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07:31 Uhr, 16.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Drägerwerk hat seine im Dezember angehobenen Ziele für das Gesamtjahr noch übertroffen. Der Medizintechnikkonzern kündigte nun eine "deutliche" Dividendenerhöhung an. Im laufenden Jahr rechnet der SDAX-Konzern mit einem moderateren Wachstum, weil unterstützende Effekte des Vorjahres wegfallen.

Dräger erzielte 2023 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 13,2 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro, wobei vor allem das Segment Sicherheitstechnik überdurchschnittlich zulegte. Der Konzern verwies auf eine spürbar verbesserte Lieferfähigkeit im vergangenen Jahr.

Die Bruttomarge verbesserte sich auf 43,3 von 40,7 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern betrug 167 Millionen Euro nach einem Verlust von 89 Millionen im Vorjahr. Daraus ergab sich eine EBIT-Marge von rund 4,9 Prozent. Dräger hatte zuletzt ein Umsatzwachstum von über 11 Prozent und eine Marge von über 4 Prozent in Aussicht gestellt. Der Auftragseingang kletterte währungsbereinigt um 1,8 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.

Der Konzern will seine Dividende für 2023 "deutlich" erhöhen und 30 Prozent des Gewinns ausschütten. Der finale Dividendenvorschlag soll mit der Veröffentlichung der endgültigen Geschäftszahlen am 7. März erfolgen. Für 2022 hatte Dräger pro Vorzugsaktie 19 Cent gezahlt, pro Stammaktie 13 Cent.

2024 rechnet Drägerwerk mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 1,0 bis 5,0 Prozent. Die EBIT-Marge soll 2,5 bis 5,5 Prozent erreichen. Zwei positive Effekte des Vorjahres - Nachholeffekte durch die Verbesserung der Lieferfähigkeit und eine hohe Nachfrage nach Beatmungsgeräten aus China - würden wegfallen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen Dezember und Gesamtjahr

07:00 CH/Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG, Jahresumsatz

07:00 CH/Docmorris AG, Jahresumsatz

07:30 DE/Hugo Boss AG, vorläufige Eckzahlen 2023

13:25 US/Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 4Q (15:30 Analystenkonferenz)

13:30 US/Morgan Stanley, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Verbraucherpreise (endgültig) Dezember 
          PROGNOSE:     +0,1% gg Vm/+3,7% gg Vj 
          vorläufig:    +0,1% gg Vm/+3,7% gg Vj 
          zuvor:        -0,4% gg Vm/+3,2% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:     +0,2% gg Vm/+3,8% gg Vj 
          vorläufig:    +0,2% gg Vm/+3,8% gg Vj 
          zuvor:        -0,7% gg Vm/+2,3% gg Vj 
 
    11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Januar 
          PROGNOSE:  12,0 Punkte 
          zuvor:     12,8 Punkte 
          Konjunkturlage 
          PROGNOSE: -76,5 Punkte 
          zuvor:    -77,1 Punkte 
 
- US 
    14:30 Empire State Manufacturing Index Januar 
          PROGNOSE:  -4,0 
          zuvor:     14,5 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.673,00  -0,5% 
E-Mini-Future S&P-500     4.800,00  -0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.892,25  -0,5% 
Nikkei-225               35.675,76  -0,6% 
Schanghai-Composite       2.869,58  -0,6% 
Hang-Seng-Index          15.909,47  -1,9% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                135,04    -22 
 
