MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
US-Präsident Donald Trump und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin hatten nach ihrem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen in Alaska keinen Durchbruch zu verkünden. Der Weg zu einem Frieden in der Ukraine ist weiterhin unklar. Am Ende des über drei Stunden langen Treffens gaben die beiden Präsidenten nur wenig Details über ihre Gespräche preis. "Es gibt keinen Deal bevor es einen Deal gibt", sagte Trump bei einer Pressekonferenz zum Ende des Gipfels. Der typischerweise sehr gesprächige Präsident nahm keine Fragen der Reporter an. Die Delegationen hätten bei zentralen Fragen Fortschritte erzielt, so Trump. "Wir sind aber noch nicht am Ziel", fügte er hinzu. Europäische Staats- und Regierungschefs werden am Montag gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Washington zu einem Treffen mit US-Präsident Trump reisen. Ziel ist es, gemeinsam gegen die russischen Bemühungen vorzugehen, die Friedensbedingungen in ihrem Krieg zu diktieren. Die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Großbritanniens, Finnlands, die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, sowie Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagten, sie würden Selenskyj ins Weiße Haus begleiten.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Im Laufe des Tages:
- AU/BHP Group Ltd, ausführliches Jahresergebnis
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine relevanten Daten angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.473,00 +0,2% E-Mini-Future S&P-500 6.484,00 +0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.880,25 +0,3% Nikkei-225 (Tokio) 43.793,52 +1,0% Hang-Seng (Hongk.) 25.439,78 +0,7% Schanghai-Comp. 3.743,13 +1,3% Freitag: DAX 24.359,30 -0,1% DAX-Future 24.431,00 +0,0% XDAX 24.376,94 +0,1% MDAX 30.951,69 -0,5% TecDAX 3.766,08 -0,1% SDAX 17.022,94 -1,0% Euro-Stoxx-50 5.448,61 +0,3% Stoxx-50 4.553,93 +0,1% Dow-Jones 44.946,12 +0,1% S&P-500 6.449,80 -0,3% Nasdaq Composite 21.622,98 -0,4%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Börsen dürften mit kleinen Aufschlägen in den Handel am Montag starten. Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird von Beobachtern als diplomatischer Erfolg für Putin gewertet. Putin sei kein Waffenstillstand auferlegt worden, zugleich seien keine neuen Sanktionen gegen Russland zu erwarten, so Berenberg. Die Aussagen von Trump, es liege nun an der Ukraine einen Deal mit Russland zu machen, lege nahe, dass der US-Präsident die Ukraine und Europa zwingen könnte, russischen Forderungen nachzukommen. Am Montag trifft Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus, gemeinsam mit europäischen Staats- und Regierungschefs. Ab Donnerstag wird sich die Aufmerksamkeit der Anleger dann auf das jährliche Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole richten. In diesem Jahr dürfte die Spannung wegen des zunehmenden Drucks der US-Regierung auf die Entscheidungsträger, die Zinsen zu senken, noch einmal größer sein, schreibt die Commerzbank in einem Kommentar. Die jüngsten Zahlen aus der Realwirtschaft, nach denen der US-Dollar erneut unter Druck geriet, dürften zusätzlich den Boden bereiten für eine Wende in der Geldpolitik. Die Aussicht auf Zinssenkungen dürfte die Börsen stützen.
Rückblick: Unmittelbar vor dem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und US-Präsident Trump zum Thema Ukraine prägte Zurückhaltung den Handel. Beobachter zeigten sich skeptisch, dass eine Lösung gefunden werde. Neue US-Konjunkturdaten enthielten Licht und Schatten und gaben dem Markt keine Impulse. Enttäuschende chinesische Wirtschaftsdaten nährten jedoch die Hoffnung auf weitere Wirtschaftsstimuli Pekings, was dem Rohstoffsektor zu einem Plus von 0,8 Prozent verhalf. Bei Anglo American und Glencore ging es 2,2 und 1,8 Prozent nach oben, bei Rio Tinto und Antofagasta um 0,7 und 1,2 Prozent. Rüstungsaktien standen vor dem US-Russland-Gipfel unter Druck, denn ein Waffenstillstand würde das Sentiment belasten, so Händler. Rheinmetall und Saab fielen um 1,2 und 2 Prozent, Thales und BAE Systems um jeweils 0,9 Prozent. Für den Schmuckhändler Pandora ging es um 18,4 Prozent nach unten. Das Umsatzwachstum hat auf vergleichbarer Fläche die Erwartung zwar nur leicht verfehlt, schwerer wogen aber Kommentare zu den US-Zöllen. Demnach sieht das Unternehmen noch keine Auswirkungen und plant keine Preiserhöhungen. Analysten fürchten daher, dass höhere Zölle dann auf Kosten der Marge gehen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Unter starkem Druck verloren Thyssenkrupp 6,6 Prozent. Nach der Enttäuschung über die schwachen Quartalszahlen vom Vortag wurde hier weiter verkauft. Zudem habe der geplante TKMS-Börsengang die Aktie zuvor gestützt, da er ihr die hohen Bewertungen der Rüstungsbranche eingebracht habe. Mit sinkenden Branchen-Bewertungen in der Rüstung falle daher auch Thyssenkrupp. Salzgitter verloren im Sog 1,5 Prozent. Die Top-Flop-Listen der Börsen-Indizes zeigten fast keine einheitlichen Branchentendenzen: Hinten lagen neben Rheinmetall auch Zalando (-1,5%) und Siemens Energy (-3,1%). Bei den Gewinnern waren leichte Erholungstendenzen im Autosektor von bis 1,5 Prozent Plus bei den Einzelwerten auszumachen. Dem SDAX-Neuling Verve machten widrige Wechselkurseffekte und technische Probleme zu schaffen. Der Betreiber einer Softwareplattform für Werbetechnologie senkte den Ausblick. Die Aktie brach um rund 23 Prozent ein.
