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22:15 Uhr, 26.10.2017

Dow Jones schließt im Plus, Amazon über 1K

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  • Air Berlin findet Käufer für Technik-Sparte
  • EZB läutet Einstieg in den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik ein
  • Ford Motor meldet Gewinnsprung
  • Twitter übertrifft Erwartungen von Analysten
  • GfK-Konsumklima sinkt erneut
  • Eurozone: Geldmenge wächst stärker
  • Schwedische Reichsbank hält an expansiver Geldpolitik fest
  • Wirecard hebt Ergebnisprognose weiter an
  • Deutsche Bank verdient dank Sparkurs deutlich mehr
  • Munich Re erwartet nur noch "kleinen Jahresgewinn"
  • Beiersdorf hebt Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht an
  • BMW: i3 verkauft vor allem im Ausland gefragt
  • MTU Aero Engines senkt Umsatz- und erhöht Ergebnisprognose
  • Unmut in der Führungsetage von Linde über Praxair-Aussagen
  • Bayer enttäuscht mit seinen Zahlen
  • Kion bleibt auf dem Wachstumspfad
  • Wacker Chemie blickt zuversichtlicher aufs Gesamtjahr

DAX & Dow Jones

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine Rekordjagd nach den heutigen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder aufgenommen. Der DAX stieg im Hoch bis auf 13.144,65 Punkte und beendete den Handel mit einem Plus von 1,39 Prozent bei 13.133,28 Zählern. Die Entscheidungen der EZB wurden als "taubenhaft" interpretiert und ließen den Euro einbrechen, was positiv für den Aktienmarkt ist. Wie erwartet verlängerte die EZB die Anleihenkäufe bis mindestens September 2017 und kündigte gleichzeitig eine Halbierung des monatlichen Kaufvolumens auf 30 Mrd. Euro ab Januar 2018 an. Die Tatsache, dass die EZB kein eindeutiges Enddatum für ihre Anleihekäufe beschließen wollte und dass Anleihe-Reinvestitionen und Vollzuteilung bei den Refinanzierungsoperationen der Banken noch für längere Zeit unverändert beibehalten werden sollen, wurde als Zeichen interpretiert, dass die EZB kein schnelles Ende ihrer lockeren Geldpolitik plant.
  • Der Dow Jones konnte am Donnerstag ein Plus von 0,31 % erzielen, während der technologielastige Nasdaq 100 ein Minus von 0,11 % wegstecken musste. Walgreens (-3,24 %),CVS (-2,94 %) und Rite Aid (-6,18 %) brachen brutal ein, nachdem US-Präsident Trump der Heroinkrise den Kampf ansagte und wurden kurz danach weiter abverkauft, als die Meldung zirkulierte, dass Amazon in mehreren US-Bundesstaaten eine Apothekenlizenz erhalten hat.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Amazon hat im dritten Quartal die EPS-Erwartungen pulverisiert und einen Gewinn je Aktie von 52 Cent generiert. Der Umsatz lag mit 43,7 Milliarden Dollar ebenfalls über der Konsensprognose von 42,14 Milliarden. Das engmaschig verfolgte AWS-Segment konnte den Umsatz zum Vorjahr um 42 % auf 4,58 Milliarden Dollar verbessern, die Zahl der Alexa-Nutzer hat angeblich verfünffacht. Nachbörslich springt die Aktie über die 1000-Dollar-Marke und notiert gegenwärtig rund 7,7 % im Plus.
  • Presse: Air Berlin hat einen Käufer für die Technik-Sparte gefunden.
  • Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter wird mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 das Unternehmen verlassen. Das teilte der DAX-Konzern nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung mit. Wer Kengeters Nachfolger werden soll, werde "in Kürze" bekanntgegeben, hieß es. Hintergrund: Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kengeter wegen mutmaßlichen Insiderhandels. Der Versuch, mit der Zahlung von Geldbußen eine Einstellung des Verfahrens zu erreichen, war zuletzt gescheitert.
  • Der zweitgrößte US-Autobauer Ford Motor hat dank guter Nachfrage und gesunkener Kosten den Nettogewinn im dritten Quartal kräftig um 60 Prozent auf 1,6 Mrd. US-Dollar gesteigert. Die Erlöse wuchsen trotz rückläufiger Verkaufszahlen um 1 Prozent auf 36,5 Mrd. US-Dollar.
  • Während der Umsatz beim Paketdienst UPS im dritten Quartal um 7 Prozent auf 16,0 Mrd. US-Dollar stieg, stagnierte der Überschuss bei 1,26 Mrd. US-Dollar. Die Wirbelstürme hätten rund 50 Mio. Dollar gekostet, so der Konzern.
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Der Medienkonzern Time Warner hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,82 US-Dollar, während der Markt mit 1,55 US-Dollar kalkuliert hatte.
  • Der Fluggesellschaft American Airlines hat die Hurrikan-Saison im Sommer schwer zu schaffen gemacht. Zwar legte der Umsatz im dritten Quartal um fast drei Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar zu, der Gewinn brach jedoch um 15 Prozent auf 624 Mio. US-Dollar ein.
  • Im vergangenen Quartal übertraf Twitter die Erwartungen von Analysten. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 589,6 Mio. US-Dollar. Netto ergab sich noch ein Verlust von gut 21 Mio. US-Dollar nach zuvor 103 Mio. Dollar.
