MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
Adidas hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Sportartikel-Hersteller steigerte den Umsatz und den Gewinn deutlich. Für das Gesamtjahr wird der Konzern zuversichtlicher. So rechnet Adidas im Gesamtjahr nun mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich statt nur einem mittleren einstelligen Wachstum. Das Betriebsergebnis wird nun bei rund 700 statt 500 Millionen Euro gesehen nach 268 Millionen Euro im Vorjahr. Es sei jedoch weiter davon auszugehen, dass ungünstige Währungseffekte die Profitabilität dieses Jahr "erheblich" belasten werden. Sie werden sich auf den ausgewiesenen Umsatz als auch die Entwicklung der Bruttomarge auswirken, so der Konzern. Im ersten Quartal stieg der Umsatz zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 5,46 Milliarden Euro, was einem währungsbereinigten Wachstum von 8 Prozent entsprach. Die Bruttomarge legte um 6,4 Prozentpunkte auf 51,2 Prozent zu. Das Betriebsergebnis kletterte auf 336 von 60 Millionen Euro.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Die hartnäckige Inflation während des ersten Quartals hat laut Fed-Chairman Jerome Powell zu einer neuen Unsicherheit darüber geführt, ob und wann die US-Notenbank in der Lage sein würde, die Zinsen zu senken. "Die jüngsten Daten haben uns ganz klar keine größere Zuversicht gegeben", dass die Inflation Fortschritte in Richtung des Ziels der Fed macht, sagte Powell. "Stattdessen signalisieren sie, dass es länger als erwartet dauern wird, diese Zuversicht zu erlangen." "Wir glauben, dass die Geldpolitik gut positioniert ist, um die Risiken zu handhaben, denen wir uns gegenüber sehen", sagte Powell weiter. "Aktuell ist es angesichts der Stärke des Arbeitsmarktes und der Fortschritte bei der Inflation angemessen, der restriktiven Geldpolitik mehr Zeit zu geben, um zu wirken." Fed-Vertreter, inklusive Powell, hielten bis in diesem Monat an ihrer Ansicht fest, dass Zinssenkungen wohl angebracht seien, auch nachdem sich die wirtschaftliche Aktivität und der Arbeitsmarkt widerstandsfähiger gezeigt hatten als erwartet. Doch die Inflation hielt sich hartnäckiger als erwartet. Somit setzen sich Anleger und Notenbanker mit der Vorstellung auseinander, dass die Fed die Zinssenkungen verschieben muss. Damit steigt das Risiko, dass die Senkungen erst dann erfolgen, wenn die Wirtschaft deutlichere Anzeichen für eine Abschwächung zeigt.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 DE/Hella GmbH & Co KGaA, Trading Statement 1Q
07:00 NL/ASML Holding NV, Ergebnis 1Q
07:00 NL/TomTom NV, Ergebnis 1Q
07:15 NL/Just Eat Takeaway.com NV, Trading Update 1Q
07:20 SE/Volvo AB, Ergebnis 1Q
08:00 GB/Easyjet plc, Trading Update 1H
10:00 DE/Covestro AG, HV
10:00 NL/Redcare Pharmacy NV (ehemals Shop Apotheke Europe NV), HV
13:00 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- GB 08:00 Verbraucherpreise März PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+3,1% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+3,4% gg Vj Kern PROGNOSE: +0,6% gg Vm/+4,1% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+4,5% gg Vj - EU 11:00 Verbraucherpreise März Eurozone PROGNOSE: +0,8% gg Vm/+2,4% gg Vj Vorabschätzung: +0,8% gg Vm/+2,4% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+2,6% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +1,1% gg Vm/+2,9% gg Vj Vorabschätzung: +1,1% gg Vm/+2,9% gg Vj zuvor: +0,7% gg Vm/+3,1% gg Vj - US 20:00 Fed, Beige Book
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.010,00 +0,2% E-Mini-Future S&P-500 5.101,75 +0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 17.916,25 +0,2% Nikkei-225 38.262,91 -0,5% Schanghai-Composite 3.038,55 +1,0% Hang-Seng-Index 16.227,84 -0,1% +/- Ticks Bund -Future 131,27 -10 Dienstag: INDEX Schluss +/- DAX 17.766,23 -1,4% DAX-Future 17.970,00 -0,8% XDAX 17.750,30 -0,8% MDAX 25.973,85 -1,8% TecDAX 3.292,22 -1,3% EuroStoxx50 4.916,99 -1,4% Stoxx50 4.326,95 -1,4% Dow-Jones 37.798,97 +0,2% S&P-500-Index 5.051,41 -0,2% Nasdaq-Comp. 15.865,25 -0,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 131,37 -54
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem Stabilisierungstag an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler. Der DAX wird am frühen Morgen gut behauptet bei 17.775 Punkten errechnet. Der Druck von den steigenden Renditen dürfte nun nachlassen, auch weil die Ölpreise wieder nachgeben. Schnelle Zinssenkungen der Fed seien weitgehend ausgepreist worden. Entscheidend sei nun zum einen, dass der Anstieg der 10-jährigen US-Renditen zum Stillstand komme. Daneben könnte eine Eskalation in der Nahostkrise den DAX wieder auf Talfahrt schicken, aber auch hier scheint es zunächst noch ruhig zu sein. Impulse dürften nun vermehrt von der Berichtssaison ausgehen.
