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07:31 Uhr, 20.05.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Norwegen, Dänemark und der Schweiz findet wegen Pfingsten kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Ein Schiedsgericht in St. Petersburg hat laut einem Agenturbericht die Beschlagnahmung von Vermögenswerten der Deutschen Bank angeordnet. Betroffen seien bis zu 238 Millionen Euro an Wertpapieren, Immobilien und Guthaben des Kreditinstituts und seiner russischen Tochtergesellschaft, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine online veröffentlichte Entscheidung. Das Gericht habe dies auf Antrag eines russischen Gaskonzerns angeordnet.

"Es bleibt abzuwarten, wie diese Entscheidung von den russischen Gerichten umgesetzt wird und welche Folgen dies für unseren operativen Betrieb in Russland hat", sagte ein Sprecher der Deutschen Bank zu Dow Jones Newswires. Die Deutsche Bank sehe sich durch eine Entschädigungsvereinbarung mit einem Kunden vollständig abgesichert. "Wie in unserem Geschäftsbericht erläutert, hat die Deutsche Bank eine Rückstellung in Höhe von rund 260 Millionen Euro und einen entsprechenden Vermögensgegenstand aus Erstattungen im Rahmen der Entschädigungsvereinbarung erfasst", so der Sprecher weiter.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 IE/Ryanair Holdings plc, Jahresergebnis

22:05 US/Zoom Video Communications Inc, Ergebnis 1Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Dürr                     0,70 EUR 
Eni                      0,94 EUR 
Generali                 1,28 EUR 
Hensoldt                 0,40 EUR 
Intesa Sanpaolo          0,30 EUR 
Stratec                  0,55 EUR 
Synlab                   0,33 EUR 
Takkt                    1,00 EUR 
Technotrans              0,62 EUR 
United Internet          0,50 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  18.841,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500        5.335,50  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100      18.676,25  +0,2% 
Nikkei-225                  39.106,40  +0,8% 
Schanghai-Composite          3.169,95  +0,5% 
Hang-Seng-Index             19.679,06  +0,6% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   130,70     +1 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.704,42      -0,2% 
DAX-Future     18.808,00      +0,1% 
XDAX           18.725,95      +0,2% 
MDAX           27.441,23      -0,2% 
TecDAX          3.431,21      -0,4% 
EuroStoxx50     5.064,14      -0,2% 
Stoxx50         4.521,92      +0,0% 
Dow-Jones      40.003,59      +0,3% 
S&P-500-Index   5.303,27      +0,1% 
Nasdaq-Comp.   16.685,97      -0,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future     130,69%        -61 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem freundlichen Start in den Pfingstmontagshandel rechnen Marktteilnehmer am Morgen. Händler verweisen auf die günstigen Vorlagen: Nachdem der Dow am Freitag erstmals über 40.000 Punkten geschlossen hatte, geht es am Morgen auch in Asien überwiegend nach oben. Während der Euro die jüngsten Gewinne verteidigt und die Renditen auf der Stelle treten, sorgen allerdings die Metallmärkte weiterhin für Unruhe: Nach dem Aufwärtsschub vom Freitag ziehen die Terminkontrakte für Kupfer und Nickel am Morgen weiter an und Gold markiert neue Allzeithochs.

Die Börsen in der Schweiz, in Dänemark und in Norwegen bleiben wegen des Feiertags geschlossen. In Deutschland, Frankreich, den Benelux-Staaten und Österreich dürften die Umsätze mit dem Feiertagshandel dünn bleiben.

