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07:31 Uhr, 12.12.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Lockerungszug rollt weiter: Die EZB dürfte am Mittag bereits die dritte Leitzinssenkung in Folge beschließen - um 25 Basispunkte - und zugleich die Aussagen zum künftigen Zinskurs verändern. Volkswirte erwarten, dass die volkswirtschaftlichen Stäbe von EZB und nationalen Zentralbanken etwas niedrigere Wachstums- und Inflationsprognosen vorlegen werden, so dass eine restriktive Geldpolitik weniger notwendig erscheint als bisher. Die EZB könnte kommunizieren, dass sie nunmehr ein neutrales Zinsniveau ansteuern möchte, ohne allerdings zu sagen, wo genau sie dieses Niveau sieht. Und wahrscheinlich wird sie an ihrem Vorsatz festhalten, weiterhin von Sitzung zu Sitzung zu entscheiden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Schott Pharma AG & Co KGaA, Jahresergebnis (11:00 Analystenkonferenz)

07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen November

07:00 DE/Bertrandt AG, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

07:30 DE/MVV Energie AG, Jahresergebnis und Geschäftsbericht

11:30 DE/Siemens AG, Kapitalmarkttag Smart Infrastructure

Im Tagesverlauf:

- DE/Siemens Energy AG, Geschäftsbericht

- DE/Hensoldt AG, Kapitalmarkttag

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-CH 
    09:30 Schweizerische Nationalbank (SNB), Ergebnis der Sitzung 
          des geldpolitischen Rats Dezember 
          Leitzins 
          PROGNOSE: 0,75% 
          zuvor:    1,00% 
 
-EU 
    14:15 EZB, Ergebnis der Ratssitzung und 
          Stabsprojektion für Wachstum und Inflation in der Eurozone 
          Einlagensatz 
          PROGNOSE: 3,00% 
          zuvor:    3,25% 
 
-US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 220.000 
          zuvor:    224.000 
 
          Erzeugerpreise November 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               20.402,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     6.085,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   21.759,25  -0,2% 
Nikkei-225               39.975,65  +1,5% 
Schanghai-Composite       3.460,65  +0,8% 
Hang-Seng-Index          20.505,25  +1,7% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                135,77     -6 
 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            20.399,16      +0,3% 
DAX-Future     20.453,00      +0,6% 
XDAX           20.427,07      +0,6% 
MDAX           26.929,05      +0,3% 
TecDAX          3.548,94      -0,1% 
EuroStoxx50     4.959,35      +0,2% 
Stoxx50         4.416,91      +0,3% 
Dow-Jones      44.148,56      -0,2% 
S&P-500-Index   6.084,19      +0,8% 
Nasdaq-Comp.   20.034,89      +1,8% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       135,83        -18 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Knapp behauptet werden die europäischen Börsen zum Start am Donnerstag erwartet. Mit der Zinsentscheidung der EZB am frühen Nachmittag steht das wichtigste Ereignis der Woche an. Marktteilnehmer sind sich einig über eine weitere Senkung des Zinssatzes um 25 Basispunkte auf dann 3,00 Prozent. Spannend werden die neuen EZB-Projektionen zu Wirtschaftswachstum und Inflation bis 2027. Marktteilnehmer rechnen mit einer Senkung der Wirtschaftsprognosen. Dies dürfte wiederum das Potenzial für weitere oder stärkere Zinssenkungen 2025 erhöhen. Passend dazu geben am Donnerstagvormittag Wirtschaftsinstitute wie Ifo und RWI ihre Konjunkturprognosen für Deutschland ab.