Rückblick: Schwach - Die geopolitischen Risiken mit der Krise im Nahen Osten und vor allem die steigenden Renditen haben am Dienstag auch die europäischen Aktienmärkte wieder unter Druck gesetzt. Am stärksten unter Druck gerieten die konjunktursensitiven Stahlwerte. Hier verloren Arcelormittal 6,9 Prozent, Salzgitter 6,7 Prozent und Thyssen 5,7 Prozent. Der Stoxx-Index der rohstoffnahen Basic Resources, zu dem auch die Stahlwerte gehören, führte mit einem Minus von über 3 Prozent die Verliererliste in Europa an. Auf der anderen Seite hielten sich die Indizes der Telekom-Titel und der Nahrungsmittelaktien mit nur kleinen Abschlägen vergleichsweise gut. Nach Vorlage überzeugender Geschäftszahlen gewannen Ericsson rund 2 Prozent. Zudem setzt der Konzern auf eine Stabilisierung der Umsätze in der zweiten Jahreshälfte.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Schwach - Besser als erwartet haben sich die Umsätze von Beiersdorf (+1,1%) im ersten Quartal entwickelt. Auch Evonik reagierten positiv auf den Zwischenbericht des Unternehmens. Die Aktie schloss 0,7 Prozent im Plus, nachdem der operative Gewinn auf EBITDA-Basis im ersten Quartal etwa doppelt so stark gestiegen ist wie erwartet. Fresenius erholten sich um 4,6 Prozent, Analysten bewerteten die Markteinführung von Tyenne in den USA positiv. Die vorläufigen Erstquartalszahlen von Drägerwerk (+1,0%) sind nach Einschätzung von Jefferies durchwachsen ausgefallen. Dennoch habe Drägerwerk den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt.
XETRA-NACHBÖRSE
Adidas hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Sportartikel-Hersteller steigerte den Umsatz und den Gewinn deutlich. Für das Gesamtjahr wird der Konzern zudem zuversichtlicher. Die Aktie wurde bei Lang & Schwarz 3,5 Prozent höher getaxt. Dagegen verloren Continental 3,0 Prozent. Der Konzern hat wegen verzögerten Produktanläufen, steigenden Kosten und einer schwächeren Entwicklung in Europa weniger umgesetzt als im Vorjahr. Am zuletzt im März bekräftigten Ausblick für das Gesamtjahr hält der Konzern aber fest.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Anhaltende Zinssorgen und weiter steigende Renditen sorgten für einen volatilen Verlauf. Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell dämpften die Erwartungen des Marktes an baldige Zinssenkungen weiter. Demgegenüber standen teils überzeugende Quartalszahlen. Hier stachen vor allem Unitedhealth hervor, die an der Spitze im Dow-Jones standen und den Index stützten. Die Baugenehmigungen und -beginne aus dem März lagen jeweils unter den Erwartungen. Die März-Daten zur Industrieproduktion lagen im Rahmen der Erwartungen. Derweil hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose des US-Wirtschaftswachstums für dieses und das kommende Jahr erhöht, was eher gegen Zinssenkungen spricht. Johnson & Johnson (-2,1%) hat im Quartal mehr verdient als erwartet, doch fiel der Umsatz etwas geringer aus als angenommen. Morgan Stanley (+2,5%) steigerte den Gewinn entgegen den Erwartungen deutlich. Die Bank of America (-3,5%) hat einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Erwartungen nur erfüllt. Überraschend gut auf bereinigter Basis hat Unitedhealth im ersten Quartal abgeschnitten. Unbereinigt drückten unter anderem Kosten infolge einer Cyberattacke den Krankenversicherer in die roten Zahlen. Allerdings bestätigte das Unternehmen seine Jahresziele. Die Aktien gewannen 5,2 Prozent. International Paper (-2,3%) übernimmt die britische DS Smith für 7,22 Milliarden Dollar in Aktien.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,97 +5,1 4,92 55,1 5 Jahre 4,69 +7,0 4,62 69,0 7 Jahre 4,69 +6,5 4,62 71,6 10 Jahre 4,66 +6,0 4,60 78,4 30 Jahre 4,77 +4,7 4,72 79,7
Schwindende Zinssenkungshoffnungen trieben am Anleihemarkt die Renditen weiter nach oben. Zudem stützten die Aussagen von Fed-Chairman Powell, der die Erwartungen an Zinssenkungen drosselte. Die Rendite zweijähriger Papiere kletterte im Verlauf erstmals seit November über die Marke von 5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen auf der Sitzung im Juli unverändert lassen wird, ist laut dem CME FedWatch-Tool von 25 Prozent in der Vorwoche auf 54 Prozent gestiegen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 17, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0618 +0,0% 1,0618 1,0630 -3,9% EUR/JPY 164,22 +0,0% 164,21 164,27 +5,5% EUR/CHF 0,9689 -0,0% 0,9692 0,9702 +4,4% EUR/GBP 0,8548 +0,1% 0,8544 0,8545 -1,5% USD/JPY 154,66 +0,0% 154,66 154,53 +9,8% GBP/USD 1,2421 -0,1% 1,2428 1,2441 -2,4% USD/CNH 7,2602 -0,0% 7,2635 7,2632 +1,9% Bitcoin BTC/USD 64.242,50 +0,3% 64.030,39 62.314,39 +47,5%