  • Die Quartalszahlen von Universal Health Services haben die Erwartungen verfehlt. Ferner senkte der Krankenhausbetreiber die Jahresziele.
  • Der vor der Fusion mit Linde stehende Gasekonzern Praxair hat im dritten Quartal Umsatz und Ergebnis gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen.
  • Die Deutsche Bank hat dank Einsparungen im dritten Quartal mehr verdient. Unterm Strich stand ein Gewinn von 649 Mio. Euro und damit gut doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Vor Steuern blieben 933 Mio. Euro übrig nach zuvor 619 Mio. Euro. Damit übertraf die Bank die Erwartungen der Analysten deutlich. Das Geschäft schrumpfte hingegen Die Erträge sanken im Jahresvergleich um ein Zehntel auf knapp 6,8 Mrd. Euro. Die Privatbank-Tochter Sal. Oppenheim soll aufgespalten werden. Das Geschäft mit institutionellen Kunden soll in die Deutsche-Bank Tochter Deutsche Asset Management integriert werden, erfuhr das „Handelsblatt“ aus Finanzkreisen.
  • Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer schwächelte im dritten Quartal. Maue Geschäfte mit rezeptfreien Mitteln und die schwierige Lage im Agrarchemiegeschäft konnte der Konzern vor der Monsanto-Übernahme nicht mit dem Pharmageschäft ausgleichen. Insgesamt sank der Umsatz um 2,8 Prozent auf 8,03 Mrd. Euro . Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie vor Sonderposten (EBITDA) verbesserte sich um 4,1 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Dank der Anteilsverkäufe bei der ehemaligen Kunststofftochter Covestro verdiente Bayer netto 3,88 Mrd. Euro, nach 1,2 Mrd. ein Jahr zuvor. Die Prognose für das laufende Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Ohne Covestro soll der Umsatz auf 35 bis 36 Mrd. Euro zulegen und ein EBITDA vor Sondereffekten über dem Vorjahresniveau von 9,3 Mrd. Euro erreicht werden.
  • Die Hurrikan-Serie in den USA und der Karibik sowie weitere Katastrophen wie das Erdbeben in Mexiko belasten den weltgrößten Rückversicherer Munich Re im dritten Quartal über die Maßen. Allein die Zerstörungen durch die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" kosten voraussichtlich den Konzern 2,7 Mrd. Euro. Das bisherige Gewinnziel von 2,0 bis 2,4 Mrd. für 2017 ist damit endgültig nicht mehr erreichbar. Die Munich Re erwartet im laufenden Jahr nur noch einen kleinen Gewinn.
  • Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf blickt nach soliden neun Monaten zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. Seit Beginn des Geschäftsjahres hätten die Erlöse kontinuierlich zugelegt, teilte der Konzern mit. 2017 soll der Konzernumsatz ohne den Einfluss von Währungen sowie Zu- und Verkäufen daher nun um 4 bis 5 Prozent steigen. Bislang hatte Beiersdorf ein Plus von 3 bis 4 Prozent erwartet.
  • Der Gabelstaplerhersteller Kion ist trotz Gegenwinds auch im dritten Quartal auf einem profitablen Wachstumspfad geblieben. Der Umsatz stieg um 44,0 Prozent auf 1,847 Mrd. Euro, während das bereinigte operative Ergebnis EBIT um 53,6 Prozent auf 194,7 Mio. Euro wuchs. Trotz gestiegener Materialkosten und Währungseffekten aus dem britischen Pfund verbesserte der Konzern seine bereinigte EBIT-Marge von 9,9 Prozent im Vorjahresquartal auf 10,5 Prozent.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard kann seine Ergebnisprognose weiter in die Höhe schrauben. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen nun zwischen 398 und 415 Mio. Euro erreicht werden, zuvor waren 392 bis 406 Mio. Euro anvisiert. Analysten hatten bereits mit 404 Mio. gerechnet.
  • Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeiten hat sich die Linde-Führung über Aussagen von Matthew White, Finanzchef von Praxair, mit dem Linde fusionieren will, stark aufgeregt. White habe auf einem Treffen mit Investoren Hinweise darauf gegeben, welche Schritte nach der Fusion anstehen, geben laut FAZ Analysten der Deutschen Bank in einer Zusammenfassung des Treffens wieder. Unter anderem sei es um die Zukunft des Anlagenbaus und der Medizingasesparte und um die Zahl der Mitarbeiter gegangen. Die Aussagen stützen den Verdacht, dass zumindest Teile des Anlagenbaus und das Medizingasegeschäft irgendwann zum Verkauf stehen könnten.
  • Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie erhöht dank gut laufender eigener Geschäfte und einer starken Entwicklung der Beteiligung Siltronic die Jahresziele und erwartet nun 2017 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 1 Mrd. Euro. Bisher war der Konzern von 900 bis 935 Mio. Euro ausgegangen. Der Konzernumsatz soll gegenüber dem Vorjahreswert von rund 4,63 Mrd. Euro weiterhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen.
  • Das Privat- und Firmenkundengeschäft von Deutscher Bank und Postbank soll vom zweiten Quartal 2018 an unter einem rechtlichen Dach arbeiten. Die Zusammenführung liege damit im Plan, erklärte der Mutterkonzern Deutsche Bank. Die beiden Markennamen sollen erhalten bleiben.

