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07:38 Uhr, 27.05.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Memorial Day geschlossen.

MONTAG: In Großbritannien findet wegen des Spring Bank Holidays kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Japan steht nach Ansicht des stellvertretenden Gouverneurs der Bank of Japan (BoJ) kurz vor der vollständigen Überwindung seiner jahrzehntelangen Deflation. "Es ist zwar immer noch eine große Herausforderung, die Inflationserwartungen auf 2 Prozent zu verankern, aber das Ende unseres Kampfes ist in Sicht", sagte Shinichi Uchida am Montag in einer Rede. "Die Struktur des Arbeitsmarktes scheint sich nach der Pandemie verändert zu haben, und die Löhne werden wahrscheinlich weiter steigen", fügte er hinzu.

Im März hatte die Notenbank beschlossen, die Zinssätze zum ersten Mal seit 2007 anzuheben. Sie war der Ansicht, dass ein positiver Zyklus von Löhnen und Preisen endlich zu wirken beginnt. Die Äußerungen von Uchida dürften den Eindruck verstärken, dass die Bank auf dem Weg zu einer schrittweisen Straffung der Geldpolitik ist.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Lanxess            0,10 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Mai 
          PROGNOSE: 90,5 
          zuvor:    89,4 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 89,6 
          zuvor:    88,9 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 90,9 
          zuvor:    89,9 
 
- BE 
    15:00 Geschäftsklimaindex Mai 
          PROGNOSE:   k.A. 
          zuvor:    -11,9 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.750,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     5.319,00  -0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.863,75  -0,1% 
Nikkei-225               38.830,80  +0,5% 
Schanghai-Composite       3.105,55  +0,5% 
Hang-Seng-Index          18.766,87  +0,8% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                130,08     -2 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.693,37      +0,0% 
DAX-Future     18.765,00      +0,6% 
XDAX           18.700,99      +0,6% 
MDAX           27.124,24      -0,3% 
TecDAX          3.437,37      -0,4% 
EuroStoxx50     5.035,41      -0,0% 
Stoxx50         4.496,66      -0,3% 
Dow-Jones      39.069,59      +0,0% 
S&P-500-Index   5.304,72      +0,7% 
Nasdaq-Comp.   16.920,79      +1,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       130,10        +10 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Auf einen ruhigen Handelstag stellen sich Marktteilnehmer am Montag an Europas Börsen ein. Denn mit Großbritannien und den USA haben gleich die beiden wichtigsten Börsen geschlossen. Die endgültigen Börsenreaktionen auf vorgelegte Unternehmens- und Konjunkturdaten dürften daher erst am Dienstag erfolgen. Der Tag steht bislang im Fokus der Konjunktur: So kommen gute Nachrichten aus China, wo die Industriegewinne im April um 4,0 Prozent zum Vorjahr gestiegen sind. Dies spricht für eine Belebung der globalen Wirtschaft. In Deutschland steht der Ifo-Index an.

Rückblick: Behauptet - Die Lage wurde im Handel als fragil beschrieben. Dazu kam der doppelte Feiertag am Montag in den USA und Großbritannien. Das verlängerte Wochenende bei diesen wichtigen Marktteilnehmern habe für einen Hang zur Vorsicht gesorgt. Mit dem neuen Angsthema "verschobene Zinssenkungen in den USA" standen zinssensible Sektoren unter Druck. Versorger verloren 1,3 Prozent. Technologiewerte erholten sich gegen Handelsende wieder von höheren Abgaben und gaben 0,3 Prozent ab. Auch zinssensible Immobilienaktien wurden gemieden: Vonovia reduzierten sich um 2,0 Prozent, die Verluste bei LEG (-4,9%) erklärten sich nur teilweise mit dem Dividendenabschlag. Die Aktien von Versorger National Grid verloren weitere 11,5 Prozent. Erneut belastend waren der hohe Investitionsbedarf und Kapitalmaßnahmen, kombiniert mit der Aussicht auf noch länger hohe Zinsen. Der Stoxx-Versorger-Index war daher der schwächste in Europa. Acciona fielen um 7,1 Prozent. Der Mischkonzern hat im Zwischenbericht mitgeteilt, dass sich das EBITDA bislang schwächer als erwartet entwickelt habe. Damit gerät laut Barclays die im Februar genannte EBITDA-Guidance von 1,1 Milliarden Euro für das laufende Jahr in Gefahr.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Behauptet - Tagesverlierer im DAX waren Sartorius mit einem Minus von 3,5 Prozent - die Aktie ist derzeit bei Anlegern wie auch Analysten nicht wohl gelitten. Thyssenkrupp schlossen 0,2 Prozent im Plus. Trotz der Zustimmung des Aufsichtsrats zum Einstieg des Privatinvestors Daniel Kretinsky in deren Stahlsparte fürchten Händler eine erhöhte Volatilität der Aktie durch Arbeitskämpfe, da die Arbeitnehmervertreter gegen den Einstieg sind.

