Nachricht
07:34 Uhr, 18.03.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Ratingagentur Fitch hat die Spitzenbonität "AAA" für Deutschland bestätigt. Der Ausblick ist "stabil". Das Rating spiegele Deutschlands diversifizierte Wirtschaft mit hoher Wertschöpfung und seine starken Institutionen wider. Das Rating werde auch durch eine umsichtige Finanzpolitik und sehr niedrige staatliche Finanzierungskosten gestützt. Die andauernd hohen Leistungsbilanzüberschüsse zeugten außerdem von der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Exportsektors und stützen den Nettoauslandsgläubigerstatus und den positiven Nettoauslandsvermögensstatus.

Ungeachtet dieser Stärken steht Deutschland vor mehreren strukturellen Herausforderungen, darunter eine rasch alternde Bevölkerung, die die öffentlichen Finanzen und den Arbeitsmarkt unter Druck zu setzen beginnt, heißt es von den Analysten weiter. Die Wirtschaftsleistung Deutschlands nach der Pandemie bleibe zudem schwach. Die Wirtschaft sei im vierten Quartal 2023 real um 0,3 Prozent geschrumpft, womit die Produktion nur geringfügig über dem Niveau des vierten Quartals 2019 gelegen habe.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 CH/Julius Bär Group AG, ausführliches Jahresergebnis

07:30 DE/Hannover Rück SE, ausführliches Jahresergebnis (10:00 BI-PK)

DIVIDENDENABSCHLAG

Eni: 0,24 EUR 
 

+++++ INDEXÄNDERUNGEN +++++

Folgende Indexänderungen In der DAX-Familie werden zum Handelsbeginn am 18. März wirksam:

+ MDAX 
  AUFNAHME 
  - Morphosys 
  - Bilfinger 
  ENTNAHME 
  - Rational 
  - Vitesco Technologies 
 
+ TecDAX 
  AUFNAHME 
  - Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik 
  - Süss Microtec 
  ENTNAHME 
  - Verbio 
  - Adtran Holdings 
 
+ SDAX 
  AUFNAHME 
  - Vitesco Technologies 
  - MLP 
  ENTNAHME 
  - Bilfinger 
  - Morphosys 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-EU 
    11:00 Verbraucherpreise Februar 
          Eurozone 
          Vorabschätzung: +0,6% gg Vm/+2,6% gg Vj 
          zuvor:          -0,4% gg Vm/+2,8% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          Vorabschätzung: +0,7% gg Vm/+3,1% gg Vj 
          zuvor:          -0,9% gg Vm/+3,3% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  18.290,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500        5.197,75  +0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100      18.157,00  +0,5% 
Nikkei-225                  39.740,44  +2,7% 
Schanghai-Composite          3.073,11  +0,6% 
Hang-Seng-Index             16.756,33  +0,2% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   132,07    +13 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            17.936,65      -0,0% 
DAX-Future     18.279,00      +0,4% 
XDAX           17.992,63      +0,4% 
MDAX           26.064,14      -0,8% 
TecDAX          3.379,68      -1,3% 
EuroStoxx50     4.986,02      -0,1% 
Stoxx50         4.374,30      -0,5% 
Dow-Jones      38.714,77      -0,5% 
S&P-500-Index   5.117,09      -0,6% 
Nasdaq-Comp.   15.973,17      -1,0% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       131,91         +1 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit steigenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler für den Start in die neue Woche. Der DAX wird am frühen Morgen an der 18.000er Marke gesehen und damit 0,3 Prozent höher als zum Xetra-Schluss am Freitag. "Der DAX kann seine Rally-Gewinne auch nach dem Eurex-Verfall verteidigen", so ein Marktteilnehmer. Gestützt werde die Stimmung von kräftigen Kursaufschlägen in Tokio. Daneben zeigt sich das Umfeld ruhig: Sowohl am Rententerminmarkt als auch am Devisenmarkt verändern sich die Kurse nur wenig. "Größere Rücksetzer sind damit erst einmal nicht in Sicht", so der Marktteilnehmer. Im Blick stehe zunächst noch das Verarbeiten des großen Eurex-Verfalls.

