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07:30 Uhr, 03.04.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DONNERSTAG: In Schanghai und Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages Qingming-Fest geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach Einschätzung der Präsidentin der Federal Reserve von Cleveland, Loretta Mester, werden die Zinsen in Anbetracht der Inflationsentwicklung noch eine Weile hoch bleiben müssen. Zur Begründung verwies Mester, die in diesem Jahr dem zinsgebenden Offenmarktausschuss der US-Notenbank angehört, auf die Kombination aus einer sich seitwärts bewegenden Inflation und einer stärker als erwartet ausfallenden Wirtschaftsentwicklung. Zwar habe die Fed bei ihrer Inflationsbekämpfung erhebliche Fortschritte gemacht, doch liege die Inflation nach wie vor über dem Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- EU 
    11:00 Arbeitsmarktdaten Februar 
          Eurozone Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 6,4% 
          zuvor:    6,4% 
 
    11:00 Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) März 
          Eurozone 
          PROGNOSE: +1,0% gg Vm/+2,6% gg Vj 
          zuvor:    +0,6% gg Vm/+2,6% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE: +1,2% gg Vm/+3,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,7% gg Vm/+3,1% gg Vj 
- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht März 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +155.000 Stellen 
          zuvor:    +140.000 Stellen 
 
    15:45 S&P Global Einkaufsmanagerindex 
          nicht-verarbeitendes Gewerbe März 
          PROGNOSE: 51,7 
          zuvor:    52,3 
 
    16:00 US/ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe März 
          PROGNOSE: 52,7 Punkte 
          zuvor:    52,6 Punkte 
 
    16:30 US/Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy 
          Information Administration (EIA) 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    +3,165 Mio Barrel 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.532,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     5.253,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.296,00  -0,2% 
Nikkei-225               39.603,39  -0,6% 
Schanghai-Composite       3.066,70  -0,3% 
Hang-Seng-Index          16.777,02  -0,9% 
                                   +/- Ticks 
Bund -Future              132,38%     -1 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.283,13      -1,1% 
DAX-Future     18.564,00      -1,3% 
XDAX           18.303,75      -1,2% 
MDAX           26.776,41      -1,0% 
TecDAX          3.396,26      -1,7% 
EuroStoxx50     5.042,00      -0,8% 
Stoxx50         4.398,81      -0,7% 
Dow-Jones      39.170,24      -1,0% 
S&P-500-Index   5.205,81      -0,7% 
Nasdaq-Comp.   16.240,45      -1,0% 
EUREX            zuletzt     +/- Ticks 
Bund-Future     132,39%        -90 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Nach dem deutlichen Rücksetzer des Vortages dürfte es erneut an den Aktienmärkten nach unten gehen. Eine drohende direkte militärische Konfrontation zwischen Israel und dem Iran im Nahostkrieg belastet und dürfte die Risikoprämien an den Kapitalmärkten nochmals in die Höhe schnellen lassen. Erdöl notiert daher auf Jahreshoch und dürfte tendenziell für Gegenwind bei Aktien sorgen. Steigende Energiekosten dürften zudem die Inflation befeuern und somit Zinssenkungshoffnungen dämpfen. Am Vormittag wird zunächst auf die Entwicklung der Verbraucherpreise in Europa geschaut. Zwar dürfte die monatliche Dynamik die EZB in ihrer Einschätzung bestätigen, nicht zu schnell mit Zinssenkungen zu beginnen, insgesamt stehen die Daten einem ersten Schritt im Juni aber nicht entgegen, wie es heißt.

