MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
===
+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In den USA bleiben die Aktien- und Rentenbörsen wegen des Martin-Luther-King-Tages geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die chinesische Zentralbank hat einen wichtigen Referenzzins am Montag unverändert gelassen. Diese Entscheidung kam unerwartet. Die großen Geschäftsbanken des Landes hatten ihre Einlagenzinsen gesenkt, was als Spielraum für weitere Zinssenkungen betrachtet worden war. Die People's Bank of China (PBoC) stellte dem Bankensystem über die einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) 995 Milliarden Yuan (ca. 127,80 Milliarden Euro) an Liquidität zu einem Zinssatz von 2,5 Prozent zur Verfügung, der dem Zinssatz der vorherigen Operation entspricht. Außerdem führte sie 89 Milliarden Yuan über siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte zu einem Zinssatz von 1,8 Prozent zu, der damit ebenfalls stabil blieb. Die Entscheidung, diese Zinssätze unverändert zu belassen, könnte den Markt enttäuschen, der nach den Zinssenkungen der Geschäftsbanken auch mit einer Zinssenkung durch die Zentralbank in diesem Monat gerechnet hatte. Chinas Banken orientieren sich bei der Festlegung ihrer Kreditzinsen an den mittelfristigen Kreditzinsen der PBoC.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
18:00 ES/Repsol SA, Jahresergebnis
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende Kering SA 4,50 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 08:00 Großhandelspreise Dezember 10:00 BIP (1. Schätzung zum Gesamtjahr) 2023 preisbereinigt gg Vj PROGNOSE: -0,4% gg Vj zuvor: +1,8% gg Vj preis- und kalenderbereinigt gg Vj PROGNOSE: -0,1% gg Vj zuvor: +1,9% gg Vj - EU 11:00 Industrieproduktion November Eurozone PROGNOSE: -0,3% gg Vm/-5,9% gg Vj zuvor: -0,7% gg Vm/-6,6% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 16.907,00 +0,4% E-Mini-Future S&P-500 4.810,50 -0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 16.948,50 -0,1% Nikkei-225 35.922,12 +1,0% Schanghai-Composite 2.890,74 +0,3% Hang-Seng-Index 16.192,94 -0,3% +/- Ticks Bund -Future 135,61 -9 Freitag: INDEX Schluss +/- DAX 16.704,56 +1,0% DAX-Future 16.842,00 +0,5% XDAX 16.714,68 +0,5% MDAX 26.296,91 +0,9% TecDAX 3.275,50 +1,2% EuroStoxx50 4.480,02 +0,8% Stoxx50 4.095,45 +0,8% Dow-Jones 37.592,98 -0,3% S&P-500-Index 4.783,83 +0,1% Nasdaq-Comp. 14.972,76 +0,0% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 135,70 -5
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
AUSBLICK: Mit einem freundlichen Wochenstart an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler am frühen Morgen. Der DAX wird ein halbes Prozent höher bei knapp 16.800 Punkten errechnet, im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. Gestützt wird die Stimmung von günstigen Vorlagen der asiatischen Börsen. Das Umfeld zeigt sich stabil, weder die Anleihenrenditen noch die Währungsseite zeigen am Morgen stärkere Ausschläge. Allerdings dürften die Umsätze in Europa im Handelsverlauf zunehmend unter dem Martin-Luther-King-Feiertag in den USA leiden. Impulse werden im Wochenverlauf von der Berichtssaison erwartet, aus dem S&P-500 legen laut Deutsche Bank 23 Unternehmen ihre Zahlen auf den Tisch, im europäischen Stoxx-600 sind es 5 Konzerne.