Rückblick: Etwas fester - Nachdem die US-Inflationsdaten für November im erwarteten Rahmen ausgefallen waren, machte sich Erleichterung und etwas Kauflaune breit. Unterstützend wirkten dabei Gewinne an der Wall Street. Börsianer werteten die Daten als Bestätigung dafür, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen senken wird. Den nächsten Impuls dürfte die EZB am Donnerstag setzen, hieß es. Von ihr wird ebenfalls eine Zinssenkung erwartet. Für Enttäuschung sorgten die Neunmonatszahlen von Inditex, der Kurs knickte um 6,5 Prozent ein. Der Umsatz habe zwar nur leicht unter der Erwartung gelegen, das operative Ergebnis aber deutlich, hieß es.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Der Kurs von About You schoss um 66,2 Prozent auf 6,48 Euro nach oben. Auslöser war ein Übernahmegebot durch Zalando zu 6,50 Euro je Aktie. Die Zalando-Aktie schloss nach anfänglichen deutlichen Verlusten 1,6 Prozent fester. Gesucht waren Rüstungsaktien, Rheinmetall legten um 2,2 und Renk um 5,6 Prozent zu. Kurstreiber war ein Bloomberg-Bericht, wonach die Nato-Länder ihre konkreten Produktionsziele für Flugzeuge, Panzer und anderes erhöhen wollen. Adidas gaben anfänglich nach, schlossen aber 0,5 Prozent fester. Laut den Citi-Analysten sind Schlagzeilen zu Durchsuchungen seitens der Steuerbehörden kein Aufreger. Entscheidend sei, dass Adidas keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen erwarte. Bei Bilfinger ging es mit einem Aktienrückkauf um 4,8 Prozent nach oben. Bei Talanx (+2,1%) trieben neue mittelfristige Ziele. Carl Zeiss Meditec sackten um 12,2 Prozent ab nach noch schwächer als prognostizierten finalen Jahreszahlen. Mit einem Minus von 5,4 Prozent quittierte der Markt die Dividendenstreichung bei Metro.

XETRA-NACHBÖRSE

Steico sackten um rund 10 Prozent ab. Der Baustoff-Hersteller hatte am Abend die EBIT-Prognose für 2024 gesenkt.

USA - AKTIEN

Fest - Wie erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten für November bestärkten die Erwartung, dass die US-Notenbank am 18. Dezember die Zinsen senken wird. In der Folge legten vor allem die als besonders zinsempfindlich geltenden technologielastigen Nasdaq-Indizes zu und markierten neue Allzeithochs. Der Nasdaq-Composite stieg erstmals über 20.000 Punkte. Alphabet stachen mit einem Plus von 5,5 Prozent heraus und einem Allzeithoch, ebenso Tesla, die um 5,9 Prozent stiegen. Unitedhealth verloren 5,6 Prozent. Wie das Wall Street Journal berichtete, könnte parteiübergreifend ein neuer Vorstoß unternommen werden, um Krankenversicherer und Unternehmen, die verschreibungspflichtige Leistungen verwalten, voneinander zu trennen. Mondelez gewannen 2,2 Prozent und Hershey verloren 53,4 Prozent. Mondelez hatte Spekulationen über ein mögliches Übernahmeangebot für Hershey mit der Aussage gedämpft, man konzentriere sich auf Aktienrückkäufe und kleinere Transaktionen.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit               Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                   4,16         +2,1        4,14      -26,2 
5 Jahre                   4,14         +4,2        4,09       13,6 
7 Jahre                   4,20         +4,0        4,16       23,2 
10 Jahre                  4,27         +5,1        4,22       39,2 
30 Jahre                  4,48         +6,7        4,41       50,9 
 

Die Renditen sanken zunächst mit der nun als fast sicher geltenden Zinssenkung am 18. Dezember, zogen dann aber an. Während eine Zinssenkung in der kommenden Woche fast vollständig eingepreist sei, werde für die Zeit danach von einem langsameren Zinssenkungstempo ausgegangen, wie es die US-Notenbank selbst auch mehrfach avisierte; im Januar dürfte zunächst eine Zinssenkungspause anstehen, hieß es zur Begründung.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                  zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 17:05    % YTD 
EUR/USD            1,0507        +0,1%      1,0497      1,0489    -4,9% 
EUR/JPY            160,45        +0,3%      160,01      160,00    +3,1% 
EUR/CHF            0,9288        +0,1%      0,9280      0,9276    +0,1% 
EUR/GBP            0,8231        -0,0%      0,8232      0,8231    -5,1% 
USD/JPY            152,71        +0,2%      152,43      152,53    +8,4% 
GBP/USD            1,2765        +0,1%      1,2751      1,2744    +0,3% 
USD/CNH            7,2663        -0,2%      7,2797      7,2762    +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        100.677,30        -0,7%  101.356,70  100.628,80  +131,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar zog an, der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Der Dollar dürfte gegenüber dem Euro stark bleiben, weil die Fed einen härteren Kampf gegen die Inflation führe als die EZB, sagte George Saravelos von der Deutschen Bank. Er geht davon aus, dass die Fed die Zinsen nächste Woche senken wird und dann "eine sehr lange Pause einlegt". Der Euro rutschte zwischenzeitlich unter die Marke von 1,05 Dollar.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                  zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex           70,39        70,29       +0,1%       +0,10    +0,6% 
Brent/ICE           73,77        73,52       +0,3%       +0,25    -0,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise legten um bis zu 2,5 Prozent zu, nachdem die US-Rohöllagerdaten die dritte Woche in Folge gefallen waren. Teilnehmer verwiesen als preistreibende Faktoren auch auf Optimismus in Bezug auf die Konjunkturmaßnahmen in China sowie die Erwartung, dass die Fed nächste Woche die Zinsen senken wird. Dass die Opec ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage den fünften Monat in Folge senkte, kam dagegen nicht an.

