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07:30 Uhr, 19.03.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MITTWOCH: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Frühlingsbeginn" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die japanische Notenbank hat ihre Negativzinspolitik beendet. In ihrer ersten Zinserhöhung seit 2007 hob die Bank of Japan (BoJ) ihren kurzfristigen Leitzins auf 0 bis 0,1 Prozent an. Außerdem wird sie keine Zielrendite mehr für die zehnjährige japanische Staatsanleihe ausgeben. Der Leitzins war seit 2016 negativ.

Die BoJ kündigte außerdem an, Ankäufe von Vermögenswerten wie Aktien, Immobilien-Investmentfonds und Unternehmensanleihen zu stoppen. Seit der Finanzkrise 2008/2009 hat die Notenbank massiv Vermögenswerte angekauft.

Diese politischen Maßnahmen hätten ihren Zweck erfüllt und würden größtenteils beendet, so die BoJ. Das Ziel einer Inflation von 2 Prozent werde innerhalb der nächsten zwei Jahre auf "nachhaltige und stabile Art" erfüllt. Die Inflation hat das Notenbankziel bereits in den vergangenen knapp zwei Jahren übertroffen.

Die Bank of Japan will aber weiterhin Staatsanleihen kaufen und für akkomodierende finanzielle Bedingungen sorgen. Das signalisiert, dass die Zinslücke zwischen Japan auf der einen und Europa sowie den USA auf der anderen Seite bestehen bleibt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Weitere Termine:

07:30 DE/Deutz AG, Jahresergebnis (09:00 BI-PK)

07:30 DE/Instone Real Estate Group SE, Jahresergebnis und Geschäftsbericht

09:00 DE/Audi AG, ausführliches Jahresergebnis, (Agentur-Roundtable 09:00, BI-PK 10:30)

18:00 DE/Deutsche Euroshop AG, vorläufiges Jahresergebnis

Außerdem im Tagesverlauf:

- DE/Commerzbank AG, Geschäftsbericht

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-EU 
    11:00 Arbeitskosten 4Q 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:    +5,3% gg Vj 
 
-DE 
    11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen März 
          PROGNOSE: 20,4 Punkte 
          zuvor:    19,9 Punkte 
          Konjunkturlage 
          PROGNOSE: -82,4 Punkte 
          zuvor:    -81,7 Punkte 
 
-US 
    13:30 Baubeginne/-genehmigungen Februar 
          Baubeginne 
          PROGNOSE: +7,4% gg Vm 
          zuvor:   -14,8% gg Vm 
          Baugenehmigungen 
          PROGNOSE: +2,0% gg Vm 
          zuvor:    -1,5% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  18.173,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500        5.208,50  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100      18.185,00  -0,3% 
Nikkei-225                  40.003,60  +0,7% 
Schanghai-Composite          3.064,92  -0,6% 
Hang-Seng-Index             16.522,40  -1,3% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   131,77     +6 
 
Montag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            17.932,68      -0,0% 
DAX-Future     18.206,00      -0,4% 
XDAX           17.926,02      -0,4% 
MDAX           26.136,35      +0,3% 
TecDAX          3.383,65      +0,1% 
EuroStoxx50     4.982,76      -0,1% 
Stoxx50         4.374,75      +0,0% 
Dow-Jones      38.790,43      +0,2% 
S&P-500-Index   5.149,42      +0,6% 
Nasdaq-Comp.   16.103,45      +0,8% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       131,66        -28 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit kleineren Abgaben dürften Europas Börsen in den Handel am Dienstag starten. Das Geschäft dürfte weiterhin von Zurückhaltung vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch geprägt sein. Es gilt als ausgemacht, dass die Fed die Leitzinsen unverändert lassen wird. Spannender wird daher der Ausblick, insbesondere nach den zuletzt negativen Überraschungen bei der Inflationsentwicklung in den USA. Interessant wird es, zu erfahren, wie viele Zinssenkungen die US-Notenbank selbst für das laufende Jahr erwartet. Bislang hat sie drei Senkungen (bzw 75 Basispunkte) in Aussicht gestellt. Dies entspricht in der Zwischenzeit auch der Markterwartung.