Der Dollar baute seine jüngsten Gewinne noch leicht aus. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Die Powell-Aussagen sorgten aber für keine größere Reaktion des Greenback. Michael Brown, Research-Stratege bei Pepperstone, sieht den Dollar weiter auf dem Vormarsch. Er profitiere von Zuflüssen in sichere Häfen inmitten steigender geopolitischer Risiken sowie der andauernden überdurchschnittlichen Entwicklung der US-Wirtschaft. Beides "deutet darauf hin, dass ein weiterer Aufwärtstrend (des Dollar) zu erwarten ist", so Brown.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,74 85,36 -0,7% -0,62 +16,7% Brent/ICE 89,50 90,02 -0,6% -0,52 +16,8%
Die Ölpreise zeigten sich wenig verändert. Zwar stützte auf der einen Seite die Gefahr einer neuerlichen Eskalation des Nahostkonflikts, auf der anderen Seite belasteten aber Befürchtungen, dass die hohen US-Zinsen die Nachfrage nach Öl dämpfen könnten.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.379,47 2.382,45 -0,1% -2,98 +15,4% Silber (Spot) 28,26 28,10 +0,6% +0,16 +18,9% Platin (Spot) 951,58 961,50 -1,0% -9,93 -4,1% Kupfer-Future 4,30 4,30 -0,2% -0,01 +9,9%
Der Goldpreis baute seine jüngsten deutlichen Gewinn noch leicht aus. Die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 2.390 Dollar. Das Edelmetall profitierte weiter von seinem Status als "sicherer Hafen".
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR JAPAN
Japans Exporte sind im März den vierten Monat in Folge geklettert dank der erhöhten Nachfrage nach Autos und Halbleitern. Die Exporte stiegen um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies bedeutete eine leichte Verlangsamung gegenüber dem Anstieg von 7,8 Prozent im Februar. Volkswirte hatten im Factset-Konsens aber mit einem etwas höheren Plus zum Vorjahr von 7,7 Prozent gerechnet.
CONTINENTAL
hat wegen verzögerten Produktanläufen, steigenden Kosten und einer schwächeren Entwicklung in Europa weniger umgesetzt als im Vorjahr. Zudem sackte die bereinigte operative Rendite gegenüber dem Vorjahr auf Konzernebene auf rund 2,0 Prozent nach noch 5,6 Prozent im Vorjahr ab. Auch die von Conti verbreiteten Konsensschätzungen der Analysten wurden verfehlt. Der Konzernumsatz sank auf vorläufiger Basis auf rund 9,8 Milliarden von 10,3 Milliarden Euro. Der bereinigte Free Cashflow dürfte bei rund minus 1,1 Milliarden Euro liegen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte Conti.
LVMH
Der Umsatz sank im ersten Quartal um 2 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens von Visible Alpha mit 21,1 Milliarden Euro gerechnet. Besonders schwach zeigte sich das Segment Weine und Spirituosen, dessen Umsatz um 16 Prozent absackte. Das größte Segment Mode und Lederwaren verzeichnete ein Minus von 2 Prozent. Organisch stand im Kernsegment gleichwohl ein Plus von 2 Prozent zu Buche. Der Gesamtkonzern steigerte die Erlöse organisch um 3 Prozent. Im Vorjahreszeitraum war LVMH noch dank einer Erholung in Asien um 17 Prozent gewachsen.
RIO TINTO
hat im ersten Quartal einen Rückgang der Eisenerzlieferungen um 10 Prozent verzeichnet. Die Jahresprognose bestätigte der Rohstoffkonzern aber. Der Bergbaukonzern hat in den drei Monaten bis März 78,0 Millionen Tonnen Eisenerz aus seinen Minen in der australischen Pilbara-Region verschifft. Das ist ein Rückgang um 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal und ein Minus von 5 Prozent zum Vorjahresquartal. Die Produktion von Rio Tinto lag im ersten Quartal bei 77,9 Millionen Tonnen Eisenerz, was einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht.
TELEKOM AUSTRIA
hat im ersten Quartal dank seinem Dienstleistungsgeschäft ein leichtes Wachstum verzeichnet. Operativ schnitt das Unternehmen besser ab als im Vorjahr. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Telekom-Konzern.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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