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07:42 Uhr, 10.06.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Festland-China und in Hongkong bleiben die Börsen wegen des Drachenbootfestes geschlossen. In Australien wird der Königstag gefeiert und ebenfalls nicht gehandelt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Rechtspopulisten haben bei der Europawahl deutliche Zuwächse verzeichnet. In Frankreich, Italien und Österreich wurden sie die stärksten Kräfte. Die Europäische Volkspartei (EVP) ging dessen ungeachtet als stärkste Partei aus den Wahlen zum Europaparlament hervor. Wie aus einer am frühen Montag veröffentlichten Hochrechnung hervorgeht, dürfte die christlich-konservative Partei 184 der 720 Sitze im EP erringen. Auf Platz Zwei kommt die sozialdemokratische S&D mit 139 Sitzen, auf Platz Drei die Fraktion Renew Europa (80 Sitze) und auf Platz Vier die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) mit voraussichtlich 72 Sitzen. Die Rechtspopulistische Gruppe Identität und Demokratie kommt auf 58 Sitze und die Linke auf 36.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Nationalversammlung aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angekündigt, nachdem die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen sein Lager bei den Europawahlen deutlich geschlagen hat. "Dies ist eine schwere, gewichtige Entscheidung, aber vor allem ein Akt des Vertrauens", sagte Macron. Macrons Entscheidung birgt das Risiko, dass seine Partei, die derzeit sehr unpopulär ist, mehr Sitze in der französischen Nationalversammlung an konkurrierende Parteien verliert. In diesem Fall könnte Macron gezwungen sein, einen Premierminister aus einer anderen Partei zu ernennen.

In Belgien hat der liberale Regierungschef De Croo in Reaktion auf das dortige Wahlergebnis seinen Rückzug angekündigt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Evotec SE, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
Porsche AG               2,31 EUR 
Quirin Privatbank        0,11 EUR 
Simona                   1,85 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt.

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.539,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     5.357,25  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   19.045,75  +0,0% 
Nikkei-225               39.046,52  +0,9% 
Schanghai-Composite      Feiertasg 
Hang-Seng-Index          Feiertag 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                130,22     +3 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.557,27      -0,5% 
DAX-Future     18.575,00      -0,5% 
XDAX           18.546,35      -0,5% 
MDAX           26.861,07      -0,6% 
TecDAX          3.454,73      +0,3% 
EuroStoxx50     5.051,31      -0,4% 
Stoxx50         4.571,45      -0,1% 
Dow-Jones      38.798,99      -0,2% 
S&P-500-Index   5.346,99      -0,1% 
Nasdaq-Comp.   17.133,13      -0,2% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       130,19        -85 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Händler rechnen mit einem etwas leichteren Start in die neue Handelswoche. Dies sei aber weniger der Europawahl geschuldet als dem Blick auf die US-Notenbanksitzung in der Wochenmitte. Bei der Europawahl hätten sich lediglich die vorherigen Umfragen bestätigt. Als "echten Kracher" bezeichnen Händler jedoch Frankreich. Dort habe Staatspräsident Macron nach dem schlechten Wahlergebnis seiner Partei die Nationalversammlung aufgelöst und sofortige Neuwahlen angekündigt. Die Augen sind daher vor allem auf Reaktionen an der Börse in Paris gerichtet.