Rückblick: Etwas leichter - Nachdem die Anleihenmärkte ihre Erholung abgebrochen hatten, stockte nun auch die Rekordjagd am Aktienmarkt etwas. "Vor dem Wochenende gibt es ein paar Gewinnmitnahmen", so ein Marktteilnehmer während der Sitzung. Für leichten Gegenwind über die Zinsseite sorgten Loretta Mester und Thomas Barkin, denn die beiden US-Notenbanker haben länger anhaltende hohe US-Zinsen signalisiert. Tendeziell schwächere Daten gab es aus China. Doch führten die von China stark abhängigen Basic Resources mit plus 1,6 Prozent die Gewinnerseite an. Zudem stiegen die Banken (+0,7%), die von den höheren Renditen profitierten. Auch antizyklische Nahrungsmittel- und Getränkeaktien waren gesucht. "Offensichtlich schichten Marktteilnehmer aus Technologietiteln in defensivere Titel um", so ein Händler. Der Stoxx-Index der Technologieaktien ging um 0,4 Prozent zurück. Richemont gewannen nach der Zahlenvorlage 5,3 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - Im DAX gaben Siemens um weitere 1,4 Prozent nach. Die Aktie war bereits am Donnerstag nach den Quartalszahlen stark unter Druck geraten. Schwach notierten auch Lanxess: Sie verloren 4,1 Prozent, Grund war eine Abstufung durch Jefferies. Lufthansa fielen um 0,7 Prozent, die EU-Kommisson soll bei der Übernahme der italienischen ITA-Fluggesellschaft Nachbesserungen verlangen. Der Finanzinvestor Triton nutzte das aktuell gute Börsenumfeld und verkaufte einen Teil seiner Renk-Aktien. Es handelte sich um 10 Millionen Aktien, die zu 25 Euro je Aktie bei Investoren platziert wurden. Renk drehten nach zeitweise deutlichen Verlusten ins Plus und gewannen 0,4 Prozent auf 26,40 Euro. Dagegen setzten SFC Energy ihre Aufwärtswelle mit einem Plus von 8,1 Prozent fort, als Kurstreiber wurde weiterhin der jüngste Zwischenbericht angeführt.

XETRA-NACHBÖRSE

Laut einem Händler von Lang & Schwarz haben sich nur Artec Technologies etwas auffällig gezeigt, die Titel wurden nachrichtenlos 16,3 Prozent fester getaxt. Dass die Mitarbeiter von Mercedes-Benz im US-Bundesstaat Alabama sich gegen die Vertretung durch die US-Gewerkschaft UAW entschieden haben, bewegte die Aktie nicht. Der Kurs wurde 0,2 Prozent tiefer getaxt.

USA - AKTIEN

Wenig verändert - Der Dow schloss erstmals oberhalb der Marke von 40.000 Punkten. Zum Wochenausklang fehlten die Impulse, um den Markt deutlicher nach oben zu treiben - die Berichtssaison ist weitgehend durch und makroökonomisch lieferte der Index der Frühindikatoren kein klares Konjunkturbild. Die jüngsten und marktstützenden Zinssenkungsfantasien hatten zudem zuletzt wieder einen Dämpfer erhalten, denn die Fed-Vertreter Loretta Mester und Thomas Barkin hatte beide länger andauernd hohe US-Zinsen signalisiert. Die Boeing-Aktionäre haben den scheidenden CEO Dave Calhoun und die anderen Vorstandsmitglieder des Flugzeugbauers wieder in den Board gewählt. Calhoun tritt zum Ende des Jahres als CEO wegen der Qualitätsprobleme zurück. Der Kurs legte um 1,1 Prozent zu. AMD (+1,1%) erhielten Auftrieb durch die Schlagzeile, dass Microsoft Kunden, die ihre Cloud-Plattform Azure nutzen, KI-Chips von AMD anbieten wird. Applied Materials drehten 0,9 Prozent ins Minus. Der Halbleiterausrüster verzeichnete einen leichten Umsatzanstieg und prognostizierte einen weiteren Umsatzanstieg. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen in einem zuletzt rückläufigen Halbleitermarkt. Reddit schossen um 10 Prozent nach oben. Reddit gewährt dem KI-Startup OpenAI im Rahmen einer Lizenzvereinbarung Zugang zu ihren Daten.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,83         +2,8        4,80       40,6 
5 Jahre                  4,44         +4,6        4,40       44,2 
7 Jahre                  4,43         +4,4        4,38       45,7 
10 Jahre                 4,42         +4,0        4,38       53,7 
30 Jahre                 4,56         +5,1        4,51       58,7 
 

