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07:36 Uhr, 29.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der von Bayer gekaufte US-Chemiekonzern Monsanto ist in den USA erneut wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup zu einer hohen Schadenersatzzahlung verurteilt worden. Ein Geschworenengericht der Großstadt Philadelphia sprach einem an Krebs erkrankten Kläger am Freitag 2,25 Milliarden Dollar zu, wie der Anwalt des Mannes bestätigte. Der Kläger John McKivison hatte Roundup für seine Krebserkrankung, ein sogenanntes Non-Hodgkin-Lymphom, verantwortlich gemacht.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 IE/Ryanair Holdings plc, Ergebnis 3Q

07:00 NL/Royal Philips Electronics NV, Jahresergebnis

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Commerzbank AG, Jahresergebnis

DIVIDENDENABSCHLAG

Nokia:  0,03 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               17.015,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.915,75  -0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.548,25  +0,1% 
Nikkei-225               36.026,94  +0,8% 
Schanghai-Composite       2.892,30  -0,6% 
Hang-Seng-Index          16.081,79  +0,8% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                134,58    +27 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.961,39      +0,3% 
DAX-Future     17.038,00      +0,1% 
XDAX           16.933,78      +0,1% 
MDAX           26.174,57      +0,4% 
TecDAX          3.359,87      +0,7% 
EuroStoxx50     4.635,47      +1,2% 
Stoxx50         4.193,32      +1,4% 
Dow-Jones      38.109,43      +0,2% 
S&P-500-Index   4.890,97      -0,1% 
Nasdaq-Comp.   15.455,36      -0,4% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,31        -30 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften mit kleinen Abgaben starten. Für Zurückhaltung sorgen die Spannungen im Nahen Osten. Am Wochenende kamen drei US-Soldaten in Jordanien bei einem Drohnenangriff ums Leben. Die USA machen dafür eine militante pro-iranische Gruppe verantwortlich. Der Iran hat jede Beteiligung abgestritten. Neben der an Fahrt aufnehmenden Berichtssaison könnten in der laufenden Woche die Zentralbanken Akzente setzen, neben der US-Notenbank tagt auch die Bank of England.

Rückblick: Fest - Klar im Fokus stand der Luxusgütersektor, wo die Kurse auf breiter Front steil nach oben schossen und maßgeblich dazu beitrugen, dass die europäischen Indizes weitaus deutlicher zulegten als beispielsweise der DAX. Auslöser waren besser als erwartete Geschäftszahlen des Branchenprimus LVMH, garniert mit einem zuversichtlichen Ausblick. Die LVMH-Aktie legte um 12,8 Prozent zu, Hermes und Kering um 6,6, Richemont um 6,2 und Burberry um 4,9 und der Sektorindex stieg um 5,3 Prozent. Gesucht waren auch Aktien von Spirituosenherstellern. Remy Cointreau haussierten um 15,2 Prozent nach einem besser als erwarteten Zwischenbericht. Im Sog gewannen Pernod Ricard 7,9 Prozent, der Stoxx-Subindex der Nahrungsmittelaktien gewann 2,4 Prozent. Zuletzt hatten Nachrichten zu Anti-Dumping-Untersuchungen in China bei Cognac-Importen die Stimmung belastet. Lonza machten in Zürich einen Satz um 14,4 Prozent nach oben nach besser als gedacht ausgefallenen Geschäftszahlen des Pharma- und Chemieunternehmens.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Den DAX trennten im Tageshoch lediglich 36 Punkte von seinem Rekordstand 17.003 Punkte. Im DAX schnellten Sartorius um 9,9 Prozent nach oben. Der Labordienstleister hatte überraschend positive Zahlen präsentiert. Die Analysten von Jefferies lobten unter anderem den Auftragseingang. Im Fahrwasser von Sartorius aber auch Lonza (s.o.) stiegen Merck um 6,0 Prozent. Ein enttäuschender Ausblick drückte dagegen den RWE-Kurs um 6,0 Prozent. Kion schlossen nach einer Reihe von positiven Analystenkommentaren mit einem Aufschlag von 4,1 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vortag Analysten auf die anstehenden Geschäftszahlen eingestimmt.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Aktie der Deutschen Bank hat sich am Freitag im nachbörslichen Geschäft bei Lang & Schwarz wenig bewegt und damit unauffällig gezeigt. In einer Pflichtmitteilung hatte das Geldhaus am Abend mitgeteilt, dass der Hedgefonds Hudson Executive Capital seine Beteiligung auf 0,92 von 3,18 Prozent gesenkt hat.