Rückblick: Etwas leichter - Trotz eines Dämpfers für die Zinssenkungsfantasie in den USA hielten sich die Aktien gut. Ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht löste nur einen kurzen Abwärtsschub aus, während die Anleihekurse deutlich nachgaben. Die Zinssenkungsfantasie sei zwar raus, dafür spreche der gute Arbeitsmarkt für einen starken US-Konsum und damit eine robuste Wirtschaft und somit günstige Perspektiven für die Unternehmensgewinne. Aktien aus zinsempfindlichen Branchen gehörten zu den Tagesverliereren. Der Subindex der Immobilienaktien brach um 3,1 Prozent regelrecht ein, der Versorger-Subindex büßte 1 Prozent ein, weil Versorger als besonders kapitalintensiv gelten. Gewinner waren die Bankentitel, die von der Erwartung länger hoher Zinsen profitierten (+0,2%). ING gewannen 0,3 Prozent - begünstigt auch durch einen positiven Kommentar von Barclays. Commerzbank stiegen um 1,9 und Deutsche Bank um 0,2 Prozent. Roche verteuerten sich nach einer positiven Medikamentenstudie um 1,9 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - Im deutschen Immobiliensektor knickten Vonovia um 7,2 Prozent ein, LEG um 5 Prozent. Neben dem Zinsanstieg litten sie unter Abstufungen durch Morgan Stanley. Daimler Truck gaben um 4,2 Prozent nach. Die Analysten der Citigroup warnten, dass die Gewinnenerwartungen zu hoch seien. Infineon kletterten um 3,7 Prozent, nachdem Exane BNP das Kursziel erhöht hatte. Süss Microtec markierten mit einem Plus von 5 Prozent schon wieder ein Jahreshoch. Hauck & Aufhäuser erwartet, dass Süss in den kommenden Monaten die Prognose erhöhen wird.

XETRA-NACHBÖRSE

Mangels neuer Unternehmensnachrichten gab es keine auffälligen Einzelbewegungen.

USA - AKTIEN

Knapp behauptet - Im Spannungsfeld schwindender Zinssenkungshoffnungen und eines auf eine robuste Konjunktur hindeutenden Arbeitsmarktberichts tendierten Aktien knapp behauptet und Anleihen sehr schwach. Der US-Jobbericht versetzte der Zinssenkungsfantasie einen Dämpfer, weil im Mai deutlich mehr Stellen geschaffen wurden als geschätzt. Außerdem stiegen die Löhne stärker als erwartet. Banktitel schnitten am besten ab (+0,9%), weil höhere Zinsen günstig sind für die Gewinnmargen im Kreditgeschäft. Am Ende lagen Aktien aus dem kapitalintensiven und damit zinsempfindlichen Versorgersektor (-1,1%). Nvidia gaben am letzten Handelstag vor dem Aktiensplit im Verhältnis 1:10 um 0,1 Prozent nach. Die Maßnahme soll die rund 1.208 Dollar teure Aktie optisch billiger und damit erschwinglicher machen für eine größere Anlegerschar. Erneut turbulent ging es bei den sogenannten Meme-Aktien zu. Nachdem Gamestop neben bestätigten vorläufigen Geschäftszahlen und dem Plan aufgewartet hatte, 75 Millionen Aktien zu verkaufen, stürzte der Kurs um rund 40 Prozent ab. Im Vergleich zum Freitag der Vorwoche lagen Gamestop aber immer noch etwa 20 Prozent höher. Mit AMC Entertainment ging es mit einer weiteren Meme-Aktie deutlich nach unten und zwar um 15,2 Prozent.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,88        +15,6        4,73           46,5 
5 Jahre                  4,46        +15,8        4,30           45,8 
7 Jahre                  4,44        +15,4        4,29           47,4 
10 Jahre                 4,43        +14,3        4,29           55,1 
30 Jahre                 4,55        +11,4        4,44           57,9 
 

Am Anleihemarkt fielen die Kurse nach einem unerwartet robust ausgefallenen Arbeitsmarktbericht deutlich, die Renditen zogen also an. In der Wochenbilanz sanken sie Renditen aber dennoch - im Zehnjahresbereich von knapp 4,50 auf 4,43 Prozent. Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September auf etwa 50 von zuvor knapp 70 Prozent.