Rückblick: Wenig verändert - Im Blick stand der große dreifache Verfall an den Terminbörsen, der so genannte "Hexentanz". Mit der hartnäckigen Inflation in den USA sind gleichzeitig die Erwartungen an die Zinssenkungen der US-Notenbanken leicht zurückgekommen, was auch die Luft für Aktien auf dem aktuellen Niveau etwas dünner werden lassen könnte. Neue Daten zu den US-Importpreisen lagen im Rahmen der Erwartungen. Vodafone (+5,7%) verkauft das Italien-Geschäft für 8 Milliarden Euro an Swisscom (+4,9%). Reckitt-Benckiser knickten um 14,6 Prozent ein. Ein Geschworenengericht im US-Bundestaat Illinois verurteilte die Reckitt-Sparte Mead Johnson zur Zahlung von 60 Millionen Dollar an die Mutter eines Frühgeborenen, das an einer Darmerkrankung starb, nachdem es Enfamil erhalten hatte. Anleger befürchten nun eine Klagewelle, hieß es.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Wenig verändert - Der DAX stand zwischenzeitlich ganz knapp unter dem Rekordhoch bei 18.039 Punkten. Auf der Gewinnerseite profitierten Rheinmetall (+3,0%) und RWE (+1,3%) von positiven Analysten-Kommentaren. Die Vonovia-Aktie fiel nach Zahlen um 10,6 Prozent. Im Sog fielen auch die Immobilienaktien der zweiten und dritten Reihe. Infineon verloren 6,0 Prozent. "China will die Chips für die Auto-Industrie nach Möglichkeit im Land herstellen", so ein Marktteilnehmer. Zahlen gab es von Salzgitter (-0,4%). Der Stahlkonzern hat vergangenes Jahr bei rückläufigen Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Entsprechend will das Unternehmen seine Dividende kürzen. Auch Baywa (-9,9%) drehte an der Dividende. "Auch wenn sich das Geschäft im zweiten Halbjahr 2023 abgekühlt hat, wurde mit einer kompletten Streichung bisher nicht gerechnet", sagte ein Marktteilnehmer. Bechtle stiegen mit dem Ausblick um 1,2 Prozent und markierten neue Jahreshochs.

XETRA-NACHBÖRSE

Wenig Bewegung gab es im nachbörslichen Handel am Freitag nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Die Umsätze seien recht überschaubar gewesen, so der Teilnehmer. Wichtige Nachrichten von Unternehmen habe es nicht gegeben.

USA - AKTIEN

Leichter - Andauernde Zinssorgen haben die Wall Street auch zum Wochenausklang belastet. Der Rücksetzer des Vortages angesichts überraschend deutlich gestiegener Erzeugerpreise setzte sich damit fort. Die Daten hatten unterstrichen, dass die Teuerung in den USA hartnäckig hoch bleibt. Zinssenkungen durch die US-Notenbank dürften damit weiter in die Ferne gerückt sein, zumal der Arbeitsmarkt nach wie vor robust ist, wie die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten gezeigt hatten. Die zum Wochenschluss veröffentlichten Daten zu den Importpreisen heizten die Zinssorgen derweil nicht weiter an, sie stiegen im Februar wie von Ökonomen im Konsens erwartet. Argumente für baldige Zinssenkungen lieferte der schwache Empire-State-Index für März. Auch die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März abgeschwächt. Adobe (-13,7%) hat bei der Veröffentlichung von Geschäftszahlen einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Der Sektorindex der Software-Aktien im S&P-500 reduzierte sich um 2,6 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,73         +2,7          4,71           31,3 
5 Jahre                  4,33         +4,0          4,29           33,4 
7 Jahre                  4,33         +3,4          4,30           36,4 
10 Jahre                 4,31         +1,7          4,30           43,3 
30 Jahre                 4,44         +0,3          4,43           46,7 
 

Am Anleihemarkt legten die Renditen weiter zu, wenn auch mit gebremstem Tempo. Seit Tagen wird die These noch länger hoher Leitzinsen am Rentenmarkt gespielt.