Vortag: 
 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                16.622,22      -0,5% 
DAX-Future         16.752,00      -0,5% 
XDAX               16.626,82      -0,5% 
MDAX               25.987,69      -1,2% 
TecDAX              3.254,45      -0,6% 
EuroStoxx50         4.454,68      -0,6% 
Stoxx50             4.074,55      -0,5% 
Dow-Jones          37.592,98      -0,3% (Freitag, 12.01.) 
S&P-500-Index       4.783,83      +0,1% (Freitag, 12.01.) 
Nasdaq-Comp.       14.972,76      +0,0% (Freitag, 12.01.) 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           135,21        -49 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Die europäischen Aktienmärkte werden am Dienstag im Minus erwartet. Nach den Verlusten zum Wochenstart bleibt abzuwarten, ob der Rücksetzer gekauft wird, oder ob es mit den europäischen Indizes weiter nach unten geht. Am Morgen wird der DAX bei 16.545 Punkten gesehen, nach einem Schluss am Vortag bei 16.622 Zählern. Damit ist aus charttechnischer Sicht noch kein Porzellan zerschlagen, doch nähert sich der Index damit in großen Schritten seinen wichtigen Unterstützungen an. Auch der Euro-Stoxx-50 wird rund ein halbes Prozent tiefer erwartet.

Mit Blick auf die Nachrichtenlage drängen sich am Morgen keine neuen Erkenntnisse auf. Donald Trump hat wie erwartet die Vorwahlen der Republikaner in Iowa für sich entschieden. Sollte nichts Überraschendes passieren, dürfte der Präsidentschaftswahlkampf in den USA erneut zwischen Joe Biden und Donald Trump entschieden werden.

Sollten Investoren nun etwas vorsichtiger werden, dürfte Risk-off im Tagesverlauf zu Umschichtungen in defensive aus zyklischen Sektoren führen. Dabei sind die Zinsmärkte zu berücksichtigen, Anleihen stehen auch wegen des aktuell hohen Emissionsvolumens unter Abgabedruck. Auf der anderen Seite steigen die Marktzinsen, so die der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,20 Prozent nach 2 Prozent zum Jahresbeginn. Auch diese Entwicklung hinterlässt ihre Spuren am Aktienmarkt. Die Berichtssaison zum vierten Quartal wird in dieser Woche wieder an Fahrt aufnehmen. Am Dienstag werden Goldman Sachs, Morgan Stanley und PNC Financial Services ihre Ergebnisse veröffentlichen.

RÜCKBLICK: Etwas leichter - Die Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage setzte fort. Die Stimmung bleibe wegen der Zinssenkungserwartungen zwar positiv, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Dennoch fehlt ein klarer Trend, weshalb grundsätzlich mit einer Fortsetzung der Schaukelbörse der ersten beiden Handelswochen des Jahres gerechnet werden muss", meinte er. Das Umfeld zeigte sich unverändert stabil, weder die Anleiherenditen noch die Währungsseite zeigten stärkere Ausschläge. Allerdings litten die Umsätze in Europa unter dem Martin-Luther-King-Feiertag in den USA. Impulse werden im Wochenverlauf von der Berichtssaison erwartet. Die Schweizer SoftwareOne Holding lehnte das Übernahmeangebot des Finanzinvestors Bain mit einer Bewertung von knapp 3 Milliarden Franken ab. Die Aktie verlor 8,4 Prozent. Delivery Hero und Just Eat Takeaway fielen um 6,9 und 8,3 Prozent. Just Eat Takeaway hat einen Rechtsstreit um erhöhte Gebühren in den USA beendet. Die Zahlung von gut 3,6 Millionen Dollar überwiegend an betroffene Restaurants entspreche zwar weniger als einem Prozent des 2024er Konsens-EBITDA, könnte aber auf dem Sentiment lasten, hieß es bei der Deutschen Bank.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - Nachrichten von Unternehmensseite waren eher Mangelware, dafür waren die Analysten recht aktiv. So stellte die Aktie von Continental (+1,2%) den Gewinner im DAX. Beiersdorf schlossen dagegen 2,8 Prozent im Minus, nachdem die Analysten der UBS die Kaufempfehlung für den Wettbewerber L'Oreal zurückgenommen hatten. Compugroup schlossen nach einer Kaufempfehlung durch Berenberg 6,8 Prozent höher. Commerzbank schlossen 0,8 Prozent höher. Hier könnte ein Bericht von Bloomberg nachgewirkt haben, demzufolge die Deutsche Bank wieder einmal die mögliche Übernahme der Commerzbank geprüft haben soll. Daneben stiegen Kontron um 2,8 Prozent. Das TecDax-Unternehmen hat Gewinn und Umsatz im vergangenen Jahr gesteigert und damit seine Ziele erreicht. Delivery Hero gaben um 6,9 Prozent nach. Hier belastete, dass der Wettbewerber Just Eat Takeaway einen Rechtsstreit um erhöhte Gebühren in den USA beigelegt hat. Kurz vor der Schlussglocke kassierte Verbio (-8,4%) seine Prognose für das operative Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr und erwartet zudem eine deutlich höhere Verschuldung.

