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07:32 Uhr, 31.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Obwohl die Fed die Zinsen nicht mehr erhöht, strafft sie die Geldpolitik stillschweigend über einen anderen Kanal: Sie reduziert ihre 7,7 Billionen Dollar schweren Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten um rund 80 Milliarden Dollar pro Monat. Das könnte sich nun ändern. Die US-Notenbanker werden bei ihrer anstehenden Sitzung Überlegungen zur Abschwächung, aber nicht zur Beendigung dieser sogenannten quantitativen Straffung anstellen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed ihren Leitzins nicht antastet. An den Terminmärkten ist ein stabiles Zinsniveau zu fast 98 Prozent eingepreist. Zinssenkungen werden von den Marktteilnehmern ab Mai oder Juni erwartet, für März wird die Wahrscheinlichkeit aktuell bei 45 Prozent gesehen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

06:50 ES/Banco Santander SA, Ergebnis 4Q

07:00 CH/Novartis AG, Jahresergebnis und Geschäftsbericht

07:30 AT/Raiffeisen Bank International AG (RBI), vorläufiges Jahresergebnis

07:30 DK/Novo Nordisk A/S, Jahresergebnis

07:30 DE/Cliq Digital AG, vorläufiges Jahresergebnis

07:30 NL/KPN NV, Jahresergebnis

08:00 GB/GSK plc, Jahresergebnis

08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, ausführliches Jahresergebnis

10:30 DE/Schott Pharma AG & Co KGaA, BiPk zum Jahresergebnis vom 26.01.

13:30 US/Boeing Co, Ergebnis 4Q

14:00 US/Mastercard Inc, Jahresergebnis

22:00 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 DE/Einzelhandelsumsatz Dezember & Jahr 
          saisonbereinigt real 
          PROGNOSE: +0,7% gg Vm 
          zuvor:    -2,2% gg Vm 
 
          Import-/Exportpreise Dezember 
          Importpreise 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm/-8,0% gg Vj 
          zuvor:    -0,1% gg Vm/-9,0% gg Vj 
 
    09:55 Arbeitsmarktdaten Januar 
          Arbeitslosenzahl saisonbereinigt 
          PROGNOSE: +15.000 gg Vm 
          zuvor:     +5.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote saisonbereinigt 
          PROGNOSE: 5,9% 
          zuvor:    5,9% 
 
    14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Januar 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,9% gg Vj 
          zuvor:    +0,1% gg Vm/+3,7% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+3,4% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/+3,8% gg Vj 
- FR 
    08:45 Verbraucherpreise (vorläufig) Januar 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+3,4% gg Vj 
          zuvor:    +0,1% gg Vm/+3,7% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm/+3,7% gg Vj 
          zuvor:    +0,1% gg Vm/+4,1% gg Vj 
- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Januar 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +150.000 Stellen 
          zuvor:    +164.000 Stellen 
 
    14:30 Arbeitskostenindex 4Q 
          PROGNOSE:     +1,0% gg Vq 
          3. Quartal:   +1,1% gg Vq 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Januar 
          PROGNOSE: 48,0 
          zuvor:    46,9 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               17.063,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     4.930,50  -0,4% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.446,25  -0,8% 
Nikkei-225               36.133,77  +0,2% 
Schanghai-Composite       2.805,16  -0,9% 
Hang-Seng-Index          15.495,20  -1,3% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                135,07    +18 
 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.972,34      +0,2% 
DAX-Future     17.078,00      -0,1% 
XDAX           16.970,68      -0,1% 
MDAX           26.012,33      -0,3% 
TecDAX          3.353,66      +0,3% 
EuroStoxx50     4.662,70      +0,5% 
Stoxx50         4.215,71      +0,1% 
Dow-Jones      38.467,31      +0,3% 
S&P-500-Index   4.924,97      -0,1% 
Nasdaq-Comp.   15.509,90      -0,8% 
EUREX            zuletzt     +/- Ticks 
Bund-Future     134,89%        -22 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Auf eine wenig veränderte Eröffnung stellen sich Marktteilnehmer für Mittwoch eon. Im Vorfeld der Inflationsdaten aus Deutschland und Frankreich sowie der Beschlüsse der US-Notenbank am Abend dürften sich die Marktteilnehmer erst einmal noch zurückhalten. "Der Markt erhofft sich von der Fed klare Hinweise auf Zinssenkungen", so ein Beobachter. Das berge die Gefahr einer Enttäuschung. Am Markt ist eine Zinssenkung im Mai fest eingepreist, eine Zinssenkung bereits im März wird nicht ausgeschlossen. Bei den Inflationsdaten aus Deutschland und Frankreich erhoffen sich Marktteilnehmer einen deutlichen Rückgang. In Australien ist die Inflation im vierten Quartal stärker gesunken als erwartet. Der Aktienmarkt in Sydney reagierte darauf positiv und schloss mit einem Rekordhoch. In Hongkong und Shanghai fallen die Kurse dagegen, nachdem neue Einkaufsmanagerindizes zeigen, dass der Industriebereich weiter rezessive Tendenzen zeigt.

