Kommentar
19:05 Uhr, 30.10.2005

Münchener Rück – Angriff auf die 100er-Marke zu erwarten?

Die Münchener-Rück-Gruppe ist derzeit der weltweit größte Rückversicherer. Darüber hinaus besitzt das 1880 gegründete Unternehmen mit der ERGO-Versicherungsgruppe den zweitgrößten deutschen Erstversicherer.

Im Bereich der Rückversicherung richtete sich das Augenmerk der Investorengemeinde in der jüngsten Vergangenheit ganz klar in Richtung USA, wo bis Ende November die jetzt schon schlimmste Hurrikan-Saison seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu Ende gehen wird. „Katrina“, „Rita“ und „Wilma“ lauten die bis dato schwersten Stürme, die in diesem Jahr die Rückversicherungsbranche deutlich belasten werden. Dennoch hält das Unternehmen weiterhin an seinem Ziel einer beachtenswerten Eigenkapitalrendite von 12% im Jahr 2005 fest. Einschränkend muss allerdings berücksichtigt werden, dass dieses Ziel in diesem Jahr aufgrund der Sturmschäden lediglich durch die Buchgewinne wegen der Veräußerung der 18%-Beteiligung an der HVB-Group an die Unicredito Italiano sowie der Karlsruher Versicherungsgruppe an die Württembergische Leben realisierbar sein dürfte. Weiterhin wird sich auch das genaue Ausmaß der Belastungen durch die diesjährige Hurrikan-Saison wohl erst in den nächsten Wochen vollständig abschätzen lassen können. Von daher verbleiben noch entsprechende Unwägbarkeiten.

Löst man sich jedoch von dieser relativ kurzfristigen Betrachtungsweise und richtet den Fokus auf die mittel- und langfristigen Perspektiven, so könnten sich die verheerenden Naturkatastrophen letztlich positiv auf die zukünftigen Prämieneinnahmen auswirken. Der Branchenprimus Münchener Rück könnte somit sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Dabei weist der Konzern, der durch die Hurrikans im Vergleich zu seinen Mitbewerbern am wenigsten stark betroffen zu sein scheint, zudem eine dem Anschein nach solide Bilanz und günstige Bewertungsrelationen auf. Das nach den Konsensusschätzungen prognostizierte KGV für 2006 liegt lediglich bei knapp unter 9. Dies könnte - ebenso wie das günstige Kurs-Buchwert-Verhältnis - Spielraum für weitere Kurssteigerungen lassen und den Wert bewertungstechnisch nach unten hin absichern.

Betrachtet man den Titel unter charttechnischen Gesichtspunkten, bewegen sich die Notierungen innerhalb eines intakten mittel- und langfristigen Aufwärtstrends. So befindet sich die Aktie oberhalb ihrer steigenden gleitenden Durchschnittslinien der vergangenen 200 und 50 Tage. Oberhalb des jüngsten Verlaufshochs bei 99,95 Euro lässt sich der nächste markante Widerstandsbereich bei knapp unter 107 Euro ausmachen. Anleger, die auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung setzen möchten, könnten in Betracht ziehen, oberhalb der 100 Euro-Marke entweder prozyklisch eine Long-Position in einem Wave XXL mit einem dem individuellen Risikoprofil versehenen Stopp-Loss oder antizyklisch eine entsprechende Positionierung nach einem deutlicheren Rücksetzer einzunehmen.

WAVE XXL auf Münchener Rück
WKN DB8 134
ISIN DE000DB81348
Art Call
BzV 0,1
Basispreis 76,12 Euro
Stop-Loss 79,70 Euro
Laufzeit ohne Laufzeitbegrenzung
Aktueller Kurs 2,11 Euro

Disclaimer:
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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