Nach dem Stresstest der Glaubwürdigkeitstest
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Brüssel (BoerseGo.de) - Nach Veröffentlichung der Ergebnisse des Bankenstresstests kommen die Nachrichtenticker nicht mehr zur Ruhe. Vertreter der Regulierungsbehörden der Euroländer scheinen sich gegenseitig in der Bekundung übertreffen zu wollen, dass die Stresstests "tiefgreifend, rigoros, umfassend" waren, wie es der zukünftige Vizepräsident EZB Constâncio formulierte.
Die WSJ-Kolumnisten Dave Kansas und David Enrich halten dagegen: Was auf den Stresstest folge, sei ein Glaubwürdigkeitstest. In den nächsten Tagen wird bekannt werden, wie tiefgreifend, rigoros und umfassend der Stresstest wirklich war und wie verlässlich die Ergebnisse damit zukünftige Krisen simuliert haben.
Gemessen an der ersten Reaktion der Märkte - es fand kaum eine Reaktion statt - scheinen wenige Marktteilnehmer die Aussage, dass die Tests rigoros waren, geschluckt zu haben. Trotzdem könnte der nun absolvierte Test helfen, die Märkte zu beruhigen.
Hauptkritikpunkt am Stresstest ist die relativ geringe Zahl von Banken, die durchfielen. Sieben von 91 Banken seien instabil, darunter die HRE und fünf spanische Regionalbanken. Dieses Ergebnis ist am unteren Ende der Erwartungen und lässt Zweifel aufkeimen, dass die Tests wirklich streng waren.
Zweiter Kritikpunkt ist in dem zusätzlichen Kapitalbedarf zu sehen, der auf nur €3,5 Mrd. geschätzt wird. Das ist nur 10% der niedrigsten Analystenschätzung. In den USA brauchten Banken nach dem letzten Stresstest, der vor einem Jahr stattfand, zusätzlich $75 Mrd.
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