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07:37 Uhr, 12.06.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DONNERSTAG: In Moskau pausiert der Börsenhandel wegen des Nationalfeiertags.

FREITAG: In Moskau pausiert der Börsenhandel, weil der Weltfrauentag nachgeholt wird.

+++++ TAGESTHEMA +++++

China behält sich offenbar vor, die Lockerung der Exporte von Seltenen Erden wieder zu verschärfen. Peking werde die Exportlizenzen von Seltenen Erden für US-Autobauer und andere Hersteller auf sechs Monate begrenzen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Chinesische Unterhändler hatten bei den Verhandlungen in London der temporären Wiederherstellung der Exportlizenzen zugestimmt. Die Einigung in London soll die Handelsspannungen der beiden Länder lockern und ein im Mai in Genf erzieltes Abkommen aufrechterhalten. Im Gegenzug hatten sich US-Unterhändler laut den Informanten bereit erklärt, einige der jüngsten Restriktionen zum Verkauf von Industrieerzeugnissen wie Flugzeugtriebwerke und damit zusammenhängende Produkte zu lockern. Das betreffe auch den Export von Ethan, welches in der Plastikherstellung benötigt wird. Details der Vereinbarung würden noch ausgearbeitet, so die Informanten. Das Weiße Haus lehnte eine Stellungnahme ab.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 DE/Deutsche Bank AG, CEO Sewing bei European Financials Conference von Goldman Sachs

11:00 DE/Jenoptik AG, HV

14:00 US/Blackrock Inc, Investorentag

14:15 DE/Commerzbank AG, CEO Orlopp bei European Financials Conference von Goldman Sachs

22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 2Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
Bremer Lagerhaus         0,50 EUR 
Eurokai                  1,50 EUR + 0,50 EUR Sonderdividende 
Hawesko                  1,30 EUR 
Instone                  0,26 EUR 
Surteco                  0,30 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB 
    08:00 BIP Monat April 
          PROGNOSE:  -0,1% gg Vm/+1,1% gg Vj 
          zuvor:     +0,2% gg Vm/+1,1% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:     +0,7% gg Vq/+1,2% gg Vj 
 
          Handelsbilanz April 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:    -19,9 Mrd GBP 
 
          Industrieproduktion April 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm/-0,2% gg Vj 
          zuvor:    -0,7% gg Vm/-0,7% gg Vj 
 
- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 246.000 
          zuvor:    247.000 
 
          Erzeugerpreise Mai 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    -0,5% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    -0,4% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.818,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500      6.007,60  -0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.815,60  -0,2% 
Nikkei-225 (Tokio)        38.182,28  -0,6% 
Hang-Seng (Hongk.)        24.211,79  -0,6% 
Schanghai-Comp.            3.405,17  +0,1% 
 
Mittwoch: 
INDEX               zuletzt  +/- % 
DAX               23.948,90  -0,2% 
DAX-Future        23.869,00  -0,8% 
XDAX              23.853,97  -0,4% 
MDAX              30.631,70  +0,3% 
TecDAX             3.912,54  -0,3% 
SDAX              17.141,42  +0,4% 
Euro-Stoxx-50      5.393,15  -0,4% 
Stoxx-50           4.571,24  -0,3% 
Dow-Jones         42.865,77  -0,0% 
S&P-500            6.022,24  -0,3% 
Nasdaq Composite  19.615,88  -0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt weitet sich am Donnerstag voraussichtlich aus. "Die Übergewichtung Europas wird offensichtlich etwas abgebaut", so ein Händler. Besonders für Anleger aus dem Dollar-Raum seien Gewinnmitnahmen aufgrund der hohen Währungsgewinne attraktiv. Der Markt warte zudem weiter ab, ob es auch zwischen der EU und den USA ein Handelsabkommen geben werde. Daneben drückten die Spannungen im mittleren Osten auf die Stimmung, auch wenn der Ölpreis nach dem Aufwärtsschub vom Vortag aktuell etwas zurückkommt. "Die Chancen auf eine friedliche Lösung im Streit um das iranische Atomprogramm sinken", so der Händler. Nach der im April gestarteten Rally sei die Lage unter mittelfristigen Aspekten weiterhin überkauft. Von daher würden auch gute Daten wie die US-Inflationsdaten vom Mittwoch tendenziell zu Gewinnmitnahmen genutzt. Das gelte vor allem für die Favoriten der jüngsten Hausse-Wellen. "Sollte die Inflation niedrig bleiben, bleibt aber auch das mittelfristige Bild an den Börsen positiv", sagt der Marktteilnehmer.

