Motorola CEO tritt zurück - Details
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Motorola (WKN: 853936, US: MOT) Chairman Christopher B. Galvin hat am späten Freitag seinen Rücktritt erklärt.
"Obwohl ich beträchtliche Ergebnisse erzielt habe, haben der Aufsichtsrat und ich nicht die gleichen Ansichten zum Tempo, zur Strategie zum Fortschritt der Firma in dieser Phase des Turnarounds", erklärte Galvin am Freitag. "Für mich ist es an der Zeit, den Stab an eine neue Führung zu übergeben."
Galvin, der in den Forbes-Umfragen zur Beliebtheit der Unternehmensvorstände nach Microsoft-Chef Steve Ballmer zu den Unbeliebtesten in den USA gehörte ([Link "Weitere Informationen" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]), lies den Motorola Aktienkurs am Freitag in der Nachbörse deutlich steigen. Die Aktie stieg gegenüber dem Schlusskurs bei 11.09 Dollar in der Nachbörse um 5.5% auf 11.70 Dollar.
Dabei war der Rücktritt des 53-jährigen schon länger erwartet worden, wenn auch das Timing der Rücktrittserklärung Marktbeobachter überrascht. Motorola wurde nun seit drei Generationen von Galvin Familienmitgliedern geleitet, nun ist ein Ende der Ära Galvin zu erwarten, da die beiden Söhne Christopher Galvins noch zur Schule gehen. Christopher Galvin, ein Enkel des Motorola-Gründers Paul Galvin, wird alle Posten weiter begleiten, bis eine Nachfolge gefunden sein wird, hieß es.
Am Aktienkursanstieg in der Nachbörse ist aber abzulesen: Investoren fassen wieder mehr Mut in das US-Unternehmen, dass einst zu den größten Chipherstellern und zum größten Handyhersteller weltweit gehörte, aber über die vergangenen Jahre starke Einbußen erlitt.
Seit 1998 sank der Umsatz Motorolas unter Galvins Führung um $4.6 auf $26.6 Milliarden, insgesamt 60.000 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Motorola erfand das Mobiltelefon, musste dann aber mit ansehen, wie die finnische Nokia Prozent für Prozent des Marktanteiles für sich gewann. In den frühen 90ern verkaufte Motorola weltweit mehr als die Hälfte der Mobiltelefone, mittlerweile verfügt Nokia über fast 40% des Absatzmarktes, während Motorola es nur noch auf 15% bringt. Auch das Chipgeschäft verbuchte drastische Rückgänge. Immer wieder wurden neue Versprechen abgegeben, die aber nicht gehalten wurden.
"Jedes Mal haben sie versprochen, dass die Dinge besser werden", so Sanford C. Bernstein Analyst Paul Sagawa, "das Versprechen wurde nie erfüllt. Wie viel Glaubwürdigkeit schenken Sie jemandem, der sechs Jahre lang Versprechen abgibt und sie nicht hält?"
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