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07:43 Uhr, 06.08.2024

MORNING BRIEFING - USA/Asien

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    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Alphabet hat seinen Kartellrechtsstreit mit der US-Regierung verloren. "Google ist ein Monopolist und hat als solcher gehandelt, um sein Monopol aufrechtzuerhalten", urteilte Richter Amit P. Mehta vom US-Bezirksgericht für den District of Columbia. Er sagte, dass Google ein Monopol auf zwei Märkten aufrechterhalte, und zwar bei allgemeinen Suchdiensten und allgemeinen Textanzeigen, indem die Alphabet-Tochter exklusive Vertriebsvereinbarungen nutze. Das Urteil könnte sich auch auf Apple auswirken. Das Unternehmen hat von Alphabet Zahlungen dafür erhalten, dass Google die Standardsuchmaschine auf seinen iPhones ist.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

12:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 2Q

13:00 US/Uber Technologies Inc, Ergebnis 2Q

22:01 US/Amgen Inc, Ergebnis 2Q

22:05 US/Airbnb Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Handelsbilanz Juni 
          PROGNOSE:  -72,50 Mrd USD 
          zuvor:     -75,07 Mrd USD 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      5.297,00  +1,5% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  18.363,50  +1,9% 
Nikkei-225                33.986,07  +8,0% 
Hang-Seng-Index           16.663,80  -0,2% 
Kospi                      2.533,15  +3,8% 
Shanghai-Composite         2.851,33  -0,3% 
S&P/ASX 200                7.686,10  +0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Fester - Nach dem massiven Abverkauf am Vortag erholen sich die Börsen am Dienstag wieder etwas. Am deutlichsten zeigt sich dies in Japan, wo sich der Nikkei-Index nach dem massiven Einbruch wieder weitgehend erholt. Marktteilnehmer verweisen auf Schnäppchenkäufe nach dem breiten Kursrutsch. Konjunkturdaten zeigen indessen Licht und Schatten. Während die Löhne in Japan gestiegen sind, gingen die Ausgaben privater Haushalte gegenüber dem Vorjahr deutlicher als erwartet zurück. Etwas erholt, wenn auch nicht so deutlich wie in Tokio, zeigt sich auch der Aktienmarkt in Südkorea. An den chinesischen Börsen legt der Hang-Seng-Index leicht zu. Hier hatten sich die Abgaben am Vortag gestützt von Konjunkturdaten in Grenzen gehalten. Auch an der Börse in Sydney legt der S&P/ASX 200 leicht zu. Die australische Notenbank hat den Leitzins wie am Markt erwartet unverändert belassen. Ausgelöst wurde die Talfahrt an den globalen Börsen durch zuletzt schwache US-Wirtschaftsdaten, vor allem des Arbeitsmarktberichts am Freitag. Diese schürten die Angst vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in eine Rezession.

WALL STREET

INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.703,27        -2,6%      -1033,99          +2,7% 
S&P-500              5.186,33        -3,0%       -160,23          +8,7% 
Nasdaq-Comp.        16.200,08        -3,4%       -576,08          +7,9% 
Nasdaq-100          17.895,16        -3,0%       -545,69          +6,4% 
 
                        Montag    Freitag 
Umsatz NYSE (Aktien)  1,30 Mrd   1,21 Mrd 
Gewinner               207        702 
Verlierer            2.658      2.128 
Unverändert             23         39 
 

Sehr schwach - Die in der Vorwoche begonnene Talfahrt beschleunigte sich noch. Zu Handelsbeginn sackten die Indizes teils um bis zu rund 6 Prozent ab, ehe sie in eine wacklige Erholungsbewegung übergingen, unterstützt von US-Konjunkturzahlen. Neue Einkaufsmanagerdaten fielen besser als erwartet aus bzw. verfehlten die Erwartungen relativ knapp. Auslöser der weltweiten massiven Kursverluste der vergangenen Tage waren Rezessionsängste, nachdem Konjunkturdaten aus den USA jüngst sehr schwach ausgefallen waren - insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Freitag. Das befeuerte Ängste, dass die für September fest erwartete Zinssenkung in den USA zu spät kommen könnte und der US-Konjunktur deswegen eine harte Landung droht. Auf die Stimmung drückte auch die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. Nicht wenige Marktteilnehmer sprachen aber auch nur von einer Korrektur an den heißgelaufenen Börsen. Das Technologie-Flaggschiff Nvidia verbilligte sich um weitere 6,7 Prozent. Laut Berichten verschiebt Nvidia die nächste Generation von KI-Chips wegen technischer Probleme um mindestens drei Monate. Für diese liegen bereits Bestellungen von Unternehmen wie Alphabet, Microsoft und Meta vor. Intel büßten nach dem Kursdebakel nach enttäuschenden Geschäftszahlen in der Vorwoche weitere 6,6 Prozent ein. Apple verloren 4,8 Prozent. Auf den Kurs drückte zum einen, dass Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway fast die Hälfte seiner Apple-Aktien im zweiten Quartal abgestoßen hat. Daneben belastete, dass die Google-Mutter Alphabet ihren Kartellrechtstreit mit der US-Regierung verloren hat. Für Alphabet ging es um 4,5 Prozent abwärts. Laut einem Bundesrichter wendet Google illegale Praktiken an, um sein Suchmaschinenmonopol aufrechtzuerhalten. Apple hat von Alphabet Zahlungen dafür erhalten, dass Google die Standardsuchmaschine auf seinen iPhones ist.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,89         +0,7          3,88          -53,1 
5 Jahre                  3,62         +0,4          3,62          -38,1 
7 Jahre                  3,67         -0,2          3,67          -30,4 
10 Jahre                 3,77         -1,5          3,79          -10,6 
30 Jahre                 4,06         -4,4          4,11            9,2 
 

