Mutige vor! Schafft diese Krisenaktie jetzt den Turnaround?

• Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 55,840 € (XETRA)

In dieser Analyse besprechen wir eine Aktie, in der Anleger eigentlich nichts zu Lachen hatten. Vielmehr sah man sich immer wieder Verkäufen und neuen Tiefs gegenüber, womit die Aktie eine Underperformance gegenüber dem gesamten Markt zeigte. In dieser Woche aber gelingt zumindest der kurzfristige Turnaround und dies wiederum bietet aggressiven und risikofreudigen Anlegern eine durchaus interessante Chance.

Dass die angesprochenen Probleme der Bullen bzw. der Aktie nicht ohne Hintergrund sind dürfte klar sein, wenn ich den Namen „Bayer“ ins Spiel bringe. Jedem, der sich mit der Börse beschäftigt, dürften die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme zumindest ansatzweise bekannt sein. Das Problem für Investoren waren dabei nicht unbedingt schlechte Nachrichten, sondern vielmehr die Tatsache, dass man noch nicht einordnen konnte, in welcher Größenordnung diese am Ende sein werden. Mit schlechten Nachrichten kann die Börse allgemein relativ gut leben, nicht jedoch in Ungewissheit.

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Vor diesem Hintergrund könnten die jüngsten Kursgewinne als eine Art Beruhigung angesehen werden. Vorangegangen ist diesen ein Momentumsverlust im laufenden Abwärtstrend. Dies gab es interessanterweise auch gegen Ende letzten Jahres und was dort folgte, war eine zumindest spürbare Erholungsbewegung. Ansatzweise ist diese Entwicklung auch aktuell schon in der Aktie zu erkennen.

Träumen darf ein jeder!

Fokussieren wir in der Bayer-Aktie die Longseite, muss jedem klar sein, dass es sich dabei um einen sehr spekulativen, antizyklischen Trade handelt. Zudem sollte dieser mittelfristig ausgerichtet sein, denn solche Ansätze funktionieren nicht aufgrund hoher Wahrscheinlichkeiten, sondern aufgrund starker Chance-Risiko-Verhältnisse. Sofern sich also ein Aufwärtstrend entwickeln kann, muss man diesen auch reiten. Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen ist bei solchen Ansätzen oberstes Gebot.

Direkt ersichtlich sind aktuell die Risiken. Ein neues Jahrestief sollte die Aktie nämlich nicht mehr machen. Unsere Annahme, dass jetzt eine Erholung und vielleicht sogar ein neuer Aufwärtstrend gestartet worden ist, wäre unterhalb von 52,02 EUR offensichtlich hinfällig. Es macht also Sinn, Longpositionen mit einem neuen Tief zunächst einmal zu schließen.

Auf der anderen Seite müssen die Käufer noch einige Hürden aus dem Weg räumen, um auch mittelfristig wirklich für Entspannung zu sorgen. Hier ist ein schrittweises Denken von Widerstand zu Widerstand nötig. Zunächst einmal dürfte bereits der EMA 50 im Bereich von knapp 57 EUR für eine nächste Entscheidung sorgen. Setzen sich die Käufer dort durch, locken Kursgewinne um 61 EUR. Hier stünde eine weitere Entscheidung an. Nimmt unser mittelfristig angedachtes Szenario weiter Form an, sollte auch diese Hürde am Ende überwunden werden, so das man sich dem EMA 200 und später den bisherigen Jahreshoch bei knapp 73 EUR widmen kann. Aber erst wenn auch diese Hürden aus dem Weg geräumt sind, kann wirklich von einem Bullenmarkt gesprochen werden.

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Nichts für schwache Nerven

Es gibt durchaus einige Argumente, die einen auch mittelfristigen Longtrade in der Bayer-Aktie unterstützen. Dass es sich dabei um ein risikoreiches Investment handelt, dürfte jedem klar sein. Wer hier mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 oder 70 % rechnet, könnte eine böse Überraschung erleben. Wer jedoch die Disziplin hat, solche antizyklischen Ideen auch bis zum Ende durchzustehen, hat in Summe gute Erfolgschancen. Wer die Nerven jedoch nicht besitzt, wird momentan weiterhin die Shortseite favorisieren. Ein konkretes Signal sehe ich zum aktuellen Kurs jedoch nicht.