XETRA-NACHBÖRSE

Von einem insgesamt ruhigen nachbörslichen Handel zum Wochenausklang berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Adler Group im Fokus. Das Immobilienunternehmen hat sich mit Anleihegläubigern über eine Restrukturierung der Schulden geeinigt. Die Aktie wurde 63 Prozent höher getaxt bei 0,27 Euro.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Nach den kräftigen Vortagesverlusten, ausgelöst durch verstärkte Zinssorgen, hat sich die Wall Street zum Wochenausklang mit einer kleinen Erholung gezeigt. Jedoch herrschte vor dem verlängerten Wochenende Zurückhaltung. Der Nasdaq-Composite profitierte von Kursgewinnen bei Unternehmen mit Bezug zu KI, die von den starken Nvidia-Zahlen und dem optimistischen Ausblick des Konzerns beflügelt wurden. Die Nvidia-Aktie legte um weitere 2,6 Prozent zu und hat auf Wochensicht über 14 Prozent gewonnen. Nachdem das Protokoll der vergangenen Zinssitzung der Fed bereits Hoffnungen auf eine früher als erwartete Zinswende der US-Notenbank einen Rückschlag verpasst hatte, sorgten am Donnerstag starke US-Einkaufsmanagerindizes dafür, dass baldige Zinssenkungen durch die Fed wohl erstmal vom Tisch sein dürften. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic betonte, dass sich der Markt auf länger höhere Zinsen einstellen müsse. Workday knickten um 15,3 Prozent ein. Der Anbieter von cloud-basierter Finanz- und HR-Software hat den Ausblick für den Abonnementumsatz gesenkt. Tesla (+3,2%) fährt in China offenbar die Produktion herunter. Der Autobauer drosselt die Fertigung seines Model Y in dem Land, wie die Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,95      +0,9        4,94       52,8 
5 Jahre         4,53      -0,7        4,54       52,9 
7 Jahre         4,49      -0,8        4,50       52,1 
10 Jahre        4,47      -1,0        4,48       58,6 
30 Jahre        4,57      -1,6        4,59       60,3 
 

Die Renditen am Anleihemarkt gaben mit den schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zur Verbraucherstimmung ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab. Die Inflationserwartungen übertrafen im April erstmals seit Monaten nicht die Erwartungen, hieß es. Die Renditen zeigten sich am Ende des verkürzten Handels mehrheitlich mit einem leichten Minus.

+++++ DEVISENMARKT +++++

           zuletzt  +/- %       0:00  Fr, 17:09   % YTD 
EUR/USD     1,0848  +0,0%     1,0846     1,0850   -1,8% 
EUR/JPY     170,05  -0,1%     170,21     170,29   +9,3% 
EUR/CHF     0,9919  -0,0%     0,9919     0,9921   +6,9% 
EUR/GBP     0,8515  +0,0%     0,8514     0,8514   -1,8% 
USD/JPY     156,75  -0,1%     156,94     156,95  +11,3% 
GBP/USD     1,2741  +0,0%     1,2738     1,2744   +0,1% 
USD/CNH     7,2595  -0,0%     7,2621     7,2621   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD  68.397,96  -0,1%  68.444,53  68.164,32  +57,1% 
 

Der Dollar zeigte sich etwas leichter vor dem langen Memorial-Day-Wochenende. Der Dollar-Index gab um 0,4 Prozent nach. Eine Unterstützung für den Dollar ergibt sich aus der Tatsache, dass die US-Notenbank immer noch kein ausreichendes Vertrauen in die Rückkehr zu ihrem Inflationsziel hat, und da andere Zentralbanken bereits die Zinsen senken, dürfte der US-Dollar durch die Zinsdifferenzen gestützt bleiben, hieß es von der BNP Paribas Markets 360.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    77,99        77,72  +0,3%    +0,27  +7,5% 
Brent/ICE    82,31        82,12  +0,2%    +0,19  +7,7% 
 

Die Ölpreise erholten sich von leichten Abgaben und notierten etwas fester. Die Preise für die Sorten WTI und Brent stiegen um bis zu 1,1 Prozent. Die Analysten der Commerzbank erwarten, dass die Ölpreise im Vorfeld des Treffens des Ölkartells Opec+ Anfang Juni auf der Stelle treten dürften. Gut eine Woche vor dem Treffen hätten sich die Mitglieder des erweiterten Förderkartells bislang bedeckt gehalten, was dazu beigetragen habe, die Preisschwankungen der vergangenen Tage zu begrenzen.