Rückblick: Etwas fester - Gebremst wurden die Börsen von den anstehenden Zinsentscheidungen der Fed am Mittwoch und der Bank of England am Donnerstag. Konjunkturseitig hatten BIP-Daten aus europäischen Ländern keine Überraschungen gebracht. Die Daten unterstrichen die Wachstumsschwäche in Deutschland. Der Stoxx-Subindex der Bankenwerte stieg um 1,3 Prozent, angeführt von BBVA, die um 6,2 Prozent zuöegten, nachdem die Bank einen Rekordgewinn erzielt hatte. Im Sog gewannen Santander 2,4 und Intesa 3,4 Prozent. Der Leitindex in Madrid war mit einem Plus von 1,5 Prozent Tagessieger in Europa. Auch der Stoxx-Index der Autotitel gehörte zu den Gewinnern, hgestützt auch von einem positiven Ausblick von GM in den USA. Einer der Gewinner war Renault. Die Absage des angedachten Börsenganghs der Elektroautosparte Ampere kam positiv an, der Kurs stieg um 1,3 Prozent. Diageo stiegen um 0,7 Prozent, nachdem sie im frühen Geschäft noch etwa 5 Prozent abgegeben hatten. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis waren stärker als erwartet zurückgegangen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Mit einem Minus von 5,3 Prozent reagierten Delivery Hero auf den Verkauf der Beteiligung an Deliveroo (-3,1%). Der Verkaufspreis wurde als gering eingestuft, was kein gutes Omen für weitere Verkaufspläne sei. Hellofresh fielen im Sog um 2,3 Prozent. Nach anfänglich deutlichen Aufschlägen gaben Fraport um 0,7 Prozent nach, Lufthansa konnten noch ein kleines Plus von 0,6 Prozent über die Ziellinie retten. Der angekündigte Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen belastete die Kurse. Hapag Lloyd rutschten um 9,6 Prozent ab. Bei der Reederei sind Umsatz und operativer Gewinn eingebrochen. Positiv kamen Geschäftszahlen von Westwing (+9,9%) an. KPS knickten um fast 10 Prozent ein. Der Unternehmensberater ist von der Insolvenz der Luxuskaufhaus-Gruppe KaDeWe betroffen.

XETRA-NACHBÖRSE

Ein Händler von Lang & Schwarz sprach von völliger Nachrichtenarmut. Folglich habe es auch keine auffälligen Werte gegeben.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Dow-Jones-Index und S&P-500 erklommen mit kleinen Zugewinnen Allzeithochs. Insgesamt dominierte wegen der bevorstehden Zinsaussagen der US-Notenbank am Mittwoch eine abwartende Haltung. Für etwas Zurückhaltung sorgten auch die anstehenden Geschäftsausweise wichtiger Technologieunternehmen wie Microsoft und Alphabet sowie später in der Woche Apple und Amazon. UPS knickten um 8,2 Prozent ein. Der Paketlogistiker hatte Viertquartalszahlen unter Erwarten vorgelegt. Besser als erwartet schnitt GM (+7,8%) ab - vor allem der Ausblick des Autobauers gefiel. Wenig Euphorie entfachten Geschäftszahlen und Ausblick von Pfizer (-1,7%). Der Pharmahersteller hatte die Erlösprognosen verfehlt. Nach den jüngsten Schwierigkeiten mit der 737-9 Max zog Boeing einen Antrag auf eine Sicherheitsausnahme für die kürzeste Version des Fliegers zurück. Der Kurs ermäßigte sich um 2,3 Prozent.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,36         +3,3        4,32       -6,3 
5 Jahre                  3,99         -0,2        3,99       -1,0 
7 Jahre                  4,02         -1,6        4,03        4,9 
10 Jahre                 4,04         -3,7        4,08       16,0 
30 Jahre                 4,26         -5,5        4,32       29,1 
 

