MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MITTWOCH: In Japan (Bankfeiertag) und Russland (Neujahrsferien) bleiben die Börsen geschlossen.
DONNERSTAG: In Russland (Neujahrsferien) bleiben die Börsen geschlossen
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die pro-iranischen Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben erneut in Richtung im Roten Meer fahrender Frachtschiffe geschossen. Die Huthis hätten zwei ballistische Antischiffsraketen auf einen Abschnitt im Süden des Roten Meers abgefeuert, das zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Handelsschiffe durchfahren hätten, erklärte das US-Zentralkommando (Centcom) für den Nahen Osten. Demnach wurden dabei keine Schäden verursacht. Zuvor hatte die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) Explosionen nahe einem Frachtschiff im Roten Meer gemeldet. Die Huthis werden - wie die Hamas - vom Iran unterstützt. Die schiitischen Islamisten sehen sich neben der Hamas als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der außerdem die schiitisch-islamistische Hisbollah-Terrormiliz im Libanon gehört.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 09:55 Arbeitsmarktdaten Dezember Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: +20.000 gg Vm zuvor: +22.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 5,9% zuvor: 5,9% - US 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: 47,2 Punkte zuvor: 46,7 Punkte 20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 12./13.12.2023
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 16.878,00 -0,0% E-Mini-Future S&P-500 4.785,25 -0,0% E-Mini-Future Nsdq-100 16.713,00 -0,0% Nikkei-225 Feietag Schanghai-Composite 2.960,18 -0,1% Hang-Seng-Index 16.613,50 -1,0% +/- Ticks Bund -Future 136,72% -2 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 16.769,36 +0,1% DAX-Future 16.885,00 -0,3% XDAX 16.732,15 -0,2% MDAX 26.838,34 -1,1% TecDAX 3.324,59 -0,4% EuroStoxx50 4.512,81 -0,2% Stoxx50 4.091,98 -0,0% Dow-Jones 37.715,04 +0,1% S&P-500-Index 4.742,83 -0,6% Nasdaq-Comp. 14.765,94 -1,6% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 136,74% -43
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit Verlusten dürften die Aktienmärkte in den Handel starten. Die Sorge, dass die Zinssenkungsspekulationen am Markt zu weit gelaufen sind, sorgt weiter für Unruhe. Deutlich wird dies an den zuletzt wieder gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten, auch wenn diese am Morgen wenig verändert notieren. In dem Umfeld gewinnen Konjunkturdaten wieder an Gewicht. Daher könnte die Veröffentlichung des ISM-Index aus den USA für das verarbeitende Gewerbe Dezember durchaus für Bewegung sorgen. Noch wichtiger dürfte allerdings das Protokoll der Fed-Offenmarktsitzung werden - Anleger erhoffen sich hier weitere Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik in den USA. Beachtet wird auch die Rede des Präsidenten der Federal Reserve von Richmond, Tom Barkin, am Nachmittag.
Rückblick: Wenig verändert - Anleger seien zu dem Schluss gekommen, dass sie in ihren Zinssenkungserwartungen für 2024 zu weit gegangen seien, hieß es. Schwach im Markt lagen Technologiewerte mit Abgaben von 1,8 Prozent. Neben gestiegenen Marktzinsen kamen Nachrichten zu ASML nicht gut an. Die Niederlande haben den Export bestimmter Lithografiesysteme des Halbleiterausrüsters nach China teilweise widerrufen. Für Infineon ging es 2 Prozent nach unten, SAP fielen 1,5 Prozent und ASML selbst um 2,6 Prozent. Die Gewinnwarnung von Nokia komme nicht aus dem Nichts, hieß zum Telekommunikationsausrüster. Nokia erholten sich um 3,1 Prozent, die Aktie musste 2023 schwer Federn lassen. Reederei-Aktien starteten fest ins neue Jahr. Nach einem erneuten Angriff der Huthi-Rebellen auf ein Containerschiff im Roten Meer hatte Moller-Maersk (+6,4%) beschlossen, alle Fahrten durch das Gebiet für 48 Stunden zu verschieben. Daneben hat die Reederei Hapag-Lloyd (+3,3%) mitgeteilt, die Passage durch das Rote Meer zunächst weiter zu meiden. Anleger setzen wegen der erhöhten Risiken und längeren Schiffsrouten auf steigende Frachtraten.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Gut behauptet - Gestützt durch eine Sektorstudie der Bank of America (BoA) gelang Rüstungsaktien ein positiver Börsenstart 2024. Rheinmetall gewannen 4,3 Prozent, für Hensoldt ging es 2,4 Prozent nach oben. Die BoA sieht gleich mehrere Möglichkeiten für eine Neubewertung angesichts des stärksten Verteidigungszyklus seit einer Dekade.
