Kommentar
12:51 Uhr, 12.03.2009

Nachhaltigkeit und Zertifikate - das passt

Anleger, die etwas für ihr Gewissen und ihren Geldbeutel tun wollen, beschäftigen sich gerne mit nachhaltigen Investments – zu Recht wie sich immer wieder zeigt. Daran ändert auch die Börsenbaisse nichts. Wer antizyklisch denkt, schenkt den entsprechenden Sektoren jetzt mehr Aufmerksamkeit.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch nachhaltig wirtschaftende Unternehmen unter Druck gesetzt. Ihre Aktien fielen zum einen im Einklang mit dem schwachen Gesamtmarkt. Zum anderen fragen sich immer mehr Investoren, wozu sie jetzt noch in Spezialisten für Recycling, Wärmedämmung oder Windkraft investieren sollen, wo doch die Notierungen für Öl und andere Rohstoffe verfallen sind. Und was haben die Aktieninhaber eigentlich von freiwilligen sozialen Leistungen für Mitarbeiter oder der Einhaltung besonders strenger Umweltstandards?

Keine Frage, im Abschwung treten hehre Ziele in den Hintergrund. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen bewahren trotzdem ihre Wettbewerbsvorteile. Denn ihr Engagement für die Allgemeinheit wird von den Verbrauchern honoriert. Die Markentreue steigt; das Unternehmen kann letztendlich höhere Preise durchsetzen. Zudem sind die beiden wichtigsten Branchen für alternative Energien, die Solar- und die Windkraftindustrie, von den kollabierten Preisen für Energierohstoffe allenfalls mittelbar betroffen. Denn die Branchenerträge richten sich in erster Linie nach dem verfügbaren Produktangebot sowie den staatlich garantierten Einspeisevergütungen. Diese wurden zwar zuletzt verschiedentlich beschnitten. Allerdings ermöglichen die neuen Fördersätze immer noch auskömmliche Renditen und stabile Absatzmärkte.

Hinzu kommt: Immer mehr Staaten wissen es zu schätzen, dass die Produzenten regenerativer Energien viele Arbeitsplätze schaffen und die Abhängigkeit von unsicheren Lieferländern verringern. Auch die USA setzen jetzt auf diesen Effekt: Barack Obamas milliardenschweres Konjunkturprogramm soll schwerpunktmäßig auch der Energiewirtschaft zugute kommen. Ein Teil dieser Gelder wird in erneuerbare Energien fließen.

Privatanleger können mit Zertifikaten diversifiziert in nachhaltig und ökologisch wirtschaftende Unternehmen investieren. Viele Emittenten haben sich diesem Thema bereits seit Jahren verschrieben. Das Produktspektrum ist derzeit noch überschaubar – spannende neue Investmentthemen stehen jedoch bereits vor der Tür: Sobald sich die Konjunktur fängt und die Notierungen für Energierohstoffe wieder anziehen, dürfte die Börse die Hersteller von Brennstoffzellen, Elektroantrieben und geothermischen Anlagen entdecken.

Lars Brandau - Der DDV ist die Branchenvertretung der 20 führenden Emittenten derivativer Wertpapiere in Deutschland. Als politischer Interessenverband ist der DDV - weltweit der größte seiner Art - auch in Brüssel aktiv. Die Mitglieder zählen zu den bedeutendsten Emittenten in Deutschland. Sie repräsentieren 90% des Gesamtmarktes. Der DDV fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen des DDV zählen außerdem der Schutz der Anleger und die Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz der Produkte.

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