METALLE

                  zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)      2.713,96     2.718,43       -0,2%       -4,47   +31,6% 
Silber (Spot)       32,11        31,93       +0,6%       +0,18   +35,0% 
Platin (Spot)      948,13       945,00       +0,3%       +3,13    -4,4% 
Kupfer-Future        4,30         4,26       +0,8%       +0,03    +8,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 12, 2024 01:31 ET (06:31 GMT)

Der Goldpreis stieg mit der weiter verfestigten Erwartung einer US-Zinssenkung am 18. Dezember um 0,9 Prozent auf 2.717 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

BRASILIEN - Geldpolitik

Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins Selic um einen vollen Prozentpunkt auf 12,25 Prozent angehoben und angekündigt, dass bei den nächsten beiden Sitzungen ähnliche Schritte wahrscheinlich sind. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem großen Zinsschritt gerechnet.

FRAPORT

Der Flughafen Frankfurt hat im November nur ein geringfügiges Wachstum des Passagieraufkommens verzeichnet. Mit 4,6 Millionen flogen 1,0 Przent Reisende mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Von den Vor-Corona-Passagierzahlen von 2019 lag der aktuelle Monatswert noch etwa 8,4 Prozent entfernt. Das Frachtvolumen legte um 2,4 Prozent auf 178.355 Tonnen zu.

SCHOTT PHARMA

hat seine Ziele im abgelaufenen Geschäftsjahr dank eines starken Schlussquartals erreicht. Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf 957 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug das Wachstum 12 Prozent und erreichte damit die Ende August angehobene Prognose. Das EBITDA legte um 8 Prozent auf 258 Millionen Euro zu, die Marge erhöhte sich auf 26,9 von 26,6 Prozent. Der Konzern hatte sich eine Marge auf Vorjahresniveau vorgenommen. Der Nettogewinn ging allerdings um 1 Prozent auf 150 Millionen Euro zurück. Im laufenden Jahr Geschäftsjahr rechnet Schott Pharma mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich. Die EBITDA-Marge soll auf Vorjahresniveau liegen.

STEICO

hat die EBIT-Prognose für das Geschäftsjahr 2024 aufgrund von Wertminderungen des Anlagevermögens gesenkt. Während die Umsatzentwicklung der zuvor angekündigten Erwartung entspricht, reduzierte das Unternehmen die Prognose für das EBIT von 53 bis 55 auf 38 bis 40 Millionen Euro.

BOSCH

steht einem Agenturbericht zufolge kurz vor dem Verkauf seines Geschäfts mit Sicherheitssystemen an den Finanzinvestor Triton. Es könnte mit rund 700 Millionen Euro bewertet und eine Einigung noch in dieser Woche erzielt werden, so Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Bosch und Triton lehnten eine Stellungnahme ab.

OMV

hat den langfristigen Erdgasliefervertrags mit Gazprom Export mit sofortiger Wirkung gekündigt.

ADOBE

hat im vierten Geschäftsquartal einen unerwartet hohen Umsatz und Gewinn erzielt, jedoch mit dem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 die Schätzungen verfehlt.

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