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07:32 Uhr, 26.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In Sydney bleibt die Börse wegen des Nationalfeiertags geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius hat seine zweimal gesenkte Jahresprognose 2023 erfüllt, aber weniger verdient als erwartet. Ein länger als erwartet ausgefallener Lagerbestandsabbau bei Kunden und weitere Faktoren wie eine sehr schwache Nachfrage in China hatten die Geschäftsentwicklung belastet. Für das laufende Jahr erwartet der DAX-Konzern aber wieder profitables Wachstum. Der Auftragseingang lag 2023 mit rund 3,07 Milliarden Euro nominal um 23,5 Prozent unter Vorjahr. Der Konzernumsatz ging um 18,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Wechselkursbereinigt gingen die Einnahmen um 16,6 Prozent zurück. Sartorius hatte mit einem wechselkursbereinigten Rückgang um etwa 17 Prozent bzw. nominal um 18,7 Prozent gerechnet. Das operatives EBITDA schrumpfte um 31,7 Prozent auf 962,7 Millionen Euro und die operative EBITDA-Marge reduzierte sich um 5,5 Prozentpunkte auf 28,3 Prozent. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Konzerngewinn von 338,5 Millionen Euro, 48,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Je Vorzugsaktie verdiente Sartorius 4,95 Euro gegenüber 9,58 Euro. Analysten hatten mit einem Konzernumsatz von 3,39 Milliarden Euro, einem bereinigten EBITDA von 965 Millionen Euro und einem bereinigten Konzerngewinn von 354 Millionen Euro gerechnet.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 NL/Signify NV, Jahresergebnis 4Q

07:20 SE/Volvo AB, Jahresergebnis

07:30 FI/Kone Oyj, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

11:30 DE/Schott Pharma AG & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis und

Geschäftsbericht (11:30 BI-PK)

13:00 US/American Express Co, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 GfK-Konsumklimaindikator Februar 
          PROGNOSE: -24,5 Punkte 
          zuvor:    -25,1 Punkte 
- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen Januar 
          PROGNOSE: 90 
          zuvor:    89 
- EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe Dezember 
          Geldmenge M3 
          PROGNOSE: -0,7% gg Vj 
          zuvor:    -0,9% gg Vj 
- US 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Dezember 
          Persönliche Ausgaben 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
          Persönliche Einkommen 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
          PCE-Preisindex / Kernrate 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,0% gg Vj 
          zuvor:    +0,1% gg Vm/+3,2% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  16.956,00  -0,4% 
E-Mini-Future S&P-500        4.900,50  -0,5% 
E-Mini-Future Nsdq-100      17.488,00  -0,8% 
Nikkei-225                  35.751,07  -1,3% 
Schanghai-Composite          2.903,54  -0,1% 
Hang-Seng-Index             15.916,19  -1,8% 
                                     +/- Ticks 
Bund -Future               134,93%       +32 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.906,92      +0,1% 
DAX-Future     17.023,00      +0,2% 
XDAX           16.918,38      +0,3% 
MDAX           26.075,58      -0,3% 
TecDAX          3.335,32      -0,1% 
EuroStoxx50     4.582,26      +0,4% 
Stoxx50         4.134,28      +0,3% 
Dow-Jones      38.049,13      +0,6% 
S&P-500-Index   4.894,16      +0,5% 
Nasdaq-Comp.   15.510,50      +0,2% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     134,61%        +90 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Auch wenn die Börsen mit kleineren Verlusten in den Handel starten sollte, so ändert dies doch nichts an der insgesamt positiven Gemengelage. Starke Wirtschaftsdaten aus den USA haben der Wall Street am Vortag erneut zu Rekordständen verholfen. Daneben läuft die Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks bislang besser als erwartet. Hauptreiber bleibt der Technologiesektor. Daran ändert auch der nachbörslich negativ aufgenommene Ausblick von Intel auf das laufende Quartal nichts - Intel bleibt beim KI-Boom außen vor. Leichter Gegenwind kommt zwar von den Zentralbanken, allerdings hat sich die Diskrepanz der Erwartungen an eine erste Zinssenkung zwischen Notenbanken und Finanzmärkten zuletzt verringert.

