Nagel: EZB muss zunächst auf aktuellem Zinsplateau bleiben
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FRANKFURT (Dow Jones) - EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat davor gewarnt, mit Schnellen Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) zu rechnen. In einem Interview mit der Website T-Online.de äußerte sich Nagel andererseits zuversichtlich hinsichtlich der Inflationsentwicklung. "Wir müssen zunächst auf dem aktuellen Zinsplateau bleiben, damit die Geldpolitik ihre inflationsdämpfende Wirkung voll entfaltet", sagte Nagel.
Angesprochen auf die Möglichkeit einer ersten Zinssenkung im Sommer, antwortete er: "Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ist der Zinshöhepunkt erreicht. Allen, die deshalb gleich auf eine baldige Zinssenkung spekulieren, sage ich: Vorsicht, es haben sich schon manche verspekuliert." Der EZB-Rat schaue sich die Daten sehr genau an und entscheide bei jedem Treffen aufs Neue.
Nagel zufolge muss die EZB bei Thema Inflation wachsam bleiben: "Inflationsbekämpfung ist kein Selbstläufer", sagte er. Anderseits geht er davon aus, dass der für den Jahreswechsel erwartete Anstieg der Inflationsrate in Deutschland nur vorübergehender Natur sein wird.
Die Chancen für Unternehmen, ihre Gewinne im Windschatten der Inflation zu erhöhen, und die Inflation damit weiter anzutreiben, werden nach seiner Einschätzung 2024 abnehmen. "Ich bin überzeugt, der Wettbewerb sorgt dafür, dass die Unternehmensgewinne wieder sinken", sagte er.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/sha
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