigentlichen recht sauber ermittelbaren Zielpunkt, der jüngst gestarteten Bewegungs-Strukturen. Kurse deutlich darüber auf Schlusskurs-Basis würden es ermöglichen, sich dort oben eine Zeit lang "einzunisten" und eine Art Basis auszubilden, um später gen 4.000/4.030 Punkte zu laufen. Ab dort wäre dann mit einem zeitlich ausgedehnten "PingPong" zwischen ca. 3.500/4.000 zu rechnen, bis mittelfristig Kurse im Bereich 5.000/5.200 erreicht werden könnten
  • Für die Bären: Erst unterhalb des frisch gebrochenen Horizontal-Widerstands bei ca. 3.176 Punkten dürfen die Bären wieder Hoffnung schöpfen, allerdings darf man sich echte Gedanken über eine Fortsetzung der seit Sommer 2015 laufenden Abwärtsbewegung wohl erst wieder nach Bruch von ca. 2.960 Punkten machen. Zusätzlich könnte sich allerdings auch im Bereich 3.565/3.600 ein Bären-Szenario anbahnen, nämlich dann, wenn es dort oben zu heftiger Gegenwehr der Shorties käme und diese es eben nicht zulassen würden, diese Zone signifikant zu durchbrechen. Generell ist da oben eh mit Problemen beim Weiterkommen zu rechnen, somit müsste man etwaige dort einsetzende Rückläufe gen Süden dann zunächst einmal genauer ansehen, um abzuwägen, ob dieser eher korrektiv dreiwellig stattfinden würden (was für die spätere Strecke 4.000>>>5.000/5.200 spräche) oder eher impulsiv-dynamisch (was dann für Rückläufe an zunächst die alten Lows bei 2.500 und später Richtung 2.200 sorgen könnte).
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Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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