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07:30 Uhr, 13.06.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Notenbank hat für dieses Jahr nur eine Zinssenkung in Aussicht gstellt und signalisiert, dass es die meisten ihrer Mitglieder nicht eilig haben, die Zinsen zu senken. Im März hatten sie noch drei Senkungen avisiert. Zugleich hielt die Fed wie erwartet ihren Leitzins in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent und damit auf einem 23-Jahreshoch. Der Beschluss fiel einstimmig. Die Notenbanker bezeichneten die jüngsten Fortschritte in Richtung auf das Inflationsziel als "bescheiden", was eine leicht bessere Bewertung gegenüber der vorherigen Sitzung darstellt. Die neuen Projektionen zeigen, dass 11 von 19 Entscheidungsträgern in diesem Jahr nicht mehr als eine Zinssenkung erwarten, darunter 4 Ratsmitglieder, die keine Senkungen vorhersagen. Acht andere Notenbanker rechnen mit zwei Zinssenkungen in diesem Jahr. "Die Inflation ist immer noch zu hoch", sagte Fed-Chef Jerome Powell bei seiner Pressekonferenz. Die Notenbank bleibe sehr wachsam gegenüber Inflationsrisiken. Die Fed treffe Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung, das Timing von Zinsänderungen sei "sehr datenabhängig."

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen Mai

10:00 DE/Traton SE, HV

10:00 DE/Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), HV

10:30 DE/Stabilus SE, Analysten-Konferenz zur angepassten Prognose

14:00 NL/Stellantis NV, Kapitalmarkettag

22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 2Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
Bremer Lagerhaus         0,45 EUR 
Eurokai KGaA             1,80 EUR 
OVB                      0,90 EUR 
Patrizia                 0,34 EUR 
Hawesko                  1,30 EUR 
Sixt Stämme              3,90 EUR 
Sixt Vorzüge             3,92 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- EU 
    11:00 Industrieproduktion April 
          Eurozone 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/-2,0% gg Vj 
          zuvor:    +0,6% gg Vm/-1,0% gg Vj 
- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 225.000 
          zuvor:    229.000 
 
    14:30 Erzeugerpreise Mai 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,5% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,5% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.637,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     5.441,00  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   19.639,75  +0,7% 
Nikkei-225               38.797,85  -0,2% 
Schanghai-Composite       3.028,28  -0,3% 
Hang-Seng-Index          18.034,42  +0,5% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                130,84     -1 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.630,86      +1,4% 
DAX-Future     18.635,00      +1,2% 
XDAX           18.615,98      +1,2% 
MDAX           26.772,92      +1,2% 
TecDAX          3.461,59      +1,0% 
EuroStoxx50     5.034,43      +1,4% 
Stoxx50         4.559,91      +1,0% 
Dow-Jones      38.712,21      -0,1% 
S&P-500-Index   5.421,03      +0,9% 
Nasdaq-Comp.   17.608,44      +1,5% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     130,85%        +57 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer Portion Neugier sehen Händler der Eröffnung an Europas Börsen am Donnerstag entgegen. Denn die Nachrichtenlage um die US-Zinsen wird als widersprüchlich aufgenommen. Hatten zunächst die besser als gedacht ausgefallenen US-Verbraucherpreise noch für Rallylaune gesorgt, wurde später am Mittwoch der Ausblick der US-Notenbank als eher falkenhaft wahrgenommen. Die US-Börsen erreichten zunächst neue Allzeithochs, gaben dann mit den Fed-Aussagen aber etwas nach und gingen auf den Tagesstiefs aus dem Handel - die Nasdaq-Indizes schlossen unter dem Strich aber dennoch fest. Der DAX wird am Morgen knapp über der 18.600er-Marke erwartet, also wenig verändert.

Rückblick: Fest - Günstig ausgefallene US-Verbraucherpreise befeuerten die Zinssenkungshoffnungen und sorgten am Aktienmarkt für starken Auftrieb. Der Automobilsektor hinkte mit plus 0,2 Prozent weit hinterher. Die EU plant Importzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge, allerdings liegt der Satz weit unter dem, den beispielsweise die USA oder die Türkei anwenden. Im Handel wird befürchtet, dass China gleichwohl mit Gegenmaßnahmen reagieren wird. Belastend auf den Autosektor wirkte auch die von GM gesenkte Absatzprognose für Elektroautos. Für Bankaktien ging es im Schnitt um 1,3 Prozent nach oben. Damit erhole sich der Sektor aber nur vom Schock über die Ankündigung von raschen Neuwahlen in Frankreich, hieß es. Societe Generale gewannen 2,1 und BNP Paribas 1,8 Prozent. Rentokil machten einen Satz um 13,7 Prozent nach oben. Treiber war der Einstieg eines aktivistischen Investors. Prosus (+2,2%) steckten eine Gewinnwarnung komplett weg. Der bereinigte Gewinn aus dem Kerngeschäft soll sich gleichwohl nahezu verdoppeln.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fest - Im Automobilsektor waren Porsche Holding (-7,2%) das Schlusslicht, allerdings wurde die Aktie ex Dividende gehandelt. Stabilus knickten um 15,8 Prozent ein nach einer Gewinnwarnung des Autozulieferers. Gestützt von fallenden Marktzinsen nach günstigen Inflationsdaten aus den USA erholten sich Immobilienaktien: Vonovia schlossen 3 Prozent fester, LEG 3,4 und Aroundtown 3,9 Prozent. Tagesgewinner im DAX waren Heidelberg Materials. Nach einer Kaufempfehlung durch Metzler schlossen sie 4,4 Prozent fester.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffälligkeiten bei Einzelwerten gab es laut einem Händler nicht.