+++++ DEVISENMARKT +++++

 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0888        +0,0%     1,0887         1,0886   -1,4% 
EUR/JPY           162,36        +0,1%     162,20         162,33   +4,3% 
EUR/CHF           0,9620        +0,0%     0,9618         0,9621   +3,7% 
EUR/GBP           0,8550        +0,0%     0,8549         0,8549   -1,4% 
USD/JPY           149,11        +0,1%     148,99         149,12   +5,8% 
GBP/USD           1,2735        +0,0%     1,2734         1,2732   +0,1% 
USD/CNH           7,2052        -0,0%     7,2053         7,2047   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        68.418,09        +0,3%  68.212,03      67.696,94  +57,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar baute die Vortagesgewinne noch leicht aus. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent. Die Analysten der SEB sehen noch weiteres Aufwertungspotenzial im Dollar zum Euro, weil sie mit Blick auf die US-Wirtschaft optimistischer geworden sind und weniger positive Impulse für den Euro sehen. Die Analysten verweisen zudem darauf, dass nach den jüngsten US-Inflationsdaten die Erwartungen an Zinssenkungen zurückgegangen sind.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          81,45        81,04      +0,5%          +0,41  +12,5% 
Brent/ICE          85,68        85,34      +0,4%          +0,34  +11,6% 
 

Der festere Dollar belastete die Ölpreise, die in den vergangenen Tagen allerdings auch auf ein Viermonatshoch gestiegen waren. Die Notierungen für Brent und WTI gaben um bis zu 0,3 Prozent nach. Swissquote sieht den Ölpreis jedoch weiter im Aufwind - gestützt durch den Trend und die Dynamik. Falls die US-Notenbank aber in der kommenden Woche "falkenhafte" Töne anschlagen werde, könnte es mit dem Anstieg rasch vorbei sein.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 18, 2024 02:34 ET (06:34 GMT)

METALLE

 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.147,60     2.155,02      -0,3%          -7,42   +4,1% 
Silber (Spot)      25,02        25,12      -0,4%          -0,10   +5,2% 
Platin (Spot)     928,10       937,87      -1,0%          -9,76   -6,4% 
Kupfer-Future       4,10         4,12      -0,3%          -0,01   +5,3% 
 

Der Goldpreis gab zum Wochenausklang erneut leicht nach. Die Feinunze reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 2.157 Dollar. Hier belastete weiter die Aussicht auf längere Zeit hohe Zinsen.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND

Die neue Wagenknecht-Partei BSW verliert erneut in der Wählergunst. Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA für Bild am Sonntag erhebt, büßt das BSW das zweite Mal seit Anfang März einen Prozentpunkt ein und erreicht nur noch 6 Prozent. Ebenfalls einen Prozentpunkt schwächer, aber immer noch klar in Führung liegen CDU/CSU mit 30 Prozent. Die Werte aller anderen Parteien sind zur Vorwoche unverändert: Die AfD kommt auf 19 Prozent, die SPD auf 15 Prozent, die Grünen auf 12 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Linke auf 3 Prozent und die Freien Wähler auf 2 Prozent. Die Sonstigen erreichen jetzt 8 Prozent (plus 2 Prozentpunkte).

PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL RUSSLAND

Der russische Präsident Wladimir Putin ist in der Präsidentschaftswahl, bei der seine glaubwürdigsten Herausforderer vorab ins Abseits gedrängt wurden, für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden. Putin verkündete seinen Sieg am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Moskau zum Abschluss der dreitägigen Wahl. Das Ergebnis kam nicht überraschend.

KONJUNKTUR CHINA

Wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte, stieg die Industrieproduktion im Zeitraum Januar-Februar um 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Anstieg von 6,8 Prozent im Dezember. Der Wert lag über dem von den vom Wall Street Journal befragten Wirtschaftsexperten erwarteten Wachstum von 5,0 Prozent.

Die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für den Inlandsverbrauch, stiegen in den ersten beiden Monaten um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lagen damit unter dem Anstieg von 7,4 Prozent im Dezember und dem von den befragten Wirtschaftsexperten erwarteten Wachstum von 5,8 Prozent.

Chinas Anlageinvestitionen stiegen im Zeitraum Januar-Februar um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lagen damit über den von Ökonomen erwarteten 3,5 Prozent und dem für das gesamte Jahr 2023 verzeichneten Anstieg von 3 Prozent.

DEUTSCHE BAHN

und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verhandeln wieder. Die Verhandlungen finden "in kleinstem Kreis und hinter verschlossenen Türen" statt, wie beide Seiten am Samstag mitteilten. Beide Parteien zeigten sich zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können. Die GDL sehe bis dahin von weiteren Streiks ab.

APPLE

hat in einer Sammelklage einen Vergleich im Volumen von 490 Millionen US-Dollar erzielt. Investoren hatten behauptet, das Unternehmen habe die sinkende Nachfrage nach dem iPhone in China im Jahr 2018 verschwiegen. Die zuständige Richterin muss dem Vergleich noch zustimmen.

=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.