Kommentar
06:05 Uhr, 01.11.2024

Nach den Q3-Zahlen: Quo vadis, Coinbase?

Eine Übersicht der aktuellen Quartalszahlen der Kryptobörse und die großen Wachstumsfelder.

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • MicroStrategy möchte 42 Milliarden in BTC investieren
  • Entlassungswelle ereilt die Kryptoindustrie
  • Nach den Q3-Zahlen: Quo vadis, Coinbase?
  • Fluid stellt DeFi-Innovation vor
  • OLAS-Gründer zum Hype autonomer KI-Agenten

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MARKTKOMMENTAR

Wurde am Dienstag noch knapp ein neues Allzeithoch verfehlt, folgte gestern die Korrektur, bei der Bitcoin um fast 3% nachgab. Neben einer generellen Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl könnten Anleger auch in Hinblick auf die erneuten Spannungen zwischen Israel und Iran oder den Quartalsergebnissen der Tech-Unternehmen entschieden haben, ihr Risiko zu reduzieren.

Quartalsergebnisse präsentierten aber nicht nur die Tech-Riesen, sondern auch Coinbase, Robinhood, Tether (dazu unten mehr) sowie MicroStrategy. Und erneut hat das Unternehmen, das eigentlich Software entwickelt, aber nur noch für seine wachsenden Bitcoin-Bestände bekannt ist, seinem Ruf alle Ehre gemacht.

Unter dem Namen "21/21" verkündete MicroStrategys CEO Michael Saylor einen neuen Plan zur Bitcoin-Beschaffung. Über die Herausgabe neuer Unternehmensanteile sowie Anleihen im Wert von jeweils 21 Milliarden USD möchte das Unternehmen in den kommenden drei Jahren insgesamt 42 Milliarden USD für den Kauf von Bitcoin auftreiben.

Was das für den Markt bedeutet?

  • Das Unternehmen hält bereits 252.220 BTC. Bei aktuellen Preisen würde das Unternehmen mit 42 Milliarden USD knapp 600.000 weitere BTC erwerben können.
  • MicroStrategy wird damit faktisch zu einem weiteren BTC-ETF - nur ohne Abflüsse (Saylor never sells).
  • Sollte MSTR zukünftig in die großen Aktienindizes aufgenommen werden, winken neue passive Zuflüsse, die MicroStrategy wiederum nutzen kann, um weitere Unternehmensanteile für den Kauf von BTC herauszugeben.

Gestern legte die MicroStrategy-Aktie übrigens um 2,6% zu – eine eigentlich unglaubliche Marktreaktion angesichts der massiven Verwässerung für bestehende Aktionäre. Damit zeigt sich, dass der Markt darauf vertraut, dass das Unternehmen durch den BTC-Kauf mehr Wert schafft, als die Verwässerung den Aktionären schadet.


NEWS FLASH


TOP STORY

Nach den Q3-Zahlen: Quo vadis, Coinbase?

Neben Alphabet, Meta, Amazon und Apple präsentierte auch Coinbase in dieser Woche seine neuesten Quartalsergebnisse. Zur Überraschung der Analysten verfehlte die Kryptobörse jedoch die Umsatzerwartungen, woraufhin die Aktie gestern um mehr als 15% fiel.

Hier sind die wichtigsten Zahlen im Überblick:

  • Umsatz: 1,2 Milliarden USD (-18% gegenüber Vorquartal)
  • Handelsvolumen: 185 Milliarden USD (-18%)
  • EBITDA: 449 Millionen USD (-25%)
  • Gewinn je Aktie: 0,28 USD (Analystenerwartung: 0,45 USD)

Die verfehlten Handelserlöse von Coinbase sind neben den allgemein schwächeren Marktkonditionen des letzten Quartals auch auf den steigenden Anteil von Stablecoin-Handelspaaren zurückzuführen, die deutlich geringere Handelsgebühren generieren.

Coinbases Diversifizierungsstrategie zeigt indes weiterhin Wirkung. So trug das klassische Handelsgeschäft gleichermaßen zum Gesamtumsatz bei wie das “Subscription and Services” Segment, zu dem neben den Einkommen aus Staking-Aktivitäten und Kryptoverwahrung vor allem die Zinserträge auf das Stablecoin-Angebot zählen.

Coinbases Weg zur dominanten Plattform

Dass Coinbase diesen Diversifizierungskurs eher beschleunigen wird, zeigte sich sowohl in der Analyse des Earnings Calls als auch in den Entwicklungen der letzten sechs Monate. Längst befindet sich Coinbase dank zweier Wachstumsfelder in der Transformation zur dominanten Plattform der Krypto-Industrie.

Wachstumsfeld 1 : Base und Coinbase Wallet

Mit aktuell täglich über sechs Millionen an Transaktionen und einer monatlichen Wachstumsrate von über 30% hat sich Coinbases eigenes Layer-2 Netzwerk Base zur führenden Layer-2 auf Ethereum entwickelt. Sei dem Start vor etwas mehr als einem Jahr hat Base dem Unternehmen neue Einnahmen durch Transaktionsgebühren in Höhe von 75 Millionen USD beschert.

Langfristig soll Base die Kerninfrastruktur der Onchain Economy bilden und traditionellen Zahlungsnetzwerken Konkurrenz machen.

Parallel dazu investiert Coinbase verstärkt in die Entwicklung der eigenen Coinbase Wallet, um sowohl die Infrastruktur als auch den Nutzerzugang zu kontrollieren. Durch die Positionierung an beiden Enden der Smiling Curve – Frontend und Backend – ist Coinbase ideal aufgestellt, vom Wachstum der Onchain Economy zu profitieren und die Nutzererfahrung zu optimieren.

Wachstumsfeld 2: Coinbase Developer Plattform

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DEALS TO WATCH

Glow | 30 Millionen USD | Strategic : DePIN-Protokoll, das die Erzeugung von Ökostrom fördern und somit die globalen CO2-Emissionen nachhaltig senken möchte.

Nillion | 25 Millionen USD | Token Sale : Privacy-Network, auf dem vollständig verschlüsselte Apps entwickelt werden können.

Citrea | 14 Millionen USD | Series A : ZK-Rollup auf dem Bitcoin Netzwerk.

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