USA - AKTIEN

Freundlich - Befeuert von wieder aufgeflammten Zinssenkungshoffnungen erklomm die Wall Street neue Rekordstände. Der Dow wurde zwar unter anderem von Nike gebremst, S&P-500 sowie die technologielastigen Nasdaq-Indizes markierten aber Allzeithochs. Vor allem zinssensible Technologietitel waren gesucht. Allerdings schlossen die Indizes wegen der eher falkenhaften Verlautbarungen der Fed in der Nähe der Tagestiefs. Der Markt habe aber die früher am Tag veröffentlichten US-Verbraucherpreise schwerer gewichtet, die eine positive Überraschung gebracht hätten, hieß es. Im späten Geschäft ebbte die Zinshoffnung nur leicht ab, nachdem die Fed für 2024 nur noch eine Zinssenkung in Aussicht stellte. Oracle zogen um 13,2 Prozent an. Das Softwareunternehmen hatte KI-Verträge mit Google, Microsoft und OpenAI angekündigt, worüber schwache Quartalsergebnisse in den Hintergrund traten. Apple stiegen um weitere 2,9 Prozent auf ein neuerliches Allzeithoch. Treiber war die KI-Strategie gepaart mit positiven Analystenstimmen. Nike verloren 2,3 Prozent. Der US-Sportartikelhersteller verlor in der EU einen Prozess um Markenrechte gegen Puma.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,76         -6,7        4,83       34,2 
5 Jahre                  4,33         -9,0        4,42       32,9 
7 Jahre                  4,32         -8,7        4,41       35,1 
10 Jahre                 4,33         -7,5        4,40       44,7 
30 Jahre                 4,48         -5,2        4,54       51,4 
 

Die Anleiherenditen sanken deutlich nach einer niedriger als gedacht ausgefallenen Inflation im Mai in den USA. Mit den leicht falkenhaften Aussagen der US-Notenbank im späteren Verlauf kamen die Marktzinsen von den Tiefs wieder etwas zurück.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00      Mi, 17:27  % YTD 
EUR/USD           1,0804        -0,1%     1,0813         1,0848   -2,2% 
EUR/JPY           169,80        +0,3%     169,36         169,00   +9,1% 
EUR/CHF           0,9678        +0,1%     0,9672         0,9667   +4,3% 
EUR/GBP           0,8457        +0,1%     0,8449         0,8451   -2,5% 
USD/JPY           157,17        +0,4%     156,61         155,80  +11,6% 
GBP/USD           1,2775        -0,2%     1,2800         1,2837   +0,4% 
USD/CNH           7,2665        +0,1%     7,2619         7,2530   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        67.557,76        -1,4%  68.503,11      69.885,52  +55,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Sinkende Marktzinsen und die Spekulation auf eine baldige Zinssenkung in den USA belasteten den Dollar, der Dollarindex sank um 0,5 Prozent. Mit den Fed-Zinsprojektionen war der Greenback von den Tagestiefs dabei wieder etwas zurückgekommen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                  zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,26         78,5      -0,3%          -0,24   +7,9% 
Brent/ICE          82,33         82,6      -0,3%          -0,27   +8,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Um bis zu 0,7 Prozent aufwärts ging es mit den Ölpreisen. Ein unerwarteter Anstieg der US-Rohöllagebestände bremste den Preisauftrieb nur moderat. Am Markt wurde nach Aussage von Händlern über eine fortdauernd hohen Nachfrage nach Erdöl spekuliert, nachdem die internationale Energieagentur ihre Prognose des weltweiten Ölverbrauchs 2024 erhöht und das Opec-Kartell seine optimistische Erwartung an die Nachfrage bekräftigt hatten.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.310,14     2.323,00      -0,6%         -12,86  +12,0% 
Silber (Spot)      29,15        29,73      -1,9%          -0,57  +22,6% 
Platin (Spot)     948,64       968,00      -2,0%         -19,36   -4,4% 
Kupfer-Future       4,51         4,57      -1,3%          -0,06  +14,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit den Zinssenkungsspekulationen war das Golds zunächst gesucht, am Ende des Tages blieb aber nur ein Plus von 0,2 Prozent.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 13, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

FRAPORT

Im Mai nutzten rund 5,5 Millionen Fluggäste den Frankfurter Flughafen, ein Plus von 6,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Das Passagieraufkommen lag damit aber immer noch 11,8 Prozent unter dem Vergleichsmonat aus dem Vorkrisenjahr 2019. Das Frachtaufkommen legte um 9,9 Prozent auf 171.353 Tonnen zu. Die Zahl der Flugbewegungen stieg um 7,2 Prozent auf 39.959 Starts und Landungen. Das Gesamtaufkommen der von Fraport aktiv gemanagten Flughäfen kletterte um 6,3 Prozent auf rund 15,8 Millionen Passagieren.

GE AEROSPACE

hat einen Milliardenauftrag über Hubschraubertriebwerke der Reihe T700 erhalten. Die U.S. Army bestellte Triebwerke für 1,1 Milliarden US-Dollar.

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