RÜCKBLICK: Freundlich - Günstige US-Erzeugerpreise verliehen Rückenwind, weil sie die Zinssenkungsfantasie befeuerten. Das Börsenumfeld präsentierte sich ansonsten schwierig. Denn Gegenwind braute sich im Nahen Osten zusammen. Der Ölpreis reagierte mit Aufschlägen - für Ölaktien ging es im Schnitt um 1,2 Prozent nach oben. Volvo Cars unterbrach die Produktion in Gent wegen Lieferverzögerungen. Der Kurs gab um 2,8 Prozent nach. Schwache Absatzzahlen der mehrheitlich im Besitz von Volvo Car und Geely befindlichen Elektroautomarke Polestar belastete zusätzlich. Die Geschäftsausweise der US-Banken lieferten einen eher negativen Impuls für den Sektor. Der Bankensektor (+0,1%) hinkte dem breiten Markt hinterher. Luftfahrtaktien litten derweil unter einem schwachen Ausblick von Delta Air Line: Lufthansa sanken um 2 Prozent und IAG um 2,9 Prozent. Burberry senkte die Prognose. Für die Aktie ging es um 5,5 Prozent nach unten, Kering verbilligten sich um 1,2 Prozent und LVMH um 0,3 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Freundlich - Im Fahrwasser der Geschäftsausweise der US-Banken büßten Deutsche Bank 1,2 Prozent ein und blieben weit hinter der Entwicklung an den Gesamtmärkten zurück. Airbus legten um 3,6 Prozent zu und markierten ein Rekordhoch. Der Flugzeugbauer übertraf sein Auslieferungsziel im vergangenen Jahr deutlich. Gut im Markt lagen zinssensible Immobilienaktien nach den Preisdaten aus den USA. Vonovia gewannen daraufhin 2,7 Prozent, LEG Immobilien 2,6 Prozent oder Aroundtown 5,1 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Alstria Office verloren 0,9 Prozent. Das Immobilienportfolio weist zum Jahresende 2023 einen geringeren Wert als ein Jahr zuvor auf. Die Bewertung durch einen unabhängigen Dritten ergab einen Wert von rund 4,0 Milliarden Euro für das Portfolio zum 31. Dezember 2023. Ende 2022 hatte die Bewertung bei 4,6 Milliarden Euro gelegen.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Die Stimmung wurde von der anlaufenden Berichtsperiode und der Debatte über Zinssenkungen bestimmt. Divergierende Faktoren sorgten für einen unruhigen und volatilen Handel. So reagierte der Markt auf die Geschäftsausweise großer Banken eher negativ, während niedriger als erwartet ausgefallene Erzeugerpreise die Stimmung vorübergehend aufhellten. Ein potenzieller Belastungsfaktor war auch die Verschärfung der geopolitischen Spannungen mit einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Mit der Verschärfung der Spannungen im Nahen Otsne sind neben höheren Kosten auch erneute Lieferkettenprobleme nicht auszuschließen. So legt Tesla einen Teil der deutschen Produktion für rund zwei Wochen still, weil Zulieferteile aus Asien fehlen. Der Kurs verlor 3,7 Prozent. JPMorgan Chase hat im vierten Quartal erheblich weniger verdient, auch wenn die Erwartungen des Marktes übertroffen wurden. Der Kurs gab um 0,7 Prozent ab. Bank of America verloren 1,1 Prozent. Der Finanzkonzern hat in der vierten Periode einen Gewinneinbruch um 56 Prozent zum Vorjahreszeitraum verbucht. Eine ganze Reihe von negativen Sondereffekten hat im vierten Quartal bei der Citigroup zu einem Milliardenverlust geführt. Bis Ende 2026 sollen rund 20.000 Stellen abgebaut werden - der Kurs gewann 1 Prozent. Wells Fargo (-3,3%) hat ihren Gewinn im vierten Quartal um 9 Prozent gesteigert und hat die Erwartungen getroffen. Die Einnahmen fielen einen Tick besser als vorausgesagt aus. Allerdings stiegen die Rückstellungen für Kreditverluste um 34 Prozent. Blackrock (+0,9%) hat im vierten Quartal sein verwaltetes Vermögen auf 10 Billionen US-Dollar gesteigert. Unitedhealth hat im Schlussquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei die Erwartungen übertroffen. Allerdings lagen auch die medizinischen Kosten relativ zum Umsatz oberhalb der Erwartungen. Die Aktie notierte 3,4 Prozent schwächer. Ein gesenkter Ausblick ließ die Aktie von Delta Air Lines um 9 Prozent abstürzen.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,17 -8,0 4,25 -24,6 5 Jahre 3,83 -4,7 3,88 -16,6 7 Jahre 3,89 -4,5 3,93 -8,1 10 Jahre 3,94 -2,7 3,97 6,3 30 Jahre 4,18 +0,3 4,17 20,6
Die durch die Preisdaten wieder befeuerten Zinssenkungsfantasien trieben die Renten überwiegend nach oben, die Renditen gaben in der Folge vor allem am kurzen Ende des Marktes nach.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 17:23 Uhr % YTD EUR/USD 1,0963 +0,1% 1,0970 1,0953 -0,7% EUR/JPY 159,14 +0,3% 159,35 159,89 +2,3% EUR/CHF 0,9348 +0,1% 0,9356 0,9361 +0,7% EUR/GBP 0,8595 +0,1% 0,8592 0,8614 -0,9% USD/JPY 145,16 +0,1% 145,21 146,00 +3,0% GBP/USD 1,2754 +0,0% 1,2767 1,2714 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1823 -0,1% 7,1737 7,1795 +0,8% Bitcoin BTC/USD 42.703,72 +1,1% 46.018,84 46.135,31 -1,9%
Der Dollar notierte gut behauptet.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,55 72,68 -0,2% -0,13 +0,8% Brent/ICE 78,48 78,29 +0,2% +0,19 +1,8%
Eine von den USA geführte Koalition hat massive Angriffe auf Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen geflogen, nachdem die jemenitischen und vom Iran kontrollierten Milizen eine Frist verstreichen ließen, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer einzustellen. Anders als der relativ verhaltene Aktienmarkt reagierte der Ölmarkt mit deutlich steigenden Preisen. Dass Handelsschiffe verstärkt nicht mehr durch den Suez-Kanal fahren, sondern den langen Weg um das Kap der guten Hoffnung nehmen, dürfte die Weltwirtschaft treffen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 15, 2024 01:41 ET (06:41 GMT)
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.053,98 2.049,15 +0,2% +4,84 -0,4% Silber (Spot) 23,25 23,20 +0,2% +0,05 -2,2% Platin (Spot) 916,60 913,65 +0,3% +2,95 -7,6% Kupfer-Future 3,76 3,74 +0,4% +0,02 -3,4%
Die durch die Preisdaten wieder befeuerten Zinssenkungsfantasien trieben Gold nach oben.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
WAHL IN TAIWAN
Ungeachtet der Drohgebärden aus China hat der Unabhängigkeitsbefürworter Lai Ching-te die Präsidentenwahl in Taiwan gewonnen. Der 64-jährige bisherige Vizepräsident versprach am Samstag in seiner Siegesrede, die selbstverwaltete Insel weiterhin vor "Drohungen und Einschüchterungen aus China zu schützen". Während aus vielen Ländern der Welt Glückwünsche für Lai eingingen, hieß es aus Peking, die "Wiedervereinigung"Chinas sei "unausweichlich".
