MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
DONNERSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages zum koreanischen Alphabet ("Hangeul") geschlossen
+++++ TAGESTHEMA +++++
Gerresheimer senkt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025. Nach vorläufigen Geschäftszahlen lag der Umsatz im dritten Quartal 2025 bei 560,7 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA bei 103,4 Millionen und das währungsbereinigte bereinigte Ergebnis je Aktie bei 0,77 Euro. Der organische Umsatz sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,2 Prozent, die organische bereinigte EBITDA-Marge erreichte 18,8 Prozent. Gerresheimer erzielte im dritten Quartal einen positiven freien Cashflow von 21 Millionen Euro. Das Umsatzwachstum und die bereinigte EBITDA-Marge in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 seien insgesamt niedriger als erwartet ausgefallen, teilte das Unternehmen mit. Für 2025 erwartet Gerresheimer nun einen organischen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr von 4 bis 2 (zuvor organisches Umsatzwachstum: 0 bis 2) Prozent und eine adjustierte EBITDA-Marge von ca. 18,5 bis 19 (zuvor um 20) Prozent. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet die Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang im mittleren zweistelligen Prozentbereich (zuvor im niedrigen zweistelligen Prozentbereich). Gerresheimer hat Maßnahmen zur Kostensenkung, Steigerung der Geschäftsentwicklung und Verbesserung des freien Cashflows eingeleitet.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 DE/Südzucker AG, Ergebnis 1H
07:30 AT/OMV AG, Zwischenbericht 3Q
08:30 DE/Hannover Rück SE, Investorentag
12:00 US/Pepsico Inc, Ergebnis 3Q
17:30 DE/Mercedes-Benz Group AG, Vorab-Rundruf (Pre-Close-Call) 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 08:00 Handelsbilanz August Handelsbilanz kalender- und saisonbereinigt PROGNOSE: k.A. zuvor: +14,7 Mrd Euro Exporte PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,6% gg Vm Importe PROGNOSE: -0,8% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.716,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 6.799,75 unv. E-Mini-Future Nasdaq-100 25.334,25 unv. Nikkei-225 (Tokio) 48.420,59 +1,4% Hang-Seng (Hongk.) 26.840,95 +0,0% Schanghai-Comp. 3.931,07 +1,2% Vortag: INDEX zuletzt +/- % DAX 24.597,13 +0,9% DAX-Future 24.752,00 +1,0% XDAX 24.630,85 +0,1% MDAX 30.848,82 +0,0% TecDAX 3.732,06 -0,0% SDAX 17.399,21 +0,3% Euro-Stoxx-50 5.649,73 +0,6% Stoxx-50 4.791,49 +0,9% Dow-Jones 46.601,78 -0,0% S&P-500 6.753,72 +0,6% Nasdaq Composite 23.043,38 +1,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit den europäischen Börsen könnte es weiter nach oben gehen, nachdem sich die Entspannung der Regierungskrise in Frankreich weiter positiv auswirkt. Der noch amtierende Premier Lecornu hatte am Vorabend versichert, binnen 48 Stunden eine Lösung zu präsentieren. Die Vorlagen aus den USA sind gut, allerdings wie üblich nur von den KI-Aktien getrieben. Hier nimmt die Skepsis der Anleger immer weiter zu, da es immer lautere Kritik an den Zirkelgeschäften innerhalb der Branche gibt. Etwas Sorgen machte auch die Auktion 10-jähriger US-Staatsanleihen, die nur lauwarm aufgenommen wurde. Auch der Gold-Anstieg wird mittlerweile eher als Warnzeichen aufgenommen. Er sei ein Zeichen für den massiven Vertrauensverlust in Papiergeld und überbordende Staatsverschuldung. Morgan Stanley nannte Gold ihren Top-Pick unter den Rohstoffen und sieht ein Kursziel von 4.400 Dollar, was über Konsens liegt. Auf Interesse stößt auch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung. Die Mitglieder der Fed waren sich uneinig darüber, um wie viel weiter sie die Zinssätze senken sollten. Autowerte werden im Fokus wegen des Autogipfels erwartet. Bei den Einzwerten stehen Gerresheimer mit der dritten Gewinnwarnung in Folge im Blick.
Rückblick: Freundlich - Über den ganzen Tag kamen Käufe an die Börse, mit der freundlichen Wall Street ging es am Nachmittag mit den Kursen nochmals nach oben. Auch Hoffnungen auf eine Lösung der französischen Politkrise halfen. Stark unter Druck standen Autoaktien nach einer gesenkten BMW-Prognose. Der Stoxx-Autoindex verlor 2,1 Prozent. Stahlwerte bauten dagegen ihre jüngsten Gewinne aus. UBS-Analyst Andrew Jones sah die geplanten EU-Maßnahmen als positiv für den EU-Stahlsektor an, die Auslastung könnte so auf über 70 Prozent steigen. Thyssenkrupp gewannen 4,7 Prozent, Salzgitter 3 Prozent und Arcelormittal 6,6 Prozent. Für ABB ging es um 0,8 Prozent nach oben. Statt der geplanten Abspaltung des Robotikgeschäfts wird es für einen Unternehmenswert von fast 5,4 Milliarden Dollar an die Softbank verkauft. Analysten gingen davon aus, dass ein Teil des Erlöses über Aktienrückkäufe Anlegern zugutekommen werde.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Freundlich - Der DAX schloss in Tuchfühlung mit seinem Allzeithoch - trotz schwacher Daten zur deutschen Industrieproduktion. BMW fielen nach gesenkter Prognose um 8,3 Prozent und zogen Mercedes-Benz um 2,9 und VW um 1,9 Prozent mit nach unten.
XETRA-NACHBÖRSE
Gerresheimer wurden in einer ersten Reaktion 7 Prozent schwächer getaxt, nachdem die Gesellschaft ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025 gesenkt hatte. "Unmittelbar nach der Gewinnwarnung setzten Verkäufe ein", sagte ein Händler von Lang & Schwarz.
USA - AKTIEN
Freundlich - Getrieben von Zinssenkungsfantasien und abermals positiven Schlagzeilen rund um den Themenkomplex KI erklommen S&P-500 und Nasdaq Allzeithochs. Das Sitzungsprotokoll der Fed lieferte etwas Störfeuer für die grassierenden Zinssenkungsfantasien, ohne diese jedoch abzuwürgen. Die hartnäckige Inflation einerseits und der schwächelnde Arbeitsmarkt anderseits spaltete die Fed-Offiziellen in zwei Lager: Eine Hälfte prognostizierte zwei weitere Zinssenkungen 2025, die andere Hälfte nur eine oder gar keine Senkung mehr. Das von Unternehmer Elon Musk unterstützte KI-Startup xAI plane, eine Kapitalerhöhung auf bis zu 20 Milliarden Dollar auszuweiten - einschließlich einer Investition von Nvidia zur Beschaffung weiterer KI-Prozessoren, berichtete Bloomberg. Nvidia zogen um 1,9 Prozent an. Spekulationen auf eine Verschärfung der US-Restriktionen zum Export von Halbleitermaschinen setzten Branchenwerten zu. KLA verloren 2 Prozent. Confluent schnellten 7,6 Prozent nach oben. Laut einem Bericht befindet sich das Unternehmen für Datenstrom-Verarbeitungssoftware in einer frühen Phase seines Verkaufsprozesses. Penguin Solutions fielen um 16 Prozent, nachdem das Halbleiterunternehmen mit den Einnahmen und der Prognose enttäuscht hatte.
USA - ANLEIHEN
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte nach dem eher falkenhaft interpretierten Fed-Protokoll knapp ins Plus - sie stieg um 1 Basispunkt auf 4,14 Prozent. Händler sprachen zudem von einer verhaltenen Nachfrage bei einer Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen am Primärmarkt, auch diese drückte die Notierungen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Di, 17:26 % YTD EUR/USD 1,1646 +0,1% 1,1630 1,1672 +12,5% EUR/JPY 177,60 +0,0% 177,56 176,42 +8,7% EUR/CHF 0,9323 -0,0% 0,9323 0,9306 -0,9% EUR/GBP 0,8683 +0,1% 0,8677 0,8681 +4,9% USD/JPY 152,50 -0,1% 152,66 151,14 -3,4% GBP/USD 1,3413 +0,1% 1,3404 1,3446 +7,3% USD/CNY 7,1083 -0,2% 7,1204 7,1180 -1,2% USD/CNH 7,1298 -0,3% 7,1492 7,1432 -2,6% AUS/USD 0,6609 +0,4% 0,6585 0,6593 +6,4% Bitcoin/USD 122.135,65 -1,0% 123.317,00 122.368,50 +29,2%
Der Dollar legte weiter zu - der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Der Greenback profitierte weiterhin von der Schwäche von Euro und Yen. Der Dollar-Aufschwung werde wahrscheinlich so lange anhalten, wie seine Haupttreiber bestehen blieben: Mangel an Informationen über die US-Wirtschaft aufgrund des Regierungsstillstands; Bedenken hinsichtlich der Attraktivität des Euro - auch wegen Sorgen um die französische Politik und Befürchtungen vor einer yen-unfreundlichen Politik in Japan, analysierte Chefdevisenanalyst Kit Juckes von der Societe Generale.
Die Euro stabilisiert sich nach seiner jüngsten Schwächephase am Morgen. Der Abwärtstrend der Gemeinschaftswährung habe sich aber kurzfristig charttechnisch intensiviert, urteilt Analyst Quek Ser Leang von UOB Global Economics & Markets Research. Sollte der Euro unter der Marke von 1,1610 US-Dollar aus dem Tag gehen, düfte es weitere Verluste in Richtung 1,1570 Dollar geben.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,17 62,55 -0,6% -0,38