Rückblick: Die Nachrichtenlage wurde zwar tendenziell als gut bezeichnet, zugleich aber teils auch unklar. Zur positiven Nachricht, dass die USA und China in London ein Rahmenabkommen getroffen haben, gesellten sich später am Tag Kommentare von US-Präsident Trump, die für mehr Verwirrung als Klarheit sorgten. Trump sprach von Tarifen von 55 Prozent für China und nur 10 Prozent für die USA. Marktteilnehmer konnten sich darauf keinen rechten Reim machen. Zuvor hatte es bereits an Details der Rahmenvereinbarung gefehlt, weshalb die Aktien insgesamt nur wenig darauf reagierten. Offenbar erleichtert aber China wieder den Zugang zu Seltenen Erden, während im Gegenzug die USA Restriktionen auf Chipexporte nach China lockern. Positiv wurden zwar auch die US-Verbraucherpreise für Mai zur Kenntnis genommen, die in den USA Zinssenkungsfantasie schürten, aber auch sie sorgten nicht für Auftrieb - zumal auch an den US-Börsen die Reaktion darauf eher verhalten ausfiel. Abwärts ging es beim Stoxx-Subindex der Einzelhandelswerte, der 1,8 Prozent verlor. Hier drückte das Minus von 4,4 Prozent beim Modekonzern Inditex. Die Zara-Mutter hatte Quartalszahlen vorgelegt, die als Folge der globalen Handelsstreitigkeiten eine Wachstumsabschwächung zeigten. Der Umsatz verfehlte die Erwartung der Analysten. Der Kurs des Wettbewerbers H&M kam um 2 Prozent zurück

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - Bayer legten um 3,8 Prozent zu und waren DAX-Gewinner. Kepler und HSBC hatten das Kursziel erhöht und die Aktie außerdem auf "Kaufen" hochgestuft. Siltronic und Aixtron profitierten von einer starken Vorlage des US-Halbleiterindex SOX, der Rückenwind von guten Zahlen des taiwanischen Chipherstellers TSMC bekam. Siltronic gewannen 8,3 und Aixtron 7,3 Prozent. Suss Microtec legten um 0,8 Prozent zu. Rüstungswerte wurden nach Gewinnmitnahmen am Vortag wieder zurückgekauft. Rheinmetall erholten sich um 2,9 Prozent. Sie waren am Vortag um knapp 6 Prozent eingebrochen. Laut Beobachtern stützte hier auch, dass Führungskräfte des Unternehmens nach dem jüngsten Rücksetzer des Kurses Aktien gekauft hätten. Hensoldt stiegen um 2,3 Prozent. Renk erholten sich um 3,5 Prozent. Sie waren nach einer Abstufung durch die Bank of America am Vortag fast um 12 Prozent eingebrochen.

XETRA-NACHBÖRSE

Eine Mitteilung aus der fünften Reihe sorgte für die einzig handelbare Nachricht. So wurden Cliq Digital 9 Prozent fester bei Lang & Schwarz mit 5,31 Euro in der Mitte gehandelt. Großaktionär Dylan Media will auf der Hauptversammlung ein öffentliches Teilrückkaufangebot für bis zu 2.060.000 Aktien zu einem Preis von 6,06 Euro je Aktie durchsetzen.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Weder günstige Inflationsdaten noch eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China haben die Wall Street nachhaltig gestützt. Händler sprachen stattdessen von Ernüchterung über das Handelsabkommen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Herausgekommen war nach Angaben der Unterhändler ein Rahmenwerk, um die im Mai erzielte Einigung wieder in die Spur zu bringen. Marktbeobachter befürchteten aber ein wachsweiches Rahmenwerk, das kaum über das Genfer Abkommen hinausgehen dürfte. Und dieses hatte nicht lange gehalten. Für Enttäuschung sorgte auch, dass sich China offenbar vorbehält, die Lockerung der Exporte von Seltenen Erden wieder zu verschärfen. Zudem kam negativ an, dass das Berufungsgericht in den USA die Trump'schen reziproken Zölle bis zur endgültigen Klärung bestätigt hatte. Meta verbilligten sich um 1,2 Prozent. Das Unternehmen befindet sich Kreisen zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen, rund 14 Milliarden Dollar in Scale AI zu investieren und den CEO des Startups bei sich einzustellen. Lockheed Martin verloren 4,2 Prozent. Laut einem Bericht bestellt die US-Luftwaffe wesentlich weniger F-35-Kampfflugzeuge als 2024 geplant.