Die geldpolitische Entscheidung der japanischen Notenbank (BoJ) setzt derweil kaum Akzente an den Märkten. Die Währungshüter haben wie erwartet ihre Politik der Zinskurvenkontrolle aufgegeben. Der Yen gerät nach der Entscheidung unter leichten Abgabedruck.

Auf Anlegerinteresse könnten Chipaktien stoßen nach der Vorstellung des neuen Blackwell-Graphikchips von Nvidia. Nvidia steht im Zentrum der KI-induzierten Hausse im Technologiesektor seit Jahresbeginn. Der Sektor war im US-Handel gefragt. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, wonach sich die Google-Mutter Alphabet in Gesprächen mit Apple befinden soll, um Googles künstliche Intelligenzarchitektur in iPhones zu integrieren.

Rückblick: Etwas fester - Vor den Aussagen der US-Notenbanker nach deren Beratungen am Mittwochabend dominierte Zuückhaltung. Die freundiche Tendenz an der Wall Street - ausgehend vor allem vom Technologiesektor - schwappte nicht nach Europa. Der Subindex der Autowerte war mit einem Plus von 0,9 Prozent Tagesgewinner. Dividendenrenditen von zum Beispiel knapp 8 Prozent bei VW und gut 7 Prozent bei Mercedes-Benz machten die Titel attraktiv, hieß es mit Blick auf die Dividendensaison. In Mailand gewannen MFE-MediaforEurope 4,6 Prozent. Das Unternehmen rechnet für das erste Quartal mit einem Plus bei den Werbeeinnahmen in Italien und Spanien von 5 Prozent. Bei Logitech (-6,8%) belastete der überraschende Rücktritt des Finanzchefs. Haleon fielen um 2,3 Prozent. Der US-Pharmakonzern Pfizer will seinen Anteil am Hersteller rezeptfreier Medikamente auf 24 von 32 Prozent verringern und dazu rund 630 Millionen Haleon-Aktien verkaufen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Wenig verändert - Rheinmetall legten nach einer Studie der DZ Bank um 4,4 Prozent auf 477,10 Euro zu - die Analysten haben ein Kursziel von nun 524 nach zuvor 376 Euro für die Aktie aufgerufen. Im Laufe des Jahres erwartet die DZ Bank den Zuschlag für mehrere größere und langfristige Rüstungsprojekte und einen Anstieg des Auftragsbestands auf über 50 Milliarden Euro. Airbus (+0,4%) erreichten ein neues Allzeithoch von 164,14 Euro. Der Konzern profitiert davon, dass die negativen Schlagzeilen zu Boeing nicht abreißen. Nach endgültigen Zahlen büßten Hannover Rück 0,1 Prozent ein. Operatives Ergebnis und Nettogewinn entsprachen den vorläufigen Angaben, wie Citi urteilte.

XETRA-NACHBÖRSE

Medios legten bis gegen 21.30 Uhr um fast 10 Prozent zu. Das Spezialpharmaunternehmen hatte am Abend die Übernahme von Ceban Pharmaceuticals in den Niederlanden mitgeteilt. Schott Pharma zeigten sich dagegen ebenso wie Eon und Delivery Hero von nachböslichen Mitteilungen (s.u.) unbewegt.