USA - AKTIEN

Knapp behauptet - Nachdem der Dow-Jones-Index gleich zum Start mit 38.215 Punkten ein Allzeithoch markiert hatte, tat sich nicht mehr viel und die Indizes tendierten leicht nach unten. Nach der jüngsten Rekordjagd dürften auch Gewinne mitgenommen worden sein, zumal es zuletzt in der Breite sechs Handelstage in Folge nach oben gegangen war. Dazu steht in der kommenden Woche die Zinsentscheidung der US-Notenbank auf dem Kalender, in deren Vorfeld sich oft Zurückhaltung breitmacht. Von neuen Inflationsdaten kam kein Impuls, sie waren erwartungsgemäß ausgefallen. Unterdessen steigerten die US-Verbraucher ihre Ausgaben im Dezember etwas stärker als erwartet. Das passte in das unter der Woche vom unerwartet stark ausgefallenen US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal gezeichnete Bild einer widerstandsfähigen Konjunktur. Tagesthema war Intel. Der Kurs knickte nach dem Quartalsbericht und dem Ausblick um fast 12 Prozent ein. Der Umsatz des Chipriesen entwickelte sich zwar positiv, beim Umsatzausblick war aber mehr erwartet worden. Der S&P-Subindex der Halbleiteraktien verlor 2,3 Prozent ein, AMD verloren 1,7, Nvidia 1,0 und Qualcomm 2,5 Prozent. KLA verbilligten sich um 6,6 Prozent. Der Ausrüster der Halbleiterindustrie hatte im zweiten Geschäftsquartal weniger verdient als erwartet. American Express machten einen Satz um über 7 Prozent. Das Kreditkartenunternehmen verfehlte zwar mit Umsatz und Gewinn die Markterwartungen leicht, ist aber zuversichtlich für den Gewinn 2024. Visa gaben um 1,7 Prozent nach. Bei dem Wettbewerber enttäuschten die Transaktionsvolumen der Kreditkartenkunden in den ersten Januar-Wochen.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,35         +4,9          4,30           -7,1 
5 Jahre                  4,04         +3,5          4,01            4,0 
7 Jahre                  4,11         +3,0          4,08           13,6 
10 Jahre                 4,14         +2,2          4,12           26,1 
30 Jahre                 4,37         +0,2          4,37           40,4 
 

Nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag stiegen die Renditen wieder, obgleich neue Inflationsdaten für keinen Impuls gesorgt hatten. Die Marktteilnehmer warteten bereits auf die US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche, hieß es.

DEVISEN

                 zuletzt        +/- %       0:00      Fr, 17:03  % YTD 
EUR/USD           1,0845        -0,0%     1,0846         1,0859  -1,8% 
EUR/JPY           160,41        -0,1%     160,64         160,83  +3,1% 
EUR/CHF           0,9365        -0,1%     0,9374         0,9378  +0,9% 
EUR/GBP           0,8534        -0,1%     0,8540         0,8538  -1,6% 
USD/JPY           147,91        -0,1%     148,10         148,09  +5,0% 
GBP/USD           1,2707        +0,0%     1,2701         1,2719  -0,1% 
USD/CNH           7,1921        +0,1%     7,1871         7,1885  +1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        42.201,18        +0,9%  41.829,72      41.423,10  -3,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar gab die Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollarindex büßte 0,1 Prozent ein. Auch am Devisenmarkt seien die Blicke schon auf die Fed-Sitzung in der kommenden Woche gerichtet gewesen, hieß es.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          78,40        78,01      +0,5%          +0,39  +8,6% 
Brent/ICE          83,92        83,55      +0,4%          +0,37  +8,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise stiegen nach einem abrupten Richtungswechsel im späten Handel um bis zu 1,6 Prozent. Sie bauten damit die kräftigen Vortagesgewinne noch aus, als sie auf die höchsten Stände seit zwei Monaten geklettert waren. Auslöser war eine Meldung von Sky News, wonach ein Öltanker im Roten Meer nach einem Raketenangriff durch Huthi-Rebellen in Brand geraten sei.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.027,30     2.018,47      +0,4%          +8,84  -1,7% 
Silber (Spot)      22,93        22,80      +0,6%          +0,13  -3,6% 
Platin (Spot)     913,15       919,55      -0,7%          -6,40  -8,0% 
Kupfer-Future       3,84         3,85      -0,3%          -0,01  -1,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

DEUTSCHLAND - Wirtschaftspolitik

Mehr als 50 teils große Unternehmen aus Deutschland haben angesichts des Umbaus zu einer klimaneutralen Wirtschaft die Politik zum Schulterschluss aufgefordert. In ihrem Appell warnen sie, dass rechtsextreme Kräfte die Demokratie und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands bedrohten. In dem Appell mit dem Titel "Die Transformation als Jahrhundertprojekt" heißt es, das wirtschaftliche Überleben des Standorts Deutschland hänge auch davon ab, "ob wir das Ziel der Klimaneutralität erreichen".

FINNLAND

Bei der Präsidentschaftswahl in Finnland sind der frühere konservative Regierungschef Alexander Stubb und der grüne Ex-Außenminister Pekka Haavisto in die Stichwahl eingezogen. Deutlich hinter Stubb und Haavisto landete der Kandidat der ultrarechten Finnenpartei auf dem dritten Platz.