XETRA-NACHBÖRSE
Die für Freitage typische Ruhe hat den nachbörslichen Handel geprägt. Etwas stützend dürfte die relativ gelassene Reaktion der Wall Street auf durchwachsene US-Konjunkturdaten gewirkt haben. Das Interesse der Anleger galt dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und seinem russischen Gegenpart Putin am Freitag. Ansonsten war die Nachrichtenlage dünn. Unter den Nebenwerten zeigten sich die Aktien der Veganz Group unbeeindruckt davon, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Roland Sieker sein Amt niedergelegt hat.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Die Blicke der Wall Street waren zum Wochenausklang auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet, bei dem über ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine gesprochen werden sollte. Konjunkturdaten hatten wenig Einfluss auf das Geschehen. Die Einzelhandelsumsätze erhöhten im Juli im erwarteten Rahmen. Der Empire State Index für den August legte dagegen deutlicher zu als prognostiziert. Die US-Importpreise sind im Juli entgegen den Erwartungen gegenüber dem Vormonat etwas gestiegen; hier war eine Stagnation erwartet worden. Die Industrieproduktion sank im Juli um 0,1 Prozent, während Volkswirte eine Stagnation vorhergesagt hatten. Der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan lag im August deutlich unter dem Ökonomenkonsens. Die Aktien von Applied Materials brachen um 14,1 Prozent ein. Der US-Chipausrüster hatte für das laufende vierte Geschäftsquartal einen Rückgang von Gewinn und Umsatz prognostiziert. Intel (+2,9%) und die US-Regierung erörtern nach Angaben informierter Kreise einen Einstieg bei dem angeschlagenen Chiphersteller. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat im zweiten Quartal ihre Beteiligung an Apple weiter reduziert. Dagegen nahm Berkshire die Unitedhealth Group in ihr Portfolio auf. Unitedhealth stiegen um 12 Prozent, Apple sanken um 0,5 Prozent.
USA - ANLEIHEN
Anleihen waren trotz der politischen Unsicherheit und der durchwachsenen Konjunkturdaten nicht gefragt. Sinkende Kurse ließen die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 4,33 Prozent steigen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Fr, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1705 -0,1% 1,1715 1,1704 +13,0% EUR/JPY 172,53 +0,0% 172,44 172,03 +5,8% EUR/CHF 0,9436 -0,1% 0,9446 0,9432 +0,5% EUR/GBP 0,8632 -0,1% 0,8636 0,8631 +4,3% USD/JPY 147,39 +0,1% 147,20 146,98 -6,4% GBP/USD 1,3561 -0,0% 1,3566 1,3561 +8,4% USD/CNY 7,1293 -0,2% 7,1425 7,1369 -0,9% USD/CNH 7,1835 -0,1% 7,1882 7,1848 -2,0% AUS/USD 0,6519 +0,2% 0,6508 0,6519 +5,1% Bitcoin/USD 115.667,10 -1,8% 117.766,50 117.557,50 +24,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar zeigte sich vor dem Treffen zwischen Trump und Putin etwas leichter. Der Greenback könnte fallen, sollten Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands zwischen der Ukraine und Russland erzielt werden und damit die geopolitischen Risiken nachlassen, so ING-Analyst Francesco Pesole. Das positivste Szenario für den Dollar wäre, wenn das Treffen keine Ergebnisse brächte. Derzeit werde der Dollar jedoch eher von US-Daten getrieben, sagt er. Die Märkte hätten ihre Wetten auf Zinssenkungen nach den höher als erwartet ausgefallenen US-Erzeugerpreisen reduziert. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies die negativen Auswirkungen eines möglichen Waffenstillstandsabkommens ausgleichen, so Pesole.
+++++ ROHSTOFFE +++++
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 18, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,89 62,80 +0,1% 0,09 -12,2% Brent/ICE 65,85 65,85 0% 0,00 -11,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Auf den Ölpreisen lasteten die Erwartungen eines Angebotsüberschusses und die ungewissen Nachfrageaussichten. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,7 Prozent auf 62,80 Dollar. "Jede Änderung der US-Sanktionen gegen Russland, den zweitgrößten Produzenten der Opec+, könnte die durch den Ukraine-Krieg gestörten Handelsströme neu gestalten, da Russland zunehmend auf Preisnachlässe für Verkäufe an China und Indien angewiesen ist", meinte Soojin Kim, Analyst bei MUFG.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.353,03 3.335,70 +0,5% 17,33 +27,1% Silber 38,14 38,009 +0,3% 0,13 +31,6% Platin 1.148,55 1145,59 +0,3% 2,96 +30,9% Kupfer 4,50 4,49 +0,1% 0,00 +9,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Gold war nicht gefragt, der Preis für die Feinunze stand wenig verändert bei 3.335 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auf die leicht steigenden Marktzinsen, die das zinslose Edelmetall weniger attraktiv erscheinen ließen, und ein geringeres Sicherheitsbedürfnis der Anleger.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
US-NOTENBANK
Die Fed beendet ein zwei Jahre altes Spezialprogramm zur Überwachung innovativer Finanzaktivitäten wie Krypto und Fintech. Wie der Board of Governors mitteilte, werden diese Aktivitäten nun durch den normalen Aufsichtsprozess der Fed reguliert.
UMWELTPOLITIK USA
Das Justizministerium hat gegen eine kalifornische Behörde Klage eingereicht, die Emissionsstandards für Lkw durchsetzt, die von der Bundesbehörde als Vorgriff bezeichnet werden.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
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