USA - AKTIEN

Freundlich - Angeführt von Technologieaktien ging es nach oben. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, wonach sich die Google-Mutter Alphabet in Gesprächen mit Apple befinden soll, um Googles künstliche Intelligenzarchitektur in iPhones zu integrieren. Alphabet gingen darauf mit einem Plus von 4,6 Prozent aus dem Tag, Apple verteuerten sich um 0,6 Prozent. Die Nvidia-Aktie, der Star unter den KI-Titeln, legte um 0,7 Prozent zu. Hier sorgte laut Händlern die Vorstellung des Chips "AI Woodstock" für Käufe. Die am Mittwoch anstehenden Aussagen der US-Notenbank sorgten bei einigen Akteuren für Zurückhaltung. Wie üblich erhofft sich der Markt aber Konkreteres zum weiteren Zinskurs. "Aufgrund des andauernden Inflationsdrucks könnten diejenigen, die nach präzisen Signalen über den Umfang und den Zeitpunkt der geldpolitischen Lockerung suchen, enttäuscht werden", zeigte sich Marktkenner Jamie Dutta von Vantage skeptisch. Tesla machten einen Satz um 6,3 Prozent. Hier trieb, dass Tesla den Preis für alle seine Model-Y-Fahrzeuge in den USA zum Monatsende um 1.000 Dollar erhöhen will. Bei Boeing (-1,5%) ging der Sinkflug weiter, weil die Probleme bei dem Flugzeughersteller nicht abreißen. Am Freitag verlor eine Boeing-Passagiermaschine von United Airlines während eines Fluges eine Abdeckung am Rumpf. Hashicorp verbesserten sich um gut 8 Prozent. Laut einem Bloomberg-Bericht zieht das Software-Infrastrukturunternehmen strategische Optionen, einschließlich eines Verkaufs, in Betracht.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,73         +0,4          4,73           31,2 
5 Jahre                  4,35         +3,0          4,32           35,0 
7 Jahre                  4,35         +2,6          4,33           38,4 
10 Jahre                 4,33         +1,7          4,31           45,1 
30 Jahre                 4,46         +2,8          4,43           48,7 
 

Die Renditen stiegen leicht. Nachdem der Markt lange davon ausging, dass eine erste Zinssenkung im Juni kommen könnte, ist die Wahrscheinlichkeit dafür mittlerweile auf nur noch knapp über 50 Prozent gesunken. Auslöser waren zuletzt in der Vorwoche neue Inflationsdaten, die höher als gedacht ausgefallen waren.

DEVISEN

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:27 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0867        -0,0%     1,0872         1,0871   -1,6% 
EUR/JPY           163,33        +0,8%     162,08         162,16   +5,0% 
EUR/CHF           0,9659        +0,1%     0,9649         0,9641   +4,1% 
EUR/GBP           0,8551        +0,1%     0,8543         0,8545   -1,4% 
USD/JPY           150,29        +0,8%     149,06         149,18   +6,7% 
GBP/USD           1,2710        -0,1%     1,2726         1,2722   -0,1% 
USD/CNH           7,2089        +0,0%     7,2067         7,2082   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        65.059,76        -3,9%  67.688,95      67.843,61  +49,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 19, 2024 02:30 ET (06:30 GMT)

Der Dollar zog parallel zu den leicht steigenden US-Marktzinsen etwas an. Der Yen blieb nach seinem jüngsten Rücksetzer gedrückt vor der Sitzung der japanischen Notenbank (BoJ) am Dienstag. Die BoJ dürfte ihren Ausstieg aus der ultalockeren Geldpolitik weiter verschieben, wurde im Handel spekuliert.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,57        82,72      -0,2%          -0,15  +14,1% 
Brent/ICE          86,70        86,89      -0,2%          -0,19  +12,9% 
 

Die Ölpreise stiegen um rund 2 Prozent. Preistreibend habe eine neue Welle ukrainischer Angriffe auf Raffinerien in Russland gewirkt, hieß es im Handel. Verwiesen wurde auch auf ermutigende Konjunkturdaten aus China, die eine höhere Ölnachfrage zur Folge haben könnten. Hilfreich waren laut Mizuho-Marktkenner Robert Yawger auch Berichte, wonach der Irak seine Ölexporte verringern will als Ausgleich für eine zu hohe Förderung im Januar und Februar.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.156,38     2.161,39      -0,2%          -5,01   +4,6% 
Silber (Spot)      24,94        25,04      -0,4%          -0,09   +4,9% 
Platin (Spot)     909,63       917,42      -0,8%          -7,79   -8,3% 
Kupfer-Future       4,08         4,12      -1,1%          -0,04   +4,6% 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

RESERVE BANK OF AUSTRALIA (RBA)

lässt ihre Leitzinsen vorerst unverändert bei 4,35 Prozent, will aber eine weitere Anhebung der Zinssätze nicht ausschließen, da die Inflation nach wie vor zu hoch sei und voraussichtlich noch einige Zeit auf hohem Niveau bleiben werde. Diese Entscheidung war von vielen Wirtschaftsexperten erwartet worden.