Nach gut ausgefallenen Einzelhandelsdaten und einem stärker als gedachten US-Verbrauchervertrauensdaten gerieten die Rentennotierungen nur zwischenzeitlich unter Druck, vor allem am kurzen Ende des Marktes stiegen die Renditen. Doch im späten Verlauf sanken die Renditen wieder. Verwiesen wurde unter anderem darauf, dass am Vortag das Finanzministerium mitgeteilt hatte, dass im ersten Quartal weniger Kredite aufgenommen werden müssten als der Markt befürchtet hatte.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:29 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0820        -0,2%     1,0844         1,0838  -2,0% 
EUR/JPY           159,84        -0,1%     160,06         160,23  +2,7% 
EUR/CHF           0,9339        -0,1%     0,9348         0,9358  +0,7% 
EUR/GBP           0,8534        -0,1%     0,8540         0,8559  -1,6% 
USD/JPY           147,73        +0,1%     147,61         147,85  +4,9% 
GBP/USD           1,2678        -0,2%     1,2700         1,2663  -0,4% 
USD/CNH           7,1903        +0,0%     7,1883         7,1899  +0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        43.026,01        -0,7%  43.334,38      43.262,25  -1,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar kam leicht zurück, für den Dollarindex ging es um 0,2 Prozent nach unten. Nach dem jüngst guten Lauf sei die US-Währung überkauft und teuer, meinte TD Securities.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 31, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          77,64        77,82      -0,2%          -0,18  +7,6% 
Brent/ICE          82,67        82,87      -0,2%          -0,20  +7,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Nach dem Rücksetzer am Vortag stiegen die Ölpreise um bis zu 1,3 Prozent. Unterstützung kam von den starken US-Konjunkturdaten. Dazu hatte Saudi-Arabien seine Pläne für einen Ausbau der Förderkapazitäten des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco zurückgenommen.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.033,92     2.036,85      -0,1%          -2,93  -1,4% 
Silber (Spot)      23,06        23,23      -0,7%          -0,17  -3,0% 
Platin (Spot)     922,60       925,50      -0,3%          -2,90  -7,0% 
Kupfer-Future       3,89         3,91      -0,5%          -0,02  +0,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Konjunktur

Der Einkaufsmamagerindex des verarbeitenden Gewerbes lag im Januar wie auch erewartet bei 49,2 - und damit weiter im Kontraktion anzeigenden Bereich. Der Index des Dienstleistungsgewerbes stieg von 50,4 auf 50,7.

ATOSS SOFTWARE

Nachfolgend die Zahlen und Konsensschätzumgen für 2023 (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent):

                        BERICHTET  PROG  PROG 
GESAMTJAHR             Gj23  ggVj  Gj23  ggVj  Gj22 
Umsatz                  151  +33%   147  +29%   114 
EBIT                     52  +68%    47  +53%    31 
EBIT-Marge             34,2    --  32,0    --  27,0 
Ergebnis nach Steuern    36  +85%    32  +66%    19 
Ergebnis je Aktie      4,50  +84%  4,21  +73%  2,44 
Dividende je Aktie     3,37  +84%  3,11  +70%  1,83 
 

CA IMMOBILIEN

hat im vierten Quartal 2023 aufgrund des schwachen Marktumfeldes einen Nettoverlust aus der Immobilienbewertung von rund 375 Millionen Euro geschrieben. Für das Geschäftsjahr 2023 beläuft sich der Nettoverlust auf rund 530 Millionen Euro. Trotz eines erwarteten EBITDA von mehr als 300 Millionen Euro wird für 2023 aein Konzernergebnis von rund minus 230 Millionen Euro erwartet.

MICROSOFT

Beflügelt vom Boom bei Künstlicher Intelligenz und einer somit gestiegenen Nachfrage nach Cloud-Diensten stieg der Umsatz im vergangenen Quartal um 18 Prozent auf 62 Milliarden Dollar. Microsoft hatte 60,4 bis 61,4 Milliarden in Aussicht gestellt, Analysten ein Wachstum von 16 Prozent. Der Nettogewinn stieg um 33 Prozent auf 21,9 Milliarden, Analysten hatten mit einem Überschuss von nur 20,72 Milliarden Dollar gerechnet. In den Quartalszahlen sind die Ergebnisse des Videospielherstellers Activision Blizzard enthalten. Das Azure-Cloud-Geschäft wuchs um 30 Prozent und übertraf damit die Analystenschätzungen von 27 Prozent.

SAMSUNG ELECTRONICS

hat im vergangenen Jahr trotz einer leichten Erholung des Speicherchipgeschäfts das schwächste Ergebnis seit mehr als einem Jahrzehnt eingefahren. Allein im vierten Quartal brach der Gewinn zum Vorjahr um fast drei Viertel ein. Samsung Electronics verdiente im Zeitraum von Oktober bis Dezember umgerechnet 4,4 Milliarden Euro. Operativ sackte der Gewinn um 35 Prozent ab. Dies entsprach dem vorläufigen Wert, den Samsung bereits Anfang Januar berichtet hatte.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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