Erkennbar war die gewichene Zinssenkungsfantasie bereits am Rentenmarkt, wo die Renditen den zweiten Tag in Folge anzogen. Denn es mehrten sich Zweifel über Ausmaß und Zeitpunkt der Zinssenkungen.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:16   % YTD 
EUR/USD           1,0881        +0,1%     1,0870     1,0868   -1,5% 
EUR/JPY           169,43        +0,1%     169,19     168,95   +8,9% 
EUR/CHF           0,9893        +0,1%     0,9884     0,9865   +6,6% 
EUR/GBP           0,8564        +0,1%     0,8560     0,8561   -1,3% 
USD/JPY           155,70        +0,0%     155,64     155,46  +10,5% 
GBP/USD           1,2705        +0,1%     1,2697     1,2695   -0,1% 
USD/CNH           7,2371        +0,0%     7,2335     7,2315   +1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        67.123,37        +1,3%  66.251,06  66.903,63  +54,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar-Index stagnierte und kam von den Tageshochs zurück. Der Dollar dürfte sich mittelfristig abschwächen, mutmaßte die UBS. "Während der Dollar kurzfristig gestützt werden könnte, da die Europäische Zentralbank und die Bank of England wahrscheinlich vor der US-Notenbank mit Zinssenkungen beginnen werden, erwarten wir eine moderate Abwertung des Dollar, wenn sich das Wachstum außerhalb der USA verbessert", hieß es.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          80,05        80,06      -0,0%      -0,01  +10,4% 
Brent/ICE          84,13        83,98      +0,2%      +0,15  +10,0% 
 

Die Ölpreise legten nach den jüngsten Aufschlägen weiter zu (um bis zu 0,9%). Die bullische Stimmung für Öl wurde durch den zweiten wöchentlichen Rückgang der US-Rohölvorräte in Folge weiter gestützt, so die ANZ-Analysten. Schwere Unwetter mit massiven Stromausfällen im Südosten von Texas und Teilen von Louisiana dürften zu Angebotsaufällen bei Raffinerieprodukten führen, hieß es bei Again Capital.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 20, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)

METALLE

 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.439,91     2.415,21      +1,0%     +24,70  +18,3% 
Silber (Spot)      32,15        31,52      +2,0%      +0,63  +35,2% 
Platin (Spot)   1.089,15     1.086,47      +0,2%      +2,68   +9,8% 
Kupfer-Future       5,16         5,06      +2,0%      +0,10  +32,0% 
 

Der Goldpreis stieg über die Marke von 2.400 US-Dollar - ein Tagesaufschlag von 1,7 Prozent. Bereits im Laufe der Woche hatte das Edelmetall mit erneuerten Hoffnungen auf Zinssenkungen der US-Notenbank zugelegt. Sobald der Zinssenkungszyklus später in diesem Jahr beginne, werde Gold wahrscheinlich neuerliche Nachfrage von ETF-Investoren sehen, sagte Ole Hansen, Leiter Rohstoffstrategie der Saxo Bank.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

PBoC

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte im Mai unverändert belassen. Wie die Notenbank mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,45 Prozent und der fünfjährige LPR bei 3,95 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert; er dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.

US-ERDÖLBRANCHE

Die Zahl der in den USA in Betrieb befindlichen Ölfördereinrichtungen ist auf Wochensicht um eine auf 497 aktive Anlagen gestiegen. Damit liegt die wichtige Kennziffer für die Aktivität der US-Ölförderindustrie nun um 78 unter dem Vorjahresniveau.

WINDENERGIE DEUTSCHLAND

Die Regierungskoalition hat sich auf eine Reform des Bundesimmissionsschutzgesetzes verständigt, mit denen etwa Windkraftanlagen schneller genehmigt werden sollen.

MERCEDES-BENZ

Die Mitarbeiter im US-Bundesstaat Alabama haben sich gegen die Vertretung durch die US-Gewerkschaft UAW entschieden. Das Ergebnis der Abstimmung im Werk von Mercedes-Benz ist ein herber Rückschlag für die Gewerkschaft.

VOLKSWAGEN / RENAULT

Die Gespräche der beiden Autobauer über ein gemeinsames E-Auto-Modell im unteren Preissegment sind gescheitert. Nach Informationen des Handelsblatts waren die Verhandlungen bereits sehr weit fortgeschritten und technische Details weitgehend geklärt. Das Projekt sei bei VW aber offenbar auf interne Widerstände geestoßen. Ein Volkswagen-Sprecher sagte der Zeitung, eine Entscheidung zu dem Projekt sei noch nicht gefallen. Man werde "zu gegebener Zeit informieren". Renault wollte sich nicht zum Stand der Gespräche äußern.

BALOISE

Der Finanzinvestor Cevian ist einem Agenturbericht zufolge beim Schweizer Versicherer Baloise eingestiegen. Die schwedische Gesellschaft halte inzwischen 3,12 Prozent an Baloise, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Pflichtmitteilung der Schweizer Börse vom Samstag.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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