Rückblick: Schwach - Nach einem fulminanten ersten Quartal verwiesen Marktteilnehmer auf Gewinnmitnahmen. Eine schwache Wall Street verstärkte am Nachmittag den Abgabedruck. Geopolitisch blieb die Lage nach einem Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus angespannt. Eine mögliche direkte Konfrontation zwischen dem Iran und Israel würde eine deutliche Verschärfung der Krise im Nahen Osten bedeuten. Kaum einen Impuls lieferten dagegen die Verbraucherpreise aus Deutschland, die Inflationsrate war im März auf 2,2 Prozent gefallen. Damit liege die Inflationsrate auf dem tiefsten Stand seit Mai 2021 und befinde sich nicht mehr weit vom mittelfristigen Ziel der EZB entfernt, hieß es von Chefökonom Michael Heise von HQ Trust. Dies dürfte allerdings der Tiefpunkt der Entwicklung 2024 gewesen sein. Der Subindex der Minenwerte legte um 1,9 Prozent zu - beflügelt von positiven Wirtschaftsdaten aus China.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwach - Nachdem der DAX zunächst mit 18.567 Punkten ein weiteres Rekordhoch erreicht hatte, setzten im weiteren Verlauf Gewinnmitnahmen ein. Das erste Quartal 2024 verlief für den DAX rekordverdächtig gut, der Index markierte in diesem Zeitraum 26 Rekordhochs. Ionos schlossen 11,5 Prozent fester. Mit 24,65 Euro notierte die Aktie zwischenzeitlich auf einem Allzeithoch. Der Cloudanbieter hatte einen Großauftrag von der Bundesverwaltung erhalten. Wenig überraschend reagierten Immobilienaktien mit kräftigen Abgaben auf die gestiegenen Marktzinsen. Vonovia verloren 3,6 Prozent, LEG Immobilien fielen um 3,7 Prozent oder Grand City um 5,6 Prozent. Rheinmetall (+1,3%) vermeldete erneut einen Auftrag.

XETRA-NACHBÖRSE

Das Geschäft nach den Osterfeiertagen verlief ereignislos. Es gab keine kursrelevanten Unternehmensnachrichten.

USA - AKTIEN

Schwach - Belastend wirkten nachlassende Zinssenkungserwartungen, welche die Marktzinsen weiter anstiegen ließen. Die jüngsten Daten zur US-Inflation und zum verarbeitenden Gewerbe lieferten keinen Grund für eine schnellere Zinssenkung. Nach Einschätzung von Fed-Präsidentin Loretta Mester azs Cleveland werden die Zinsen in Anbetracht der Inflationsentwicklung noch eine Weile hoch bleiben müssen. Dazu passte der Auftragseingang der Industrie im Februar, der nach einem Rückgang nun deutlicher als gedacht gestiegen war. Tesla (-4,9%) hatte im ersten Quartal weltweit weniger Fahrzeuge ausgeliefert. Es war das schwächste Quartal seit dem dritten Quartal 2022 und der erste Rückgang im Jahresvergleich seit 2020. Unter Druck standen auch Aktien der Krankenversicherer. Regierungsleistungen im Gesundheitswesen wurden nicht erhöht. Humana fielen um 13,4 Prozent, Unitedhealth um 6,5 Prozent. Der Ölfelddienstleister SLB will den Anbieter von Ölfeld-Technologie-Lösungen ChampionX über einen Aktientausch im Wert von rund 7,8 Milliarden Dollar übernehmen. SLB fielen um 1,0 Prozent, während ChampionX um 10,4 Prozent zulegten. Disney stiegen um 1,1 Prozent. Der Unterhaltungskonzern gewinnt offenbar seinen Kampf gegen den aktivistischen Investor Nelson Peltz. Zudem stand das Börsendebüt von GE Vernova im Fokus. Die Aktien hatten den Handel bei 142,85 Dollar begonnen und gingen mit 140,00 Dollar aus der ersten Sitzung.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,69         -1,0          4,70           27,3 
5 Jahre                  4,34         -1,3          4,36           34,4 
7 Jahre                  4,36         +4,2          4,32           39,0 
10 Jahre                 4,36         +4,0          4,32           47,6 
30 Jahre                 4,49         +3,9          4,45           51,7 
 

Die Renditen am längeren Ende setzten ihre kräftige Aufwärtsbewegung vom Vortag fort.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:00 Uhr  Mo, 17:51 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0778        +0,0%        1,0727         1,0733   -2,4% 
EUR/JPY                163,37        +0,0%        162,77         162,86   +5,0% 
EUR/CHF                0,9787        +0,1%        0,9724         0,9718   +5,5% 
EUR/GBP                0,8567        +0,0%        0,8553         0,8557   -1,2% 
USD/JPY                151,59        +0,0%        151,75         151,73   +7,6% 
GBP/USD                1,2581        +0,0%        1,2542         1,2543   -1,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,2519        -0,0%        7,2646         7,2620   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             66.340,53        +0,9%     66.824,30      68.650,50  +52,4% 
 

Der Dollar hielt einen Teil seiner Vortagesgewinne. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent, nachdem er am Vortag 0,5 Prozent hinzugewonnen hatte. Der Greenback hatte kräftigen Rückenwind von den schwindenden Zinssenkungserwartungen erhalten, nachdem der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA zu Wochenbeginn überraschend stark ausgefallen war.