JORDANIEN/USA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 29, 2024 01:36 ET (06:36 GMT)

Nach der Tötung von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien hat US-Präsident Joe Biden Vergeltung angekündigt. Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren drei US-Soldaten getötet und mindestens 34 weitere verletzt worden. Acht der Verletzten mussten demnach evakuiert werden. US-Präsident Biden machte für den Angriff eine pro-iranische Gruppe verantwortlich. Der Iran wies jegliche Verbindung zu dem Angriff von sich.

FRANKREICH - Bauernproteste

Trotz Zugeständnissen der Regierung haben die seit Tagen demonstrierenden französischen Bauern eine "Belagerung" von Paris angekündigt. Premierminister Gabriel Attal stellte am Sonntag "zusätzliche" Maßnahmen zum Schutz der Bauern vor unlauterem Wettbewerb aus anderen Ländern in Aussicht.

BAHNSTREIK

Der ursprünglich für sechs Tage bei der Deutschen Bank angesetzte Streik der Lokomotivführer endet vorzeitig. Die Bahn und die Gewerkschaft GDL haben einen Wiedereinstieg in die Tarifverhandlungen gefunden. Beide Tarifpartner haben vereinbart, in den kommenden fünf Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu verhandeln. Vereinbart wurde bereits eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro, die vorab bereits im März gezahlt wird. Zudem soll es die Bereitschaft geben, Modelle zur Arbeitszeitverkürzung innerhalb der Gruppe der Schichtarbeitnehmenden zu verhandeln. Der Streik endet im Personenverkehr vorzeitig am Montag um 2 Uhr. Ursprünglich sollte der Streik bis 18 Uhr laufen.

DEUTSCHE BANK

Der Hedgefonds Hudson Executive Capital des früheren JP-Morgan-Managers Douglas L. Braunstein hat seine Beteiligung auf 0,92 von 3,18 Prozent gesenkt, wie aus einer Pflichtmitteilung der Deutschen Bank hervorgeht. Braunstein war Ende 2018 eingestiegen, als der Kurs bei etwa 8 Euro lag.

RHEINMETALL

Der Chef des Rüstungskonzerns, Armin Papperger, hat sich zufrieden mit der von der Bundesregierung ausgerufenen Zeitenwende gezeigt und schnellere Beschaffungsprozesse gelobt.Allein Rheinmetall habe im vergangenen Jahr von der Bundesregierung Aufträge beziehungsweise Rahmenverträge in Höhe von mehr als 10 Milliarden Euro für die Bundeswehr und die Ukraine bekommen.

LUFTHANSA

Die Pilotengewerkschaft Cockpit und die Flugbegleitergewerkschaft UFO haben ein positives Fazit ihres eintägigen Streiks bei der Lufthansa-Tochter Discover gezogen. Die Beteiligung der Belegschaften sei "überwältigend" gewesen, "etliche Flüge konnten entweder nicht planmäßig oder gar nicht durchgeführt werden", erklärten sie.

STABILUS

Nachfogend die Erstquartalszahlen 2023/24 (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent)

                           BERICHTET 
1. QUARTAL             1Q23/24  ggVj  1Q22/23 
Umsatz                     305   +5%      291 
EBIT bereinigt            33,3   +2%     32,6 
EBIT-Marge bereinigt      10,9    --     11,2 
Ergebnis nach Steuern       12  -21%       16 
Ergebnis je Aktie         0,47  -23%     0,61 
Free Cashflow bereinigt   36,2  +11%     32,7 
 

Im Gesamtjahr per Ende September rechnet Stabilus weiterhin mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 13 und 14 Prozent liegen. Unterstellt ist dabei, dass der Industrial-Automation-Spezialist Destaco wie geplant bis Ende Februar übernommen ist und dessen Ergebnisse ab März in der Stabilus-Bilanz konsolidiert werden.

WACKER CHEMIE

Nachfolgend die Zahlen und Konsensschätzungen für 2023 (in Millionen Euro):

                          BERICHTET  PROG   PROG  PROG 
GESAMTJAHR              Gj23   ggVj  Gj23   ggVj  Zahl   Gj22 
Umsatz                 6.402   -22% 6.446   -21%    16  8.210 
EBITDA                   824 -60,4%   835 -59,9%    17  2.081 
EBIT                     405   -76%   417   -75%    16  1.679 
Ergebnis nach Steuern    330   -74%   310   -76%    15  1.282 
 
 

Eine Erholung der Nachfrage sei auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht, sagte Vorstandschef Christian Hartel bei Vorlage der Zahlen, bestätigte allerdings die langfristigen Wachstumsziele.

HOLCIM

baut sich mit einer Ausgliederung des US-Geschäfts komplett um. Miljan Gutovic wird per 1. Mai neuer CEO. Jan Jenisch, der bisherige CEO, wird sich auf seine Rolle als Verwaltungsratspräsident fokussieren. Zeitgleich mit der Personalie kündigte Holcim an, das Nordamerikageschäft als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA an die Börse zu bringen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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