Rückblick: Gut behauptet - Zwischenzeitlich moderate Verluste wurden am Nachmittag aufgeholt. Zum einen hatte die EZB wie erwartet das Zinsniveau bestätigt und in ihren Kommentaren die Tür für Zinssenkungen möglicherweise schon im April zumindest offen gelassen. Zum anderen stieg das US-BIP im vierten Quartal überraschend stark. Schwächster Sektor waren die Automobilwerte (-0,8%). Hier drückte der vorsichtige Ausblick von Tesla. Im Technologiesektor (+1,7%) beflügelten sehr gut aufgenommene Geschäftszahlen von Nokia (+11,2%). STMicro gaben um 0,5 Prozent nach. Umsatz und Bruttomarge lagen zwar leicht unter den hauseigenen Erwartungen, die Proftitabilität sei aber gut, hieß es. Als sehr ordentlich wurden auch die Geschäftszahlen von Givaudan (+8,3%) bezeichnet. Im Sog ging es im DAX für Symrise um 2,8 Prozent aufwärts.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Adidas stellten mit plus 5,7 Prozent den größten DAX-Gewinner. Am Berichtstag hatten Analysten-Rundrufe stattgefunden, Abstimmungen zwischen dem Unternehmen und Analysten. Offenbar rechneten Analysten für das vierte Quartal mit keinen negativen Überraschungen, hieß es dazu. Auch bei Kion gab es laut den Citi-Analysten eine Vorabkonferenz. Der zuletzt sehr feste Kion-Kurs gab um 2,2 Prozent nach. Positiv überraschten die Geschäftszahlen von Secunet. Dank eines Endspurts im Schlussquartal habe der Umsatz um 13 Prozent zugelegt, hieß es von Alsterresearch. Secunet haussierten um 23,4 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

DWS legten bei Lang & Schwarz um gut 2 Prozent zu. Wie der Vermögensverwalter mitgeteilt hatte, bekommen die Aktionäre für 2023 dank einer Sonderausschüttung deutlich mehr Dividende - zur regulären von 2,10 noch eine außerordentliche von 4,00 Euro je Aktie.

USA - AKTIEN

Freundlich - Ein unerwartet starkes US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2023 sorgte für gute Stimmung. Im vierten Quartal stieg das BIP auf Jahresbasis um 3,3 Prozent, während Ökonomen nur 2,0 Prozent erwartet hatten. Zugleich zog der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) um nur 1,7 Prozent an - verglichen mit noch 2,6 Prozent im dritten Quartal. Weitere Konjunkturdaten des Tages waren unter Erwarten ausgefallen, was wie der PCE-Deflator den Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen zugute kam. Klarer Sieger im Dow waren IBM. Treiber war ein optimistischer Ausblick. Dazu übertrafen Gewinn und Umsatz die Erwartungen und IBM berichtete von einer stark gestiegenen Nachfrage nach seiner KI-Software. Der Kurs schoss um 9,5 Prozent nach oben. Abgeschlagen am Ende im Dow lagen Boeing (-5,7%). Die US-Luftfahrtbehörde hat zwar das Flugverbot für den Typ 737 Max 9 wieder aufgehoben. Gleichzeitig untersagte sie Boeing vorerst aber die Herstellung weiterer Flugzeuge dieses Typs. Für Tesla ging es um 12,1 Prozent steil abwärts. Der Elektroautobauer wird 2024 den Fahrzeugabsatz weniger deutlich steigern als 2023. Im Schlussquartal lagen Umsatz und bereinigtes Ergebnis zudem unter Konsens. American Airlines hoben um über 10 Prozent ab. Die Fluggesellschaft übertraf die Gewinnerwartungen und wartete mit einem positiven Gewinnausblick auf.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,30         -9,0          4,39          -11,7 
5 Jahre                  4,01         -8,0          4,09            1,2 
7 Jahre                  4,09         -5,3          4,14           11,9 
10 Jahre                 4,12         -5,5          4,18           24,4 
30 Jahre                 4,37         -3,5          4,41           40,3 
 

Die Renditen sanken kräftig. Dass das starke BIP eher gegen baldige Zinssenkungen sprach, störte nicht. Für Rückenwind bei den Anleihen sorgte neben dem günstig ausgefallenen PCE-Deflator und teils schwächeren Konjunkturdaten auch, dass die EZB wie erwartet die Zinsen bestätigt und EZB-Chefin Lagarde eine Festlegung auf den Zeitpunkt möglicher Zinssenkungen vermieden hatte. Dies lasse die Tür für eine erste Senkung bereits im April offen, sagten Marktteilnehmer.

DEVISEN

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:05 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0843        -0,0%     1,0847         1,0829  -1,8% 
EUR/JPY           160,16        +0,0%     160,16         159,79  +2,9% 
EUR/CHF           0,9398        -0,1%     0,9405         0,9396  +1,3% 
EUR/GBP           0,8533        -0,0%     0,8534         0,8527  -1,6% 
USD/JPY           147,73        +0,1%     147,65         147,57  +4,9% 
GBP/USD           1,2706        -0,0%     1,2709         1,2699  -0,1% 
USD/CNH           7,1826        +0,0%     7,1805         7,1819  +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        40.089,20        +0,4%  39.934,29      39.743,14  -7,9% 
 

Für den Dollar ging es um gut 0,4 Prozent nach oben. Während der Dollar Unterstützung vom US-BIP erhielt, litt der Euro tendenziell unter den auch nach den EZB-Aussagen anhaltenden Zinssenkungsspekulationen.

Der Dollar konsolidiert seine jüngsten Aufschläge am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft - der Dollarindex verliert knapp 0,1 Prozent. Eine Mehrheit unter den technischen Devisenanalysten bei den G10-Währungen sieht in Dollar-Aufschlägen eine Verkaufsgelegenheit, wie es bei der RBC heißt.