Konjunktur & Politik

  • Katalonien: Ministerpräsident Puigdemont will keine Neuwahlen ausrufen, da ein normaler Ablauf nicht garantiert sei.
  • Presse: Mehrheit im US-Repräsentatenhaus für Haushaltsentwurf. Damit wäre der Weg für die geplante Steuerreform frei.
  • In den USA haben die schwebenden, noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im September entgegen den Erwartungen von Experten stagniert, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) mitteilte. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Im August waren die Verkäufe noch um revidiert 2,8 Prozent gesunken.
  • Fed-Chefin Janet Yellen hat offenbar keine Chance mehr auf eine weitere Amtszeit, wie das US-Magazin "Politico" unter Bezug auf eine nicht namentlich genannte Quelle meldete. Da Kevin Warsh aus dem Rennen ausgeschieden sei, kämen nun nur noch der Notenbanker Jerome Powell sowie der Ökonom John Taylor für den Posten infrage.
  • Die Europäische Notenbank hat heute Änderungen bei ihrem Anleihekaufprogramm ab Anfang 2018 bekanntgeben, während die Leitzinsen wie erwartet unverändert bleiben. Im Januar wird die Notenbank nur noch Wertpapiere von 30 Mrd. Euro im Monat erwerben, statt wie bisher 60 Mrd. Das QE-Programm wird zunächst um neun Monate bis September 2018 verlängert. Auf der dem Entscheid folgenden Pressekonferenz betonte EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Reihenfolge bei dem Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik wie kommuniziert bleibe. Die Leitzinsen sollen für längere Zeit und weit über das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben, so Draghi. Zu einer Zinserhöhung könne es damit erst kommen, wenn die Nettokäufe von Anleihen ausgelaufen seien. Mit Blick auf die künftige Entwicklung der Inflation im Euroraum zeigte sich Draghi zuversichtlich. "Wir sind gut aufgestellt, um das Inflationsziel zu erreichen", sagte er. Die Löhne hätten zuletzt stärker zugelegt und die Kerninflation dürfte mittelfristig anziehen.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 11.000 auf 233.000 gestiegen. Von Experten erwartet wurden 235.000 Anträge.
  • Der Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren erhöhte sich im September stärker als erwartet um gut 2 Mrd. auf 64,1 Mrd. US-Dollar.
  • Das Konsumklima in Deutschland scheint seinen Höhenflug beendet zu haben. Der GfK-Indikator für die Verbraucherstimmung sei um 0,1 Punkte auf 10,7 Zähler gesunken, hieß es in einer Mitteilung des Forschungsinstituts aus Nürnberg. Im September hatte die Kauflauend der Deutschen bei 10,9 Punkten den besten Wert seit 2001 erreicht.
  • Die Geldmenge M3  im Euroraum ist im September nach Angaben der Europäischen Zentralbank zum Vorjahresmonat um 5,1 Prozent gewachsen. Im Vormonat hatte die Rate 5,0 Prozent betragen. Die Kreditvergabe an private Haushalte stieg im September wie im Vormonat um 2,7 Prozent, die Kreditvergabe an Unternehmen um 2,5 Prozent, nach 2,4 Prozent im Vormonat.
  • Die Schwedische Reichsbank hat den Leitzins bei minus 0,5 Prozent belassen. „Die Geldpolitik muss expansiv bleiben, damit die Inflation weiterhin nahe zwei Prozent verbleibt", hieß es zur Begründung. Zudem will die Notenbank ihre Wertpapierkäufe in Höhe von rund 15 Mrd. Kronen (rund 1,5 Milliarden Euro) wie geplant bis zum Jahresende fortsetzen.
  • In Neuseeland ist die Labour-Politikerin Jacinda Ardern als Ministerpräsidentin vereidigt worden. Nach der Zeremonie im Parlament erklärte die erst 37-jährige Regierungschefin, sie werde die Neuseeländer zu einen versuchen. Arderns Labour-Partei, die bei der Wahl nur zweitstärkste Kraft geworden war, bildet mit der Partei New Zealand First und den Grünen eine Koalition.

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