Angesichts der Rezessionssorgen und der Angst vor einer Ausweitung des Nahostkonflikts waren sichere Häfen gesucht. Dazu gehören in erster Linie Staatsanleihen. Nach dem bereits starken Rückgang der vergangenen Tage war die Tendenz allerdings in engen Grenzen uneinheitlich. Die Zehnjahresrendite sank ganz leicht auf 3,77 Prozent. Vor Wochenfrist betrug sie noch knapp 4,20 Prozent. Mittlerweile spekuliert der Markt auf eine Zinssenkung um einen vollen Prozentpunkt und mehr bis zum Jahresende.

DEVISEN

           zuletzt  +/- %      00:00  Mo, 9:35 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,0951  -0,0%     1,0954        1,0964   -0,8% 
EUR/JPY     159,74  +1,2%     157,85        156,89   +2,7% 
EUR/GBP     0,8574  -0,0%     0,8574        0,8561   -1,2% 
GBP/USD     1,2773  -0,0%     1,2776        1,2805   +0,3% 
USD/JPY     145,87  +1,2%     144,11        143,08   +3,5% 
USD/KRW   1.374,48  +0,7%   1.365,16      1.369,47   +5,9% 
USD/CNY     7,1123  -0,0%     7,1155        7,1063   +0,2% 
USD/CNH     7,1443  +0,1%     7,1372        7,1319   +2,0% 
USD/HKD     7,7936  +0,1%     7,7858        7,7792   -0,2% 
AUD/USD     0,6513  +0,3%     0,6496        0,6438   -4,3% 
NZD/USD     0,5931  -0,1%     0,5938        0,5917   -6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD  55.726,10  +2,4%  54.431,45     52.400,90  +28,0% 
 

Mit den gesunkenen Renditen tendierte der Dollar weiter schwach. Der Dollar-Index fiel um 0,5 Prozent, in der Spitze kostete der Euro gut 1,10 Dollar. Gesucht waren am Devisenmarkt der Franken und der Yen. Beide gelten wie US-Staatsanleihen als sogenannte sichere Häfen in Krisenzeiten. Dazu hatte die japanische Notenbank jüngst die Zinsen erhöht. Der Yen schwächt sich am Dienstag im asiatischen Handel deutlich ab. Der Dollar notiert aktuell bei 145,87 Yen, nach rund 143 Yen am Vortag.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL      zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    74,12        72,94  +1,6%    +1,18  +3,9% 
Brent/ICE    77,31        76,30  +1,3%    +1,01  +2,6% 
 

Die Erdölpreise stiegen leicht um rund 0,4 Prozent - im Spannungsfeld von Rezessionssorgen und der Nahostkrise.

METALLE

                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.408,53  2.410,24  -0,1%    -1,70  +16,8% 
Silber (Spot)     27,08     27,30  -0,8%    -0,22  +13,9% 
Platin (Spot)    914,75    911,50  +0,4%    +3,25   -7,8% 
Kupfer-Future      3,98      4,00  -0,6%    -0,02   +0,9% 
 

Der Goldpreis geriet in den Abwärtsstrudel sinkender Rohstoffpreise. Er verbilligte sich um 35 auf 2.408 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer betonten, eigentlich sprächen Rezessionsängste, Risikoscheu, schwächerer Dollar und nachgebende Marktzinsen für das Gold.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR +++++

GELDPOLITIK USA

Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of San Francisco, Mary Daly, ist nicht übermäßig besorgt über den Arbeitsmarktbericht vom Juli - und schon gar nicht über eine bevorstehende Rezession. Eine "geldpolitische Anpassung" werde eher früher als später kommen, sagte sie, und es bestehe kein Grund zur Sorge. In einem moderierten Gespräch bei einer Veranstaltung der Hawaii Executive Collaborative beschrieb Daly den US-Arbeitsmarkt als "sich verlangsamend, aber nicht von einer Klippe stürzend".

GELDPOLITIK AUSTRALIEN

Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat den Leitzins unverändert gelassen, ohne sich anderen großen Zentralbanken anzuschließen, die von kommenden Zinssenkungen sprachen, und warnte stattdessen, dass die Inflation noch für einige Zeit ein Problem bleiben werde. Der Leitzins der RBA wurde auf einem Zwölfjahreshoch von 4,35 Prozent belassen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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