++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 26, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          77,01        77,36      -0,5%          -0,35  +6,7% 
Brent/ICE          82,20        82,43      -0,3%          -0,23  +6,6% 
 

Die Ölpreise legten um rund 3 Prozent zu. Das US-Wirtschaftswachstum weckte Spekulationen über eine steigende Nachfrage. Dazu gab es Berichte über ein inzwischen gelöschtes Feuer in einer russischen Raffinerie, von der Öl in die Türkei, nach China, Malaysia und Singapur geliefert wird. Außerdem wirkten fortgesetzte Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer preistreibend.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.023,35     2.020,81      +0,1%          +2,55  -1,9% 
Silber (Spot)      22,96        22,90      +0,3%          +0,06  -3,4% 
Platin (Spot)     898,35       889,50      +1,0%          +8,85  -9,4% 
Kupfer-Future       3,87         3,87      -0,0%          -0,00  -0,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

NAHOSTKRIEG

Die Angriffe von jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer haben massive Auswirkungen auf den Handel über den Suez-Kanal. Das über den Kanal abgewickelte Handelsvolumen sei in den vergangenen zwei Monaten um 42 Prozent gesunken, teilte ein UN-Vertreter mit. "Wir sind sehr beunruhigt über die Angriffe gegen den Schiffsverkehr im Roten Meer", sagte Jan Hoffmann von der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz.

DWS

Die Aktionäre bekommen für 2023 dank einer Sonderausschüttung deutlich mehr Dividende, nämlich zuzüglich zur um 5 Cent auf 2,10 Euro erhöhten ordentlichen Dividende eine außerordentliche von 4,00 Euro je Aktie.

AXEL SPRINGER

Das Wirtschaftsmagazin Business Insider setzt den Roststift an. Das Magazin, das zu Axel Springer gehört, will rund 8 Prozent der Stellen streichen. Das geht aus einer Nachricht von Business-Insider-CEO Barbara Peng an die Belegschaft hervor.

SCHOTT PHARMA

hat im vergangenen Jahr die eigenen Ziele erreicht und will 2024 seiner Expansionstempo mindestens halten. Der Hersteller pharmazeutischer Aufbewahrungs- und Verabreichungssysteme hat im ersten Geschäftsjahr als börsennotiertes Unternehmen den Umsatz um 9 Prozent auf 899 Millionen Euro gesteigert. Das EBITDA stieg im gleichen Maße wie der Umsatz auf 239 Millionen Euro, womit die EBITDA-Marge wie im Vorjahr bei 26,6 Prozent lag.

POSTE ITALIANA

Die italienische Regierung hat einen Verkauf eines Teils der staatlichen Beteiligungen an der Post des Landes auf den Weg gebracht. Die Regierung beschloss ein entsprechendes Dekret, das Geld in den Staatshaushalt spülen soll, um den Schuldenberg abzubauen. Demnach soll das Wirtschaftsministerium, das etwas über 29 Prozent an der Poste Italiane hält, einen Teil seiner Anteile verkaufen. Weitere 35 Prozent befinden sich in der Hand der staatlich kontrollierte Bank CDP.

INTEL

hat mit den Viertquartalszahlen die Erwartungen übertroffen, verfehlte sie aber mit der Prognose auf das laufende Quartal. Im Dezemberquartal verdiente der Chiphersteller bereinigt 54 Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 15,41 (Vorjahr: 14,04) Milliarden Dollar. Analysten hatten 45 Cent pro Aktie bzw. 15,16 Milliarden Dollar vorhergesagt. Insgesamt verdiente Intel im Quartal 2,7 Milliarden Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust zu verzeichnen worden war. Für das erste Quartal prognostizierte Intel einen Verlust von 13 Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 12,2 bis 13,2 Milliarden Dollar. Analysten rechneten bislang mit einem Gewinn von 34 Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 14,24 Milliarden Dollar.

LVMH

hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als von Analysten erwartet und geht zuversichtlich ins neue Jahr. LVMH erzielte 2023 einen Umsatz von 86,15 Milliarden Euro, was einem organischen Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn stieg auf 15,17 (14,08) Milliarden Euro, das war weniger als Analysten mit 15,68 Milliarden erwartet hatten. Trotz der geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten erwartet LVMH 2024 weiteres Wachstum und Marktanteilsgewinne.

T-MOBILE US

hat auch im vierten Quartal Mobilfunkkunden hinzugewonnen, der Gewinn verfehlte aber die Erwartung. Der Mobilfunkanbieter meldete einen Gewinn von 2,01 (Vorjahr: 1,48) Milliarden Dollar oder 1,67 (1,18) Dollar pro Aktie. Analysten hatten mit einem Gewinn von 1,91 Dollar je Aktie mehr erwartet. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 20,48 Milliarden Dollar rund übertraf die Konsensschätzung von 19,67 Milliarden Dollar. T-Mobile steigerte die Zahl seiner Vertragskunden um 934.000, verglichen mit einem Zuwachs um 927.000 im gleichen Vorjahreszeitraum. Analysten hatten lediglich mit rund 878.000 Neukunden kalkuliert.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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