DEVISEN

                 zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0751        -0,2%     1,0774         1,0809   -2,7% 
EUR/JPY           168,85        -0,0%     168,90         169,36   +8,5% 
EUR/CHF           0,9645        -0,2%     0,9666         0,9687   +4,0% 
EUR/GBP           0,8454        -0,1%     0,8465         0,8494   -2,5% 
USD/JPY           157,07        +0,2%     156,76         156,69  +11,5% 
GBP/USD           1,2716        -0,1%     1,2728         1,2725   -0,1% 
USD/CNH           7,2708        +0,1%     7,2656         7,2638   +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        69.590,93        -0,2%  69.755,59      71.061,88  +59,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die steigenden Marktzinsen trieben den Dollar an. Der Dollarindex kletterte um 0,8 Prozent. Der Euro fiel von knapp 1,09 auf rund 1,08 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          75,69        75,53      +0,2%          +0,16   +4,4% 
Brent/ICE          79,82        79,62      +0,3%          +0,20   +4,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Bei den Ölpreisen tat sich im US-Handel wenig, sie gaben um bs zu 0,6 Prozent nach.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.296,19     2.293,78      +0,1%          +2,41  +11,3% 
Silber (Spot)      29,56        29,18      +1,3%          +0,38  +24,3% 
Platin (Spot)     975,33       968,20      +0,7%          +7,12   -1,7% 
Kupfer-Future       4,47         4,48      -0,3%          -0,01  +13,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis geriet stark unter Druck. Nach den Gewinnen der Vortage verbilligte sich die Feinunze um 88 Dollar auf 2.288 Dollar bzw. um 3,7 Prozent. Die steigenden Renditen machten Anleihen gegenüber dem zinslosen Edelmetall als Anlage attraktiver. Zudem belastete der feste Dollar, weil er das in Dollar gehandelte Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum teurer macht. Marktteilnehmer verwiesen auch darauf, dass China im Mai sein Goldvorräte nicht weiter aufgebaut habe.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

JAPAN - Konjunktur

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 10, 2024 01:42 ET (05:42 GMT)

Das reale Bruttoinlandsprodukt ist im Zeitraum Januar bis März auf Jahresbasis nur um 1,8 Prozent zurückgegangen. In der ersten Schätzung waren 2,0 Prozent angegeben worden.

ADIDAS

strebt eine Partnerschaft mit einem Team der Formel 1 an. "Wir arbeiten daran, wir reden mit verschiedenen Teams", sagte der Vorstandsvorsitzende Gulden der FAS.

AIRBUS

wird zwei geostationäre Telekommunikationssatelliten für die Al Yah Satellite Communications Company aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bauen. Finanzielle Details nannte der Konzern nicht.

GRENKE

Die BaFin hat die "Sicherstellung der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation" gefordert im Sinne des Kreditwesengesetzes.

TUI

Nachdem FTI Insolvenz anmelden musste, können die Kunden laut Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert auf Sonderangebote hoffen. "Kurzfristig halte ich es für denkbar, dass es wegen der FTI-Insolvenz auch einige Schnäppchen gibt, wenn nicht genutzte Kapazitäten von Hotels oder Airlines in den Markt zurückkommen", sagte er der Rheinischen Post. Tui erwarte einen guten Sommer mit deutlich anziehenden Fernreisen. Mitte Mai hätten die Buchungszahlen insgesamt rund 5 Prozent höher als vor einem Jahr gelegen.

ABB

will seinen Rückzug von der New Yorker Börse gut ein Jahr nach der Einstellung des Handels mit seinen Hinterlegungsscheinen (ADRs) abschließen und reicht einen Antrag auf freiwillige Deregistrierung und Aussetzung der Berichtspflichten ein. Die Deregistrierung wird voraussichtlich 90 Tage später wirksam.

LVMH

hat Cecile Cabanis zur neuen künftigen Finanzchefin ernannt.

ROCHE

Die EU-Kommission hat das Medikament Alecensa als die erste und einzige adjuvante Behandlung für Patienten mit ALK-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Frühstadium zugelassen.

TESLA

bietet das Model Y in Deutschland ab sofort mit 6.000 Euro "Umweltprämie" an.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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