XETRA-NACHBÖRSE
Die teils heftigen Verluste der US-Börsen haben im nachbörslichen Handel nur leicht belastet. Auffällige Bewegungen bei Einzelwerten wurden nicht beobachtet.
USA - AKTIEN
Leichter bis sehr schwach - Schwache Daten aus China hatten Bedenken über den Zustand der Weltwirtschaft aufkommen lassen. Außerdem nagten Zweifel, ob die Zinssenkungserwartungen nicht übertrieben seien. Anleger trennten sich daher vor allem von den 2023 rasant gestiegenen Technologiewerten. Zur Vorsicht trug die wachsende geopolitische Besorgnis bei, nachdem der Iran ein Kriegsschiff ins Rote Meer geschickt hatte. Die US-Marine hatte einige Boote der von Teheran kontrollierten Huthi-Miliz versenkt. Angeführt wurde der Markt vom Pharmasektor, der die Erholung des vergangenen Jahrs nicht mitgemacht hatte und nun 1,8 Prozent zulegte. Moderna sprangen um 13,2 Prozent nach der Hochstufung auf "Outperform" durch Oppenheimer. Eine Abstufung auf "Underweight" durch Barclays drückte Apple um 3,6 Prozent. Tesla zeigten sich wenig verändert, der chinesische Wettbewerber BYD hatte im vierten Quartal 2023 erstmals mehr E-Autos verkauft hat als der US-Hersteller. Tesla übertraf mit ihren Verkaufszahlen die Konsenserwartung. Die Verkaufszahlen von Rivian (-10,1%) enttäuschten derweil.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,33 +8,3 4,25 -8,7 5 Jahre 3,92 +7,5 3,85 -7,8 7 Jahre 3,94 +5,8 3,88 -3,1 10 Jahre 3,94 +5,9 3,88 5,8 30 Jahre 4,08 +4,3 4,03 10,8
Nach der Talfahrt der zurückliegenden Wochen zogen die Anleiherenditen an. Auch hier verwiesen Beobachter auf die abflauenden Zinssenkungserwartungen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0955 +0,1% 1,0941 1,0957 -0,8% EUR/JPY 155,64 +0,1% 155,45 155,36 +0,0% EUR/CHF 0,9308 +0,0% 0,9304 0,9290 +0,3% EUR/GBP 0,8672 +0,0% 0,8669 0,8681 -0,0% USD/JPY 142,07 -0,0% 142,08 141,80 +0,8% GBP/USD 1,2633 +0,1% 1,2621 1,2623 -0,7% USD/CNH 7,1496 -0,0% 7,1497 7,1483 +0,4% Bitcoin BTC/USD 45.234,97 +0,5% 45.001,94 45.222,66 +3,9%
Der Dollar zeigte sich nach den jüngst kräftigen Abschlägen nun erholt. Auch hier sind Anleger mit Blick auf die Fed etwas nüchterner geworden nach der Zinssenkungsfantasie des vergangenen Jahres. Der Dollarindex stieg um 0,8 Prozent.