USA - ANLEIHEN

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 6 Basispunkte auf 4,42 Prozent. Denn die US-Verbraucherpreise waren im Mai etwas weniger gestiegen als erwartet. Das schürte Zinssenkungsfantasie. Die Renditen fielen mit einer starken Nachfrage bei einer Auktion zehnjähriger Schuldtitel auf die Tagestiefs. Händler sprachen von einem weiteren bestandenen Lackmustest für das Vertrauen in US-Anleihen.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 12, 2025 01:37 ET (05:37 GMT)

+++++ DEVISENMARKT +++++

                zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Mi, 18:10  % YTD 
EUR/USD          1,1524        +0,3%      1,1488      1,1486  +11,0% 
EUR/JPY          165,79        -0,2%      166,05      166,00   +2,0% 
EUR/CHF          0,9412        -0,1%      0,9423      0,9415   +0,8% 
EUR/GBP          0,8482        +0,0%      0,8478      0,8479   +2,5% 
USD/JPY          143,86        -0,5%      144,54      144,52   -8,1% 
GBP/USD          1,3587        +0,3%      1,3548      1,3547   +8,2% 
USD/CNY          7,1748        -0,2%      7,1865      7,1856   -0,3% 
USD/CNH          7,1838        -0,2%      7,1968      7,1968   -1,8% 
AUS/USD          0,6501        -0,0%      0,6502      0,6517   +5,1% 
Bitcoin/USD  107.887,00        -0,6%  108.536,95  109.400,55  +16,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Zinssenkungsfantasien und fallende Rentenrenditen drückten den Dollar, der Dollar-Index fiel um 0,4 Prozent - der Euro stieg auf den höchsten Stand seit fast einer Woche. Im asiatischen Geschäft am Donnerstag sind der Yen und der Franken in ihrer Eigenschaft als sichere Häfen gesucht. Hintergrund ist eine erhöhte Bedrohungslage im Iran, weil eine von Präsident Trump gesetzte Frist für den Abschluss von Atomrerhandlungen ausläuft und es neue Drohgebärden seitens Israels und des Irans gibt.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL           zuletzt   VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         67,95        69,12       -1,7%       -1,17   -5,4% 
Brent/ICE         69,51        70,78       -1,8%       -1,27   -6,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Erdöl verteuerte sich deutlich, die Preise zogen um bis zu 5 Prozent pro Barrel an. Hoffnungen auf ein Ende des Handelsdisputs zwischen China und den USA mit dann womöglich anziehender Nachfrage, die laut Trump festgefahrenen Verhandlungen um einen Atom-Deal zwischen den USA und dem Iran und deutlicher als gedacht gesunkene Rohöllagerbestände in den USA lieferten bullische Preissignale. Im asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag kommen die Ölpreise wieder etwas deutlicher zurück.

METALLE

METALLE         zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold           3.374,69     3.358,45       +0,5%       16,24  +28,0% 
Silber            31,62        31,57       +0,2%        0,05  +13,0% 
Platin         1.108,89      1096,44       +1,1%       12,45  +25,2% 
Kupfer             4,82         4,81       +0,2%        0,01  +18,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis kletterte mit den Aussichten auf fallende Zinsen um 0,8 Prozent - zusätzlich mit Rückenwind durch die Schwäche des Greenbacks. Im asiatisch dominierten Geschäft steigt der Preis weiter. Dort ist das Gold als sicherer Hafen gesucht mit Blick auf die Spannungen um den Iran.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

HANDELSSTREIT USA - KANADA

Der US-Botschafter in Kanada, Pete Hoekstra, hat die Möglichkeit eines Durchbruchs in den Handelsgesprächen zwischen den USA und Kanada auf dem am Wochenende beginnenden G7-Gipfel im kanadischen Alberta angedeutet.

DEUTSCHE EUROSHOP

hat seine erste nachhaltige Anleihe emittiert, einen sogenannten Green Bond im Nennbetrag von 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 5,3 Jahren und einem Kupon von 4,50 Prozent. Der Nettoerlös aus der Emission soll für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.

ORACLE

verzeichnete im vierten Quartal ein zweistelliges Prozentwachstum beim Umsatz und peilt für das kommende Geschäftsjahr noch größere Zuwächse an. Der Umsatz des Cloud-Unternehmens stieg im vergangenen Quartal um 11 Prozent auf 15,9 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Prognosen der Analysten, die mit 15,58 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Oracle verzeichnete im vierten Quartal einen Gewinn von 3,43 Milliarden Dollar oder 1,19 Dollar je Aktie, verglichen mit 3,14 Milliarden Dollar oder 1,11 Dollar je Anteilsschein im Vorjahr. Bereinigt lag das Ergebnis bei 1,70 Dollar je Aktie. Die Analysten hatten mit 1,64 Dollar je Aktie gerechnet.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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