MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MITTWOCH: In Südkorea bleiben die Börsen wegen der Wahl der Nationalversammlung geschlossen.
MITTWOCH: In Singapur ruht der Handel wegen des Fests des Fastenbrechens (Hari Raya Puasa).
+++++ TAGESTHEMA +++++
Verteidigungsminister Pistorius will laut einem Zeitungsbericht 35 weitere Kampfpanzer für die geplante Stationierung einer Bundeswehr-Brigade in Litauen bestellen. Pistorius habe den Haushaltsausschuss des Bundestags am Montag darüber unterrichtet, dass er Leopard-2-Kampfpanzer des modernsten Rüststandes A8 bei der Industrie in Auftrag geben wolle, berichtet die Zeitung Welt ohne Angabe von Quellen. Bislang seien lediglich 18 Stück bestellt worden, um entsprechende Abgaben an die Ukraine ausgleichen zu können. Die Lieferzeit für einen Leopard 2 betrage allerdings rund zwei Jahre. Die neue Brigade soll 2025 offiziell in Dienst gestellt werden und spätestens 2027 einsatzbereit sein.
Das Ministerium habe auf Anfrage der Zeitung eine Stellungnahme dazu unter Verweis auf Vertraulichkeit abgelehnt. Nach Einschätzung des Haushaltspolitiker Ingo Gädechens (CDU) wäre ein solcher Kampfpanzer-Auftrag "ein richtiger Schritt". Allerdings sei die Finanzierung unklar. "Nach aktueller Informationslage erhält die Bundeswehr für diese Bestellung keinen zusätzlichen Cent mehr, muss also an anderer Stelle einsparen", sagte Gädechens der Zeitung. "Es gibt aber keine Haushaltsspielräume im Verteidigungsetat."
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
10:00 DE/Deutsche Telekom AG, HV
11:00 DE/Volkswagen AG (VW), Absatzzahlen März
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/BASF SE, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Verbraucherpreise März PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,4% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+3,2% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,7% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+3,8% gg Vj 20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung 19./20. März
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.398,00 +0,2% E-Mini-Future S&P-500 5.265,25 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 18.381,50 +0,1% Nikkei-225 39.678,66 -0,2% Schanghai-Composite 3.033,42 -0,5% Hang-Seng-Index 17.167,15 +2,0% +/- Ticks Bund -Future 132,61 +7 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 18.076,69 -1,3% DAX-Future 18.370,00 -0,9% XDAX 18.128,26 -0,9% MDAX 26.992,47 -0,5% TecDAX 3.389,44 -0,2% EuroStoxx50 4.990,90 -1,1% Stoxx50 4.363,56 -0,6% Dow-Jones 38.883,67 -0,0% S&P-500-Index 5.209,91 +0,1% Nasdaq-Comp. 16.306,64 +0,3% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 132,54% +69
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach dem Rücksetzer am Vortag werden die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch im Plus erwartet. Die Erholung in der letzten Handelsstunde an der Wall Street gibt dabei die Richtung vor. Um 14:30 Uhr stehen am Nachmittag die wichtigen Verbraucherpreisdaten aus den USA auf der Agenda. Die Anleger erhoffen sich hier mehr Klarheit, wann die Fed mit den Zinssenkungen beginnen wird. Bei der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am morgigen Donnerstag wird fest davon ausgegangen, dass die Leitzinsen vorerst bestätigt werden. Eine erste Zinssenkung um 25 Basispunkte prognostizieren die Experten hier mehrheitlich für den Juni.
Rückblick: Schwach - Vor den viel beachteten US-Verbraucherpreisdaten am Mittwoch reduzierten Anleger Risiken. Investoren erhoffen sich von den Daten mehr Klarheit, wann die Fed mit den Zinssenkungen beginnen wird. Am Donnerstag steht zudem die Zinsentscheidung der EZB an. Hier wird fest mit einer Bestätigung der Leitzinsen gerechnet, eine erste Zinssenkung aber für den Juni erwartet. Kräftig abwärts ging es bei den Rüstungsaktien. Rheinmetall verloren 6,9 Prozent. Auch Hensoldt (-8,3%) und Renk (-10,0%) wurden abverkauft. Die Titel von Leonardo und Thales büßten 8,9 bzw. 4,9 Prozent ein. "Einen direkten Auslöser habe ich nicht gesehen", hieß es von mehreren Händlern. Doch wurden die Aktien mit Blick auf die zu erwartende Verteidigungsausgaben weltweit jüngst stark gehypt. Zudem soll Goldman Sachs in einem Kommentar geurteilt haben, dass die Bewertung des Sektors bis 2025 mehr Abwärtsrisiken als Aufwärtspotenzial biete. Dies ließ auf Gewinnmitnahmen schließen. Positiv kam der Zwischenbericht von BP (+1,3%) an. Der britische Energiekonzern erwartet einen Gewinnschub im ersten Quartal durch eine höhere Öl-, Gas- und Energieproduktion mit geringem Kohlenstoffanteil. Stellantis (+0,7%) hat im ersten Quartal den Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in Europa gesteigert und seinen Marktanteil ausgeweitet. Atos sackten in Paris um 13,6 Prozent ab, nachdem das Unternehmen Details zur geplanten Refinanzierung und Ertragsziele veröffentlicht hat. Allerdings hatte die Aktie am Montag fast 19 Prozent gewonnen, beflügelt von der Nachricht, dass sich auch eine Investmentfirma an der Rettung des angeschlagenen Unternehmens beteiligen werde.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Schwach - Nach Vorlage enttäuschender Absatzzahlen für das erste Quartal ging es mit Daimler Truck um 4,0 Prozent abwärts. Der Nutzfahrzeughersteller hat 13 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Analysten von Jefferies befürchten, dass auch der Gewinn im Auftaktquartal nur am unteren Ende des Prognosekorridors liegen könnte. Nordex (+2,0%) profitierten von Aufträgen für zwei Windenergieprojekte in Südafrika über 50 Turbinen des Typs N163/5.X mit einer Gesamtleistung von 295 MW. Auftraggeber ist EDF Renewables (South Africa).
