Analyse
16:05 Uhr, 01.05.2009

Nachlassen der Sorge um Pandemie squeezt Markt

Externe Quelle: Hypovereinsbank UniCredit

Die Einschätzung seit den Lows am 9. März ist unverändert: Seit Beginn des Bearmarkts im Januar 2008 ist die erste Gelegenheit für investive Engagements gegeben und insofern eine mittelfristige Aufwärtsbewegung unterwegs. Erster Momentumverlust kurzfristiger Natur sollte sich an den Widerstandsmarken 196 beim STOXX 600, 870 beim S&P 500 und 4660 beim DAX ereignen. Neue Hinweise hinsichtlich der Verfassung des übergeordneten Bildes waren keine von der Zwischenbewegung zu erwarten. Von den Häufigkeitsverteilungen waren um diese ersten Anlaufmarken ausreichend Retensionsflächen ausgebildet, um keinerlei Schaden für das generelle Bild zu hinterlassen.

Zusätzlicher Erkenntniswert aus kurzfristigen Zwischenbewegungen im Hinblick auf das übergeordnete Bild ist regelmäßig Null zu erwarten. Allenfalls für die unmittelbar kurzfristige Situation, das heißt die Frage wie man aus der Phase des Momentumvelustes wieder herauskommt, sind aus einer solchen Zwischenbewegung bisweilen Erkenntnisse zu ziehen. Zu bedenken ist allerdings, dass bei starken Aufwärtsimpulsen das übergeordnete, in dem Fall der mittelfristige Aufwärtstrend, sehr häufig völlig unvermittelt wieder auf den kurzfristigen Zeithorizont durchschlägt.

Hinsichtlich der klassischen Momentum-Indikatoren und Sektorrotationen hat die jüngste Konsolidierung kaum Bereinigungen geliefert. Wo sich allerdings eine Verbesserung aufgrund externer Einflüsse gezeitigt hat, ist beim Sentiment. Die Angst um eine Pandemie, ausgelöst durch die „Schweinegrippe“ hat aus Contrarian-Sicht des Sentiments zu einer kurzfristigen Verbesserung geführt. Die impliziten Volatilitäten sind um zeitweise satte fünf Prozentpunkte gegenüber der Situation vor neun Handelstagen angestiegen, gemessen natürlich bei gleichen Kursständen. Wie sich nunmehr am heutigen Tag eindrucksvoll zeigt, verabschiedet sich der Markt damit durchs Hintertürchen aus der jüngsten Zwischenbewegung. Wir haben aufgrund der ansonsten geringen Bereinigung dennoch Zweifel daran, dass das alte Momentum der bisherigen Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen werden kann. Die Ausrufung der zweithöchsten Grippe-Alarmstufe durch die Weltgesundheitsorganisation ist in den Schlagzeilen der Gazetten von den vordersten Plätzen auch bereits durchgereicht worden.

Das mittelfristige Bild bleibt dessen ungeachtet unverändert: Nach dem Ende des zweiten mittelfristigen Abwärtsimpulses am 9. März lässt sich das Minimum- Potenzial der daraus abgeleiteten Erholungsbewegung anhand des 38,2%- Fibonacci-Retracements der zweiten mittelfristigen Abwärtimpulswelle ermitteln und lautet 225 beim STOXX 600, 5000 beim DAX und 980 Indexpunkte beim S&P 500. Die genannten Kursziele, die wir auch als erste Perspektive für investive Engagements bezifferten, versteht sich lediglich als Minimal-Targets. Normalmaße (61,8%-Retracement) von Erholungsbewegungen kämen auf Kursziele von 265 beim STOXX 600, 5865 beim DAX und 1150 beim S&P 500, die mittels der Häufigkeitsverteilungen sich nochmals höher ausweisen lassen: 280 beim STOXX 600, 6325 beim DAX und 1270 beim S&P 500.

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