DEUTSCHE BANK

Die Bafin hat eine Geldbuße von 50.000 Euro gegen die Bank verhängt wegen falscher Angaben und zu später Information in einem Sicherheitsvorfall.

EON

hat zwei Anleihen im Volumen von 1,8 Milliarden Euro am Kapitalmarkt untergebracht - die Kupons lauten auf 3,5 bzw. 4,125 Prozent.

DELIVERY HERO

will Wandelschuldverschreibungen zurückkaufen und bietet Inhabern von entsprechenden Papieren mit Fälligkeit 2025 und 2026 dafür insgesamt bis zu 600 Millionen Euro an.

FRAPORT

hat im vergangenen Jahr von der Erholung der Passagierzahlen profitiert. Umsatz und Gewinn legten deutlich zu. Auf die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung müssen die Aktionäre allerdings noch warten. Weder für das abgelaufene Jahr noch für 2024 soll es eine Dividende geben. Für das laufende Jahr prognostiziert Fraport ein Konzern-EBITDA von 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro sowie ein Konzernergebnis von 435 bis 530 Millionen Euro. Bis 2030 peilt der Konzern ein EBITDA von 2 Milliarden Euro an.

Die Zahlen zum Jahr 2023 im Detail (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):

.                             BERICHTET   PROG  PROG PROG 
GESAMTJAHR 2023              Gj23  ggVj   Gj23  ggVj Zahl   Gj22 
Umsatz                      4.001  +25%  3.890  +22%   16  3.194 
EBITDA                      1.204  +17%  1.198  +16%   17  1.030 
EBIT                          703  +24%    729  +29%   16    565 
Ergebnis nach Steuern         431 +158%     --    --   --    167 
Ergebnis nach Steuern/Dritten 393 +197%    358 +170%   14    132 
Ergebnis je Aktie            4,26 +198%   3,86 +170%   14   1,43 

LUFTHANSA

und Verdi gehen kommende Woche in das Schlichtungsverfahren für rund 25.000 Bodenbeschäftigte des Konzerns. Wie die Gewerkschaft mitteilte, soll die Schlichtung am 25. März beginnen und spätestens am 28. März enden. Der von Verdi benannte Schlichter ist der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow. Während der Schlichtung besteht Friedenspflicht.

SCHOTT PHARMA

baut sein Produktionsnetzwerk mit einer 340 Millionen Euro schweren Investition in den USA aus. In Wilson (North Carolina) sollen dadurch gut 400 Arbeitsplätze geschaffen werden.

MEDIOS

übernimmt die niederländische Ceban Pharmaceuticals. Der Kaufpreis für 100 Prozent der Ceban-Anteile setzt sich zusammen aus einer Barkomponente von 235,3 Millionen Euro und 1,7 Millionen Medios-Aktien. Den Kaufpreis will Medios aus vorhandenen Barmitteln und einer bereits zugesagten Kreditlinie über 200 Millionen Euro finanzieren. Medios erwartet in der Folge für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von rund 82 bis 91 Millionen Euro, was einer Marge von rund 4,3 Prozent entspreche.

CISCO

hat am Montag die Übernahme des Cybersecurity- und Analyseunternehmens Splunk für 28 Milliarden US-Dollar in bar abgeschlossen. Die Übernahme, die größte in der Geschichte von Cisco, gelang damit Monate früher als geplant und spiegelt die außergewöhnlichen Anstrengungen wider, das Geschäft rund um Daten und künstliche Intelligenz neu zu gestalten.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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