XETRA-NACHBÖRSE
Laut einem Händler von Lang & Schwarz hat sich keine deutsche Aktie auffällig gezeigt. Es habe auch keine handelbare Nachricht gegeben, sagte der Marktteilnehmer.
USA - AKTIEN
Wenig verändert - Je näher die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für März am Mittwoch rückten, desto nervöser würden Anleger, hieß es. Ein weiter hoher Inflationsdruck verringerte die Hoffnung auf Zinssenkungen in diesem Sommer, mutmaßte SEI-Chefmarktstratege Jim Smigiel. Tesla stiegen um 2,3 Prozent. Der Elektroautohersteller hatte mit der Familie eines Fahrers, der 2018 bei einem Unfall im Zusammenhang mit seiner Autopilot-Technologie ums Leben gekommen war, einen Vergleich geschlossen. Alphabet kletterten um 1,2 Prozent. Google stellt mehr eigene Halbleiter her und bereitet einen neuen leistungsstarken Chip vor. Microsoft gewannen 0,4 Prozent. Der Software-Gigant investiert laut einem Zeitungsbericht bis 2025 insgesamt 2,9 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren in Japan. Ein Boeing-Ingenieur hat bei der US-Bundesaufsicht Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht. Er wirft Boeing vor, Qualitäts- und Sicherheitsbedenken bei der Produktion des problembehafteten 787 Dreamliner ignoriert zu haben. Der Kurs ermäßigte sich um 1,9 Prozent. Enttäuschende Drittquartalszahlen und ein ebenso schwacher Ausblick ließen Tilray um 20,7 Prozent einbrechen. Blackberry zogen um 7,6 Prozent an. Der kanadische Anbieter mobiler Kommunikationssysteme kooperiert mit AMD (+0,5%) im Bereich Robotersysteme.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,74 -5,1 4,79 31,9 5 Jahre 4,37 -7,0 4,44 36,8 7 Jahre 4,37 -5,8 4,43 39,8 10 Jahre 4,36 -7,0 4,43 47,7 30 Jahre 4,49 -5,6 4,55 52,2
Die Renditen fielen, nachdem sie zuletzt aufgrund der nachlassenden Zinssenkungserwartungen deutlich zugelegt hatten. Ökonomen von Goldman Sachs rechnen im laufenden Jahr mit einer weiteren Disinflation, was für Zinssenkungen spräche. Von anderer Seite wurde auf die wieder ins Stocken geratenen Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der Hamas verwiesen, die dem vermeintlich sicheren Anleihehafen etwas Zulauf beschert habe.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0855 -0,0% 1,0858 1,0856 -1,7% EUR/JPY 164,76 -0,0% 164,79 164,69 +5,9% EUR/CHF 0,9809 -0,0% 0,9810 0,9806 +5,7% EUR/GBP 0,8561 -0,1% 0,8566 0,8567 -1,3% USD/JPY 151,79 +0,0% 151,77 151,69 +7,7% GBP/USD 1,2679 +0,0% 1,2677 1,2673 -0,4% USD/CNH 7,2384 +0,0% 7,2375 7,2426 +1,6% Bitcoin BTC/USD 69.333,93 +0,2% 69.195,67 69.151,85 +59,2% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar erholte sich von zwischenzeitlichen höheren Verlusten, der Dollarindex lag trotz gesunkener Marktzinsen nur hauchdünn im Minus. Am Devisenmarkt machten Zweifel die Runde, ob die Fed tatsächlich bei den angedachten Zinssenkungen zurückrudern werde. Der Markt bleibe skeptisch, ob US-Notenbankpräsident Jerome Powell wirklich übermäßig besorgt über die Risiken einer Wiederbeschleunigung der Inflation sei, urteilte Analyst Alex Cohen von Bank of America.