METALLE

                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.342,90  2.334,00  +0,4%    +8,90  +13,6% 
Silber (Spot)     30,87     30,36  +1,7%    +0,51  +29,8% 
Platin (Spot)  1.042,33  1.029,05  +1,3%   +13,28   +5,1% 
Kupfer-Future      4,77      4,75  +0,4%    +0,02  +21,7% 
 

Der Goldpreis holte einen Teil der kräftigen Vortagesabgaben wieder auf. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 2.334 Dollar je Feinunze.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR ++++++

KONJUNKTUR CHINA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 27, 2024 01:38 ET (05:38 GMT)

Die Gewinne der chinesischen Industrie sind im April wieder gestiegen und haben damit den Rückgang vom Vormonat umgekehrt. Von Peking ergriffene Stimulierungsmaßnahmen zeigten Wirkung und die Nachfrage für chinesische Produkte verbesserte sich. Die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen legten im April um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, nachdem sie im März um 3,5 Prozent gefallen waren, wie aus Daten der Statistikbehörde des Landes hervorgeht.

ÖLFÖRDERANLAGEN USA

Die Zahl der Anlagen, die in den USA nach Öl bohren, ist in dieser Woche unverändert bei 497 geblieben und lag damit um 73 niedriger als vor einem Jahr, wie der Öldienstleister Baker Hughes mitteilte. Die auf Erdgas ausgerichteten aktiven Anlagen verringerten sich um 4 auf 99. Das sind 38 weniger als vor einem Jahr.

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND

Zwei Wochen vor der Europawahl verlieren die Sozialdemokraten weiter in den Umfragen. Im Europawahltrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA für die Bild am Sonntag erhoben hat, kommt die SPD nur noch auf 14 Prozent - zwei Prozentpunkte weniger als bei der letzten Umfrage Ende April. Die Union kann um einen Prozentpunkt zulegen und ist mit 30 Prozent klar stärkste Kraft. Die Grünen bleiben bei 13 Prozent, die FDP bei 4 Prozent. Der AfD haben die Skandale der vergangenen Wochen offenkundig nicht geschadet, sie kommt wie im vergangenen Monat auf 17 Prozent. Die Linke büßt einen Prozentpunkt ein und kommt auf 3 Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann unverändert mit 7 Prozent der Stimmen rechnen.

WIRTSCHAFTSPOLITIK DEUTSCHLAND

Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), warnt vor kürzeren Arbeitszeiten in Deutschland. "Wir müssten nicht darüber reden, weniger zu arbeiten, sondern mehr", sagte er dem Spiegel. "Hierzulande fehlen durch die Alterung der Gesellschaft bis zum Ende des Jahrzehnts rund 4,2 Milliarden Arbeitsstunden, selbst wenn ich damit rechne, dass 200.000 Arbeitskräfte jährlich netto zuwandern", sagte Hüther weiter.

MERCEDES-BENZ

Die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) hat Einspruch gegen eine gescheiterte Gewerkschaftswahl in einem Mercedes-Benz-Werk in Alabama eingelegt. Sie drängt auf eine erneute Abstimmung und behauptet, der Automobilhersteller habe sich in die Wahl eingemischt. Die UAW reichte die Einwände am Freitag beim National Labor Relations Board (NLRB) ein, das für die Überwachung von Gewerkschaftswahlen zuständig ist. Die NLRB teilte mit, dass ihr regionales Büro auch sechs Anklagen wegen unlauterer Arbeitspraktiken untersuche, die die UAW seit März gegen Mercedes-Benz erhoben habe.

ADLER GROUP

hat sich mit Anleihegläubigern über eine Restrukturierung der Schulden geeinigt. Mit einem Steering Committee, bestehend aus den Anleihegläubigern, sei eine Lock-up-Vereinbarung abgeschlossen worden, zur Bereitstellung zusätzlicher Liquidität, der Refinanzierung und Verlängerung bestehender Finanzverbindlichkeiten und dem teilweisen Nachrangigstellen von ausgegebenen Anleihen.

BIONTECH

Vorstandschef Ugur Sahin ist zuversichtlich, die Zahl der durch Krebs verursachten Todesfälle deutlich senken zu können. Schon 2026 will sein Unternehmen ein Krebsmedikament auf den Markt bringen, wie Sahin im Interview mit dem Handelsblatt sagte. "Bei bestimmten Krebsarten sehen wir keinen Grund, warum die Sterberate mit innovativen Anschlusstherapien nicht auf unter fünf Prozent reduziert werden könnte." Biontech arbeitet an personalisierten Krebsmedikamenten.

POSTBANK

Der frühere Postbank-Chef Frank Strauß ist tot. Der Manager, der sechs Jahre lang die Postbank führte und zwei Jahre im Vorstand des Mutterkonzerns Deutsche Bank saß, starb im Alter von 54 Jahren.

EXXON MOBIL

Der norwegische Staatsfonds (NBIM), Norges Bank Investment Management (NBIM), wird gegen die Wiederwahl des Exxon-Mobil-Direktors Joseph Hooley stimmen. Der größte Staatsfonds der Welt, der den 1,6 Billionen Dollar schweren Ölfonds des Landes verwaltet, hat sich einer wachsenden Liste von Aktionären angeschlossen, die ihre Besorgnis über eine von Exxon Mobil eingereichte Klage gegen zwei Gruppen von Nachhaltigkeitsinvestoren zum Ausdruck bringen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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