XETRA-NACHBÖRSE

Drägerwerk haben im nachbörslichen Handel am Montag zugelegt, nachdem das Unternehmen bei der Bekanntgabe vorläufiger Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 eine deutliche Erhöhung seiner Dividende angekündigt und einen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben hatte. Die Titel wurden am Abend gut 2 Prozent höher gestellt.

In der vierten Reihe halbierte sich die Aktie der Traumhaus AG auf 0,45 Euro. Das Unternehmen hat den Antrag auf Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für zwei Töchter zurückgezogen. Die allgemeine Verunsicherung und das fehlende Vertrauen in die eigene wirtschaftliche Zukunft hätten potenzielle Käufer gehemmt, hieß es in der Mitteilung. Das vorläufige Insolvenzverfahren werde nun im vorläufigen Regelverfahren fortgesetzt.

USA - AKTIEN (Freitag, 12.01.)

Uneinheitlich - Die Stimmung wurde von der anlaufenden Berichtsperiode und der Debatte über Zinssenkungen bestimmt. Divergierende Faktoren sorgten für einen unruhigen und volatilen Handel. So reagierte der Markt auf die Geschäftsausweise großer Banken eher negativ, während niedriger als erwartet ausgefallene Erzeugerpreise die Stimmung vorübergehend aufhellten. Ein potenzieller Belastungsfaktor war auch die Verschärfung der geopolitischen Spannungen mit einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Mit der Verschärfung der Spannungen im Nahen Otsne sind neben höheren Kosten auch erneute Lieferkettenprobleme nicht auszuschließen. So legt Tesla einen Teil der deutschen Produktion für rund zwei Wochen still, weil Zulieferteile aus Asien fehlen. Der Kurs verlor 3,7 Prozent. JPMorgan Chase hat im vierten Quartal erheblich weniger verdient, auch wenn die Erwartungen des Marktes übertroffen wurden. Der Kurs gab um 0,7 Prozent ab. Bank of America verloren 1,1 Prozent. Der Finanzkonzern hat in der vierten Periode einen Gewinneinbruch um 56 Prozent zum Vorjahreszeitraum verbucht. Eine ganze Reihe von negativen Sondereffekten hat im vierten

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 16, 2024 01:31 ET (06:31 GMT)

Quartal bei der Citigroup zu einem Milliardenverlust geführt. Bis Ende 2026 sollen rund 20.000 Stellen abgebaut werden - der Kurs gewann 1 Prozent. Wells Fargo (-3,3%) hat ihren Gewinn im vierten Quartal um 9 Prozent gesteigert und hat die Erwartungen getroffen. Die Einnahmen fielen einen Tick besser als vorausgesagt aus. Allerdings stiegen die Rückstellungen für Kreditverluste um 34 Prozent. Blackrock (+0,9%) hat im vierten Quartal sein verwaltetes Vermögen auf 10 Billionen US-Dollar gesteigert. Unitedhealth hat im Schlussquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei die Erwartungen übertroffen. Allerdings lagen auch die medizinischen Kosten relativ zum Umsatz oberhalb der Erwartungen. Die Aktie notierte 3,4 Prozent schwächer. Ein gesenkter Ausblick ließ die Aktie von Delta Air Lines um 9 Prozent abstürzen.