Nach der Rally des Vortages büßt der Dollarindex am Morgen 0,1 Prozent ein. Doch der Dezembertrend eines stärkeren Euro und eines nachgebenden Dollar werde sich 2024 umkehren und sei bereits auf dem Weg, urteilt Analyst Kit Juckes von der Societe Generale. "In Anbetracht der Tatsache, dass der Euro in den letzten Wochen sowohl bei den Zinsen als auch bei den wirtschaftlichen Überraschungen besser abgeschnitten hat als der Trend, bedeutet dies, dass die Chancen für den Euro eher schlecht stehen", erläutert Juckes. Auch Sorgen um die schwache Konjunktur in Deutschland dürfte die Gemeinschaftswährung belasten.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,21 70,38 -0,2% -0,17 -2,5% Brent/ICE 75,70 75,89 -0,3% -0,19 -1,8%
Die jüngste Eskalation im Roten Meer, wo die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in jüngster Zeit verstärkt Handelsschiffe angreifen, verhalf dem Ölpreis nur vorübergehend ins Plus. Konjunktursorgen und die Befürchtung eines Überangebots drückten die Preise um rund 1,5 Prozent.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.064,30 2.058,83 +0,3% +5,48 +0,1% Silber (Spot) 23,64 23,73 -0,4% -0,09 -0,6% Platin (Spot) 985,65 986,00 -0,0% -0,35 -0,6% Kupfer-Future 3,87 3,88 -0,3% -0,01 -0,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Wenig verändert zeigte sich der Goldpreis. Die Feinunze trat bei 2.062 Dollar auf der Stelle. Auf der einen Seite stützte die geopolitische Unsicherheit, auf der anderen Seite belasteten aber die gestiegenen Marktzinsen.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
INNENPOLITIK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 03, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)
Der frühere US-Präsident Donald Trump ist gegen seinen Ausschluss von der Präsidentschaftsvorwahl im Bundesstaat Maine vorgegangen. In ihrem eingereichten Einspruch fordern Trumps Anwälte den Obersten Gerichtshof des Bundesstaats auf, die Entscheidung von Wahlleiterin Shenna Bellows zu verwerfen. Bellows, die der Demokratischen Partei angehört, sei "voreingenommen", hieß es.
AIRBUS
Der Luftfahrtkonzern arbeitet an einem Angebot im Wert von bis zu 1,8 Milliarden Euro für die Big-Data- und Cyber-Sicherheitssparte von Atos. Beide Seiten werden am Mittwoch den Start einer Due-Diligence-Prüfung von Airbus bei BDS ankündigen, sagten Personen mit Kenntnis der Situation der Situation. (Financial Times)
DEUTSCHE BANK
Das Debakel bei der Postbank hat erstmals personelle Konsequenzen. Insider bestätigten einen Bericht des Handelsblatts, wonach ein Manager, der für Prozesse und Abläufe der Privatkundensparte zuständig ist, die Bank verlassen werde. Manuel Loos, verantwortlich für Serviceleistungen im Betriebsablauf, habe sich mit der Bank auf sein Ausscheiden geeinigt, hieß es. (Süddeutsche Zeitung)
THYSSENKRUPP
Miguel López, Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp, will den Industriekonzern mit neuen Strukturen und einer klaren internen Verantwortungsverteilung aus der Krise führen. "Ziele vereinbaren und ankündigen, dann aber nicht liefern - das darf es nicht mehr geben", sagte der Spitzenmanager im Interview mit dem Handelsblatt. Für die Fortentwicklung des Konzerns sei auch die grüne Transformation wichtig. Die energieintensive Industrie benötige die Hilfe der Politik, sagt López. (Handelsblatt)
SIGNA
Der Präsident der österreichischen Finanzprokuratur Wolfgang Peschorn schließt einen Konkurs und damit eine Zerschlagung der insolventen Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko nicht aus. (Süddeutsche Zeitung)
DEUTSCHE BAHN
Inmitten des Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft GDL hat die Deutsche Bahn rechtliche Schritte gegen die Lokführergewerkschaft eingeleitet. Die Bahn wolle gerichtlich klären lassen, ob die GDL überhaupt Tarifverträge abschließen darf, sagte ein Konzernsprecher der AFP. Hintergrund ist demnach, dass die Gewerkschaft eine Art Leiharbeitsfirma für Lokführer, die Genossenschaft Fair Train, gegründet und mit dieser einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Die GDL trete gleichzeitig als Arbeitgeber und als Gewerkschaft auf und habe so ihre "Tariffähigkeit" verwirkt.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/cln/flf
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