Im Handel ist von einer Dollar-Konsolidierung am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft die Rede. Der Dollar-Index büßt weitere 0,1 Prozent ein. Händler sehen aber Potenzial für den Greenback, sollten die Zinssenkungsspekulationen weiter schwinden. "Gute Nachrichten sind schlechte", denn die starken US-Daten hätten den Optimismus über den Kurswechsel der Fed gedämpft, urteilen die Analysten der Mizuho Bank. Diese Sicht der Dinge dürfte US-Renditen und auch den Dollar kurzfristig stützen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,15        85,15            0%              0  +17,2% 
Brent/ICE               89,03        88,92         +0,1%          +0,11  +16,2% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 03, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)

Die Ölpreise legten deutlich zu. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen um bis zu 1,8 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die neue Welle von Angriffen auf russische und ukrainische Energieanlagen sowie eine Eskalation der Feindseligkeiten im Nahen Osten mit einer möglichen direkten Konfrontation zwischen Israel und dem Iran.

METALLE

METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.286,32     2.281,29         +0,2%          +5,03  +10,9% 
Silber (Spot)           26,40        26,14         +1,0%          +0,26  +11,0% 
Platin (Spot)          928,80       923,50         +0,6%          +5,30   -6,4% 
Kupfer-Future            4,10         4,07         +0,8%          +0,03   +5,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis stieg weiter. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 1,1 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

ERDBEBEN TAIWAN /TSMC

Der Osten Taiwans ist von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben hatte eine Stärke von 7,4 Prozent, wie die US Geological Survey (USGS) mitteilte. Das Epizentrum lag rund 18 Kilometer südlich der Stadt Hualien. Für Taiwan war es das schwerste Beben seit 1999. Der taiwanische Chiphersteller TSMC musste zwischenzeitlich einige Werke evakuieren.

USA / CHINA

In seinem ersten Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping seit dem Gipfeltreffen im November hat US-Präsident Joe Biden die wachsende Besorgnis der USA über Pekings beträchtliche Unterstützung für die russische Rüstungsindustrie zum Ausdruck gebracht.

KONJUNKTUR CHINA

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im März verbessert. Der von Caixin und dem S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor erhöhte sich auf 52,7 (Februar: 52,5) Punkte. Der Subindex für Exporte erreichte den höchsten Wert seit Juni. Allerdings lag der Wert unter dem historischen Durchschnitt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex war im März auf 53,0 (Vormonat: 51,4) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf staatliche Großunternehmen ausgerichtet.

SWISS RE

bekommt einen neuen Vorstandschef. Der Verwaltungsrat hat Andreas Berger zum CEO ab 1. Juli ernannt. Christian Mumenthaler gibt den Posten nach acht Jahren ab. Berger leitet derzeit das Geschäftsfeld Corporate Solutions.

INTEL

Das Foundry-Geschäft von Intel hat seinen Verlust im vergangenen Jahr ausgeweitet. Der Chipkonzern sieht den Boden in der Chip-Auftragsfertigung in diesem Jahr aber erreicht. Den Break-Even will Intel in den nächsten Jahren schaffen. Der operative Verlust in der Chip-Auftragsfertigung lag 2023 bei knapp 7 Milliarden US-Dollar nach 5,2 Milliarden im Vorjahr. Der interne Umsatz sank um rund ein Drittel auf 18 Milliarden Dollar. Intel hat angepasste Ergebnisse für die vergangenen drei Jahre veröffentlicht. Das Foundry-Geschäft wird dabei neuerdings separat ausgewiesen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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