+++++ ROHSTOFFE +++++
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 10, 2024 01:34 ET (05:34 GMT)
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,32 85,23 +0,1% +0,09 +17,5% Brent/ICE 89,44 89,42 +0,0% +0,02 +16,7%
Die Ölpreise fielen um bis zu 1,3 Prozent. Zwar seien Hoffnungen auf eine Entspannung im Nahostkrieg wieder geschwunden. Gleichwohl werde aber weiter verhandelt, hieß es im Handel. Zudem gebe es aktuell keine Anzeichen für eine direkte Konfrontation zwischen Israel und dem Iran. Die Sorgen über eine Angebotsverknappung durch die geopolitischen Risiken würden somit etwas geringer eingepreist, hieß es.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.358,03 2.352,73 +0,2% +5,30 +14,3% Silber (Spot) 28,27 28,23 +0,2% +0,05 +18,9% Platin (Spot) 980,73 980,25 +0,0% +0,48 -1,1% Kupfer-Future 4,31 4,29 +0,6% +0,03 +10,3%
Der Goldpreis stieg auf das nächste Rekordhoch - gestützt von gesunkenen Marktzinsen. Es entstehe der Eindruck, dass Marktteilnehmer Rücksetzer am Goldmarkt derzeit vor allem als Einstiegsgelegenheiten nutzten, so die Commerzbank. Marktteilnehmer verwiesen auf die andauernden geopolitischen Spannungen und die Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik. Auch die Käufe durch wichtige Notenbanken wurden als Grund für die Goldrally genannt.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
TARIFVERHANDLUNGEN BAUGEWERBE DEUTSCHLAND
Die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe haben auch nach drei Verhandlungsrunden keine Einigung gebracht. Nun werde die Schlichtung angerufen, sie könnte schon in der nächsten Woche stattfinden, so die IG Bau. Ein Streik ist nach einer Vereinbarung im Bauhauptgewerbe erst nach einer gescheiterten Schlichtung möglich.
BANK OF JAPAN
würde nach den Worten von Gouverneur Kazuo Ueda eine geldpolitische Reaktion in Erwägung ziehen, falls die Schwäche des Yen zu einem starken Anstieg der Inflation führen sollte.
GELDPOLITIK NEUSEELAND
Die neuseeländische Notenbank hat ihren Leitzins wie weitgehend von Ökonomen erwartet stabil belassen. Bei ihrer Ratssitzung am Mittwoch beließ die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) den Zinssatz (OCR) bei 5,5 Prozent und signalisierte, dass die Geldpolitik angesichts der weiter hohen Inflation noch einige Zeit straff bleiben dürfte.
RATING CHINA
Die Ratingagentur Fitch hat den Ratingausblick für China auf negativ gesenkt, die Bonitätsnote A+ aber bestätigt. Zur Begründung verwies Fitch Ratings auf die zunehmenden Risiken für Chinas öffentliche Finanzen. Die Wirtschaftsaussichten seien unsicher, zudem habe sich die Verschuldung in den vergangenen Jahren nach und nach erhöht. Dadurch habe sich der fiskalischen Puffer zunehmend verringert.
AIRBUS
Der Flugzeugbauer hat im März 63 Flugzeug an 32 Kunden ausgeliefert und brutto 137 Bestellungen verbucht. Im ersten Quartal wurden insgesamt 142 Maschinen an 45 Kunden übergeben, davon 52 A320neo und 63 A321neo, wie der Konzern mitteilte. Zudem wurden sieben Maschinen aus der A350-Familie ausgeliefert.
BOEING
hat im März 24 Flugzeuge des Typs 737 Max ausgeliefert. Damit verzeichnete der US-Flugzeughersteller den schwächsten Jahresstart seit der Pandemie. Seit sich am 5. Januar bei einer Maschine der Alaska Airlines wegen fehlender Bolzen ein Seitenteil löste, hat Boeing weniger Flugzeuge produziert. Das Unternehmen hinkt seinem vor dem Unfall gesteckten Ziel, 48 Maschinen der 737 Max pro Monat zu produzieren, weit hinterher.
Der Suchmaschinenkonzern stellt mehr eigene Halbleiter her und bereitet einen neuen Chip vor, der alles von Youtube-Werbung bis hin zu Big-Data-Analysen bewältigen kann. Damit will das Unternehmen den steigenden Kosten für künstliche Intelligenz entgegenwirken.
MICROSOFT
investiert laut einem Zeitungsbericht bis 2025 insgesamt 2,9 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren in Japan. Das sagte Microsoft-Präsident Brad Smith der Zeitung Nikkei. Der Konzern reagiere damit auf den Wunsch Tokios nach mehr Rechenleistung für künstliche Intelligenz.
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