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07:30 Uhr, 19.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Belastet von Wertberichtigungen hat BASF im vergangenen Jahr schwächer abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz lag mit voraussichtlich 68,9 Milliarden Euro unter der selbst prognostizierten Bandbreite von 73 Milliarden 76 Milliarden Euro, wie der Chemiekonzern überraschend mitteilte. Von Vara befragte Analysten hätten im Konsens 70,579 Milliarden Euro prognostiziert. Im Vorjahr hatte der DAX-Konzern noch 87,3 Milliarden Euro umgesetzt. Ähnlich sieht es beim Gewinn aus: Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag den weiteren Angaben zufolge 2023 voraussichtlich bei 3,806 Milliarden nach 6,878 Milliarden Euro im Vorjahr. BASF selbst hatte einen Wert zwischen 4,0 Milliarden und 4,4 Milliarden Euro erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit 3,934 Milliarden Euro gerechnet. "Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus umsatzbedingt niedrigeren Margen, die durch den erreichten Fixkostenabbau nicht kompensiert werden konnte", so der Chemiekonzern.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

11:00 DE/Deutsche Bahn AG, Pk zu Tarifverhandlungen mit der GDL

13:00 US/Travelers Cos Inc, Ergebnis 4Q

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Symrise AG, Jahresergebnis

- DE/Traton SE, Eckdaten zum Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Erzeugerpreise Dezember 
          PROGNOSE: -0,4% gg Vm/-8,0% gg Vj 
          zuvor:    -0,5% gg Vm/-7,9% gg Vj 
 
- US 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Januar 
          PROGNOSE: 70,2 
          zuvor:    69,7 
 
    16:00 Verkauf bestehender Häuser Dezember 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,8% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.722,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.815,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.167,00  +0,3% 
Nikkei-225               35.840,28  +1,1% 
Schanghai-Composite       2.828,95  -0,6% 
Hang-Seng-Index          15.390,20  -0,0% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                133,79    -11 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.567,35      +0,8% 
DAX-Future     16.712,00      +1,0% 
XDAX           16.596,64      +1,0% 
MDAX           25.552,88      +1,2% 
TecDAX          3.269,15      +1,4% 
EuroStoxx50     4.453,05      +1,1% 
Stoxx50         4.058,61      +0,6% 
Dow-Jones      37.468,61      +0,5% 
S&P-500-Index   4.780,94      +0,9% 
Nasdaq-Comp.   15.055,65      +1,3% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       133,90        -31 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Der DAX wird sich zur Eröffnung am Freitag voraussichtlich noch etwas erholen. Gestützt wird die Stimmung von günstigen Vorlagen aus den USA und - mit Ausnahme der chinesischen Märkte - auch aus Asien. "Damit stehen die Weichen erst einmal auf Shortdeckungen", so ein Händler. Verstärkt werden könnten sie vom kleinen Verfallstermin an der Eurex, dort laufen um 12 Uhr die Optionen auf den Euro-Stoxx-50 und um 13 Uhr die Optionen auf den DAX aus. Auch die Kurse der Einzelaktien dürften vom Gerangel um die Basispreise beeinflusst werden, hier verfallen die Optionen zum Xetra-Schluss. Am frühen Morgen sieht es im DAX nach einer Eröffnung unmittelbar am Basispreis von 16.600 aus, ein Plus von 0,3 Prozent verglichen mit dem Xetra-Schlussstand vom Donnerstag. Aus fundamentaler Sicht gelten die verbalen Bremsmanöver der Notenbanken als mehr oder weniger eingepreist, auch wenn die Renditen am Morgen wieder leicht anziehen. "Mit dem Rücksetzer dürften auch viele konjunkturelle Risiken erst einmal in die Kurse eingearbeitet sein", so ein Marktteilnehmer, der von einem stabilen Wochenausklang ausgeht.

