Kommentar
08:00 Uhr, 26.01.2010

Munich Re zeigt sich stabil

Erwähnte Instrumente

  • CLASSIC-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Barack Obama schickte die Finanzmärkte mit seiner Ankündigung, die Banken stärker reglementieren zu wollen, in der vergangenen Woche so tief in den Keller wie schon länger nicht mehr. Als eine der wenigen stabileren Werte erwies sich dabei im DAX wieder einmal das Papier der Münchener Rück, das auf Wochensicht sogar leicht zulegen konnte. Kein Wunder, wurde dem Münchner Unternehmen doch ein Interesse von Investmentgroßmeister Warren Buffet nachgesagt, was gleichzeitig einer Art Ritterschlag gleichkommt. Doch auch schon während der Finanzkrise hatte sich der Titel durchaus stabil gezeigt, gehörte aber wiederum im vergangenen Jahr im Zuge der allgemeinen Erholung zu den schwächsten Aktien im DAX.

Dabei muss sich der Rückversicherer derzeit mit diversen Krisenherden herumschlagen. Da wäre neben den weitreichenden schneebedingten Schadenfällen vor allem die furchtbare Erdbebenkatastrophe in Haiti, deren menschliches Ausmaß sich kaum in Zahlen ausdrücken lässt. Aus Sicht der Versicherungsbrache dürften sich die Belastungen hier aber durchaus in Grenzen halten, geht man doch bei der Hannover Rück von rund 20 Mio. Euro, beim großen Bruder nach ersten Schätzungen sogar nur von einer Netto-Inanspruchnahme vor Steuern im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Millionen-US-Dollar-Bereich aus, da hier auch keine Belastungen aus der CCRIF-Beteiligung anfallen würden, über die man in 16 karibischen Ländern Versicherungen für Erdbeben- und Hurrikan-Schäden anbietet.

Was die Geschäftspolitik anbelangt, konnte das Unternehmen nach eigener Aussage seine Ziele im vergangenen Jahr erreichen und rechnet dabei mit einem Gewinn von 2,2 bis 2,5 Milliarden Euro, sowie Bruttoprämien in Höhe von 40 bis 42 Mrd. Euro. Außerdem bestätigte man in diesem Zusammenhang auch eine Anlagerendite von mehr als vier Prozent. So beließ Analyst Duncan Russel von JP Morgan seine Einstufung für die Aktie auch auf „Neutral" ebenso wie das Kursziel bei 115 Euro, da der Versicherungswert derzeit zwar günstig bewertet sei, die EU-Richtlinie „Solvency II", die strengere Eigenkapital-Vorschriften vorsehe, aber wie ein Damoklesschwert auf der Stimmung laste. Die UBS hat ihr Urteil für den jetzt auch als Munich Re bezeichneten Titel sogar kürzlich von „Buy" auf „Neutral" gesenkt und seine Kurserwartung von 115 auf jetzt nur noch 111 Euro zurückgenommen, da man aus fundamentaler Sicht nur noch ein begrenztes Aufwärtspotential für das Papier sehe. Eine Einschätzung, die auch von Stephan Kalb von Sal. Oppenheim vertreten wird, der den fairen Wert des Rückversicherers in seiner Studie vom vergangenen Donnerstag gleichzeitig von 134 auf 125 Euro senkte. Für 2011 gehe er aber wieder von einem guten Geschäft aus, was sich schon an den Vertragserneuerungen im Januar zeige. Keinen Grund zu einer Abstufung sieht dagegen Finanzvorstand Hermann Pohlchristoph von Cheuvreux, der die „günstig bewertete" Aktie mit dem gleichen Kursziel von 125 Euro weiterhin bei „Outperform" belässt.

Anleger, die mit einer Seitwärts- bzw. leichten Abwärts-Entwicklung rechnen, könnten eine CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim näher ins Auge fassen, deren Laufzeit Ende Februar 2011 endet. Das Papier mit einem Basispreis bei 103 Euro bietet eine maximale Rendite von 8,54 Prozent bzw. 7,85 Prozent p.a., was einem aktuellen Sicherheitsabstand von 5,29 Prozent entspricht. Der Basiswert könnte also bis zur Fälligkeit noch um diesen Prozentsatz fallen, ohne dass die vollständige Rückzahlung des Nennbetrags in Gefahr geraten würde. Erst bei einem niedrigeren Stand würde es am Ende zu einer Aktienandienung kommen.

7,50 % p.a. Munich Re CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GNH

Laufzeit:

25.02.2011

Preis: (25.01.2010)

Geld / Brief: 99,22 % / 99,42 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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