USA - ANLEIHEN (Freitag, 12.01.)

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,17         -8,0          4,25          -24,6 
5 Jahre                  3,83         -4,7          3,88          -16,6 
7 Jahre                  3,89         -4,5          3,93           -8,1 
10 Jahre                 3,94         -2,7          3,97            6,3 
30 Jahre                 4,18         +0,3          4,17           20,6 
 

Die durch die Preisdaten wieder befeuerten Zinssenkungsfantasien trieben die Renten überwiegend nach oben, die Renditen gaben in der Folge vor allem am kurzen Ende des Marktes nach.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN               zuletzt  +/- %  Mo, 7.56 Uhr  Fr, 17:24 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0916  -0,3%        1,0964         1,0968  -1,2% 
EUR/JPY                159,49  -0,1%        159,26         158,75  +2,5% 
EUR/CHF                0,9368  +0,0%        0,9352         0,9341  +1,0% 
EUR/GBP                0,8608  +0,1%        0,8595         0,8597  -0,8% 
USD/JPY                146,12  +0,2%        145,26         144,74  +3,7% 
GBP/USD                1,2681  -0,4%        1,2756         1,2757  -0,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,1954  +0,1%        7,1834         7,1851  +1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.798,29  +0,6%     42.641,98      44.097,67  -1,7% 
 

Der Dollar zeigte sich zu Wochenbeginn mit leichtem Plus. Der Dollar-Index erhöht sich um 0,2 Prozent. Der Greenback dürfte in dieser Woche wahrscheinlich in einer engen Spanne bleiben, erwartete ING-Währungsanalyst Francesco Pesole. Die in jüngster Zeit besser als erwartet ausgefallenen US-Daten hätten nicht zu einer Erholung des Dollar geführt, und die allgemeine Ansicht, dass die Währung im Laufe des Jahres fallen werde, scheine Anleger zu veranlassen, den Dollar bei Aufwärtsbewegungen zu verkaufen. Anleger brauchten wahrscheinlich klarere Signale von der US-Notenbank, dass die Daten so viele Zinssenkungen, wie der Markt einpreise, nicht rechtfertigten. Dennoch könnte der Dollar als sicherer Hafen aufgrund der Spannungen im Nahen Osten und der Sorgen über die Beziehungen zwischen China und Taiwan nach den Wahlen in Taiwan profitieren, meint der Analyst. Wegen des Feiertages in den USA verlief der Devisenhandel insgesamt recht ruhig, merkte ein Beobachter an.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    72,49        72,68  -0,3%    -0,19  +0,7% 
Brent/ICE    78,21        78,15  +0,1%    +0,06  +1,5% 
 

Die Ölpreise gaben am Montag etwas nach, dies allerdings bei dünnem Handel aufgrund des Feiertags in den USA. Die Unterstützung durch die Krise im Roten Meer ließ zunächst nach. Das Angebot an Öl habe sich trotz der Vorfälle in der Region noch nicht verringert, merkten die Analysten der ING dazu an. Wenn der Konflikt allerdings weiter eskaliere, dürfte das Risiko von Lieferunterbrechungen stärker eingepreist werden.

METALLE

METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)    2.049,08  2.055,04  -0,3%    -5,96  -0,6% 
Silber (Spot)     23,12     23,21  -0,4%    -0,10  -2,8% 
Platin (Spot)    912,98    917,70  -0,5%    -4,73  -8,0% 
Kupfer-Future      3,76      3,78  +0,5%    +0,02  -3,4% 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

US-PRÄSIDENTSCHAFTSVORWAHLEN

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat Prognosen zufolge die erste Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner gewonnen. Die US-Sender CNN und CBS prognostizierten weniger als eine Stunde nach Beginn der Stimmabgabe im Bundesstaat Iowa am Montagabend (Ortszeit) den Sieg Trumps über die frühere US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, und den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis.

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