Derweil hat China die Reaktion der USA auf die Wahlen in Taiwan verurteilt. Die US-Erklärung sende "ein völlig falsches Signal an die separatistischen Kräfte der 'Unabhängigkeit Taiwans'", erklärte das chinesische Außenministerium am Sonntag. "Wir bedauern dies zutiefst und lehnen es entschieden ab."
EZB
Die Zeit für Diskussionen über eine Zinssenkung ist nach Aussage von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane noch nicht gekommen. In einem Interview mit dem Corriere della Sera deutete Lane an, dass dem EZB-Rat möglicherweise erst im Juni alle nötigen Informationen über die Lohnentwicklung vorliegen würden, die er zur Beurteilung des Inflationsausblicks braucht.
SONNTAGSFRAGE
Die Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung nimmt auch im neuen Jahr weiter zu. Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für die Bild am Sonntag sind mehr als dreiviertel der Bürger (76 Prozent) mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden. Nur noch jeder sechste Wähler (17 Prozent) ist mit der Ampel zufrieden - der schlechteste Wert seit Amtsantritt im Dezember 2021. 72 Prozent der Wähler sind mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht einverstanden - noch mal 3 Prozentpunkte mehr als Anfang Dezember. Nur noch jeder Fünfte (20 Prozent) findet, Scholz mache einen guten Job; auch dieser Wert verschlechterte sich um 3 Punkte. Im aktuellen Sonntagstrend verliert die SPD einen Punkt, erreicht nur noch 15 Prozent, halb so viel wie die Union mit 30 Prozent. Grüne (12 Prozent) und FDP (5 Prozent) verharren bei ihren Werten. Die AfD verliert einen Punkt auf 22 Prozent, Linke (unverändert 4 Prozent) und Freie Wähler (unverändert 3 Prozent) würden den Einzug in den Bundestag verfehlen. Gewinner sind die Sonstigen mit 9 Prozent (plus 3).
NAHER OSTEN
US-Präsident Joe Biden hat weitere Angriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen angekündigt, falls diese ihre Attacken auf Schiffe im Roten Meer nicht einstellen. "Wir werden sicherstellen, dass wir auf die Huthis reagieren, wenn sie dieses ungeheuerliche Verhalten fortsetzen", sagte Biden am Freitag bei einem Besuch im US-Bundesstaat Pennsylvania.
POSTBRANCHE
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat sich enttäuscht über die Zuverlässigkeit der Post im abgelaufenen Jahr gezeigt. "Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern über Post- und Paketdienste waren im vergangenen Jahr auf einem ähnlich hohen Niveau wie im bisherigen Rekordjahr 2022", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
DEUTSCHE BANK
hat einem Agenturbericht zufolge mögliche Übernahmen mit Konkurrenten wie der Commerzbank oder ABN Amro analysiert. Die Szenarien, die CEO Christian Sewing in den vergangenen Monaten durchgespielt habe, drehten sich um eine Handvoll europäischer Banken, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
ALSTRIA OFFICE
Das Immobilienportfolio weist zum Jahresende 2023 einen geringeren Wert als ein Jahr zuvor auf. Die Bewertung durch einen unabhängigen Dritten ergab einen Wert von rund 4,0 Milliarden Euro für das Portfolio zum 31. Dezember 2023. Ende 2022 hatte die Bewertung bei 4,6 Milliarden Euro gelegen.
DANONE
Der Molkereikonzern will sein Werk in der Nähe von Barcelona schließen und hat einen Dialogprozess mit den Arbeitnehmervertretern in Parets del Valles eingeleitet. Betroffen seien 157 Beschäftigte.
MERCK & CO
Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hat dem Blockbuster-Krebsmedikament Keytruda von Merck & Co die Zulassung in einer weiteren Indikation erteilt. Die FDA ließ Keytruda in Kombination mit Chemoradiotherapie zur Behandlung von Patienten mit Gebärmutterhalskrebs im FIGO 2014 Stadium III-IVA zu, wie der US-Pharmakonzern mitteilte.
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/raz
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.