RÜCKBLICK: Fester - "Die Bremsmanöver von den Notenbankmitgliedern sollten nun eingearbeitet sein", kommentierte ein Marktanalyst. Zuletzt hatten mehrere Notenbankmitglieder aus der EZB und der US-Notenbank Fed die Zinssenkungserwartungen gebremst, das hatte auf die Kurse vor allem der konjunkturabhängigen Werte gedrückt und die langen Zinsen nach oben getrieben. Die Langläufer-Renditen stabilisierten sich nun auf dem höheren Niveau. Besonders stark im Markt lag der Reise- und Freizeit-Sektor mit einem Plus seines Stoxx-Index von 5,2 Prozent. Er profitierte von einer Erholung der Flutter-Aktie, deren Zwischenbericht zum vierten Quartal positiv aufgenommen wurde. Gefragt waren auch Technologie-Aktien, deren Index um 2,9 Prozent stieg. Als leicht positiven Impuls für die europäischen Technologiewerte wertete ein Händler, dass Taiwan Semiconductor Manufacturing beim Nettogewinn überzeugen konnte. ASML stiegen um 4,1 Prozent und Infineon um 4,8 Prozent. Der Index der Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs zog um 1,3 Prozent an. Hier zeigten sich Marktteilnehmer erleichtert, dass Richemont überraschend gute Zahlen vorgelegt hat. Der Kurs gewann 10,4 Prozent. Auch die Aktien der Wettbewerber profitierten, so stiegen LVMH und Kering um gut 2 Prozent. Dagegen fielen Eon im Umfeld schwächerer Versorger um 1,7 und RWE um 0,6 Prozent. "Die Versorger leiden unter den höheren Renditen, hier sind die Belastungen noch nicht eingepreist", so ein Marktteilnehmer zu den häufig hochverschuldeten Unternehmen. Der Index der europäischen Versorger gab um 0,7 Prozent nach.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Auf der Verliererseite im DAX stachen Bayer mit einem Minus von 2,1 Prozent heraus. Bayer will mit der Einführung eines neuen Organisationsmodells Hierarchien abbauen, Bürokratie beseitigen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse beschleunigen. Zur erhofften Abspaltung von Unternehmensteilen gibt es aber aktuell nichts Neues. im DAX markierten Rheinmetall (+2,6%) und Airbus (+2%) neue Rekorde. SAP legten vor den Zahlen am kommenden Mittwoch 1,7 Prozent zu.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Lufthansa-Aktie zeigte sich wenig beeindruckt von der Aussicht auf mögliche Streiks. Die Gewerkschaft Verdi hat sich enttäuscht über den Auftakt der Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal geäußert und mit Streiks gedroht. Die Lufthansa-Aktie wurde bei Lang & Schwarz 0,1 Prozent fester getaxt. Die Titel von Daimler Truck wurden 0,2 Prozent höher getaxt. Der Konzern plant zusammen mit Cummins und Paccar in den USA eine Batterie-Fabrik für Lkw mit einem Investitionsvolumen von 2 Milliarden US-Dollar.

USA - AKTIEN

Fester - Nach den kräftigen Abgaben der vergangenen beiden Handelstage hat sich die Wall Street am Donnerstag erholt. Zuletzt waren am Aktienmarkt die Zinssenkungshoffnungen ausgepreist worden, nachdem US-Notenbankvertreter mit falkenhaften Äußerungen entsprechende Erwartungen gedämpft hatten. Die Technologiewerte erhielten am Berichtstag einen Schub von den Zahlen des taiwanischen Chipherstellers TSMC, die als ermutigend aufgefasst wurden. Die Alcoa-Aktie verlor nach Zahlen zum vierten Quartal 1,6 Prozent. Der Konzern hat seinen Verlust im vierten Quartal trotz niedrigerer Einnahmen verringert, da die Kosten reduziert wurden. Als durchwachsen wurden die Geschäftszahlen des Klebstoffherstellers HB Fuller eingestuft; die Aktie gewann dennoch 1,7 Prozent. Die Aktie von Walt Disney (+2,1%) zeigte sich unbeeindruckt davon, dass der aktivistische Investor Nelson Peltz seine Attacken gegen den Konzern im Vorfeld der Hauptversammlung intensiviert und die Ablösung von Disney-CEO Bob Iger, bessere Streaming-Margen und eine Sanierung der angeschlagenen Studios gefordert hat.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,35         -1,3          4,36           -7,4 
5 Jahre                  4,05         +1,8          4,03            4,9 
7 Jahre                  4,10         +2,8          4,08           13,4 
10 Jahre                 4,14         +3,6          4,11           26,3 
30 Jahre                 4,37         +5,3          4,32           40,0 
 

Die Anleiherenditen legten nach ihrem Anstieg der vergangenen Tage erneut zu, wenn auch mit reduziertem Tempo.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN               zuletzt  +/- %  Do, 8:30 Uhr  Mi, 17:30 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0885  +0,1%        1,0894         1,0849  -1,4% 
EUR/JPY                161,58  +0,3%        161,08         161,09  +3,8% 
EUR/CHF                0,9454  +0,2%        0,9419         0,9409  +1,9% 
EUR/GBP                0,8568  +0,1%        0,8586         0,8569  -1,2% 
USD/JPY                148,46  +0,2%        147,87         148,45  +5,4% 
GBP/USD                1,2703  -0,0%        1,2687         1,2662  -0,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,2128  -0,0%        7,2143         7,2295  +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             41.131,56  -0,4%     42.855,51      42.373,03  -5,5% 
 

Der Dollar trat dagegen auf der Stelle. Die Analysten der Danske Bank sehen den Greenback aber gut unterstützt durch die gestiegenen Anleiherenditen und die höhere Risikoaversion der Anleger.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    74,08        74,08     0%        0  +2,9% 
Brent/ICE    78,97        79,10  -0,2%    -0,13  +2,5% 
 

Am Ölmarkt gewannen die Notierungen für Brent und WTI bis zu 2,1 Prozent. Sie profitierten von Befürchtungen, dass es infolge des Konflikts im Roten Meer zu Lieferengpässen kommen könnte. Auch ein Kälteeinbruch in den USA und die Erwartungen der Opec an die Ölnachfrage stützten die Preise. Zudem sind die wöchentlichen US-Rohöllagerbestände laut der staatlichen Energy Information Administration (EIA) stärker gesunken als erwartet.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 19, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)

METALLE

METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)    2.020,99  2.023,08  -0,1%    -2,09  -2,0% 
Silber (Spot)     22,68     22,75  -0,3%    -0,07  -4,6% 
Platin (Spot)    912,90    911,50  +0,2%    +1,40  -8,0% 
Kupfer-Future      3,75      3,75  +0,2%    +0,01  -3,5% 
 

Der Goldpreis konnte sich von den jüngsten Verlusten etwas erholen. Der Preis für die Feinunze kletterte um 0,8 Prozent auf 2.022 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

BUNDESHAUSHALT 2024

Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Donnerstagabend die Beratungen über den Etat für 2024 abgeschlossen. Dabei nahmen die Abgeordneten letzte Änderungen an der Haushaltsvorlage vor. Diese soll nun Anfang kommenden Monats vom Bundestag verabschiedet werden. Der Etat hat ein Volumen von 476,8 Milliarden Euro. Vorgesehen ist eine Neuverschuldung von rund 39 Milliarden Euro. Die Vorgaben der Schuldenbremse im Grundgesetz würden damit eingehalten.

HAUSHALT USA

Im US-Haushaltsstreit hat der Senat am Donnerstag für eine Überbrückungsmaßnahme gestimmt, mit der eine Haushaltssperre vermieden wird. Die Senatoren fällten einen "Fortsetzungsbeschluss", der eine Finanzierung bis mindestens 1. März gewährleistet. Nun geht der Text zur Abstimmung in das Repräsentantenhaus. Es wird erwartet, dass auch diese Kongresskammer sich für das Gesetz ausspricht, das anschließend zur Unterzeichnung auf dem Schreibtisch von US-Präsident Joe Biden landet.

GELDPOLITIK USA

Nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, wird die US-Notenbank im dritten Quartal dieses Jahres die Zinswende einleiten, und damit früher, als bislang von ihm erwartet. Bislang hatte Bostic prognostiziert, dass die Zinssenkungen wahrscheinlich im vierten Quartal 2024 beginnen würden. Ähnlich wie Fed-Gouverneur Christopher Waller sprach sich auch Bostic für eine sorgfältige Analyse der Daten aus und forderte, "die Ereignisse weiter laufen zu lassen, bevor man mit der Normalisierung der Geldpolitik beginnt".

JEMEN

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben erneut ein US-Handelsschiff angegriffen. Zuvor hatten die USA erneut die Huthi-Rebellen angegriffen.

DAIMLER TRUCK

Der Dieselmotorenhersteller Cummins und die Lkw-Hersteller Daimler Truck und Paccar planen den Bau einer 2 Milliarden US-Dollar teuren Batteriefabrik in Mississippi zur Herstellung von Batterien für Nutzfahrzeuge. Das Werk, das die Unternehmen als Joint Venture betreiben werden, soll im Jahr 2027 mit der Produktion von Batteriezellen beginnen.

LUFTHANSA

Verdi hat sich enttäuscht über den Auftakt der Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Lufthansa geäußert und mit Streiks gedroht. Die erste Verhandlungsrunde sei ohne ein Angebot der Unternehmensführung für die rund 25.000 Mitglieder des Bodenpersonals zu Ende gegangen, teilte die Gewerkschaft mit. Die nächste Verhandlungsrunde findet am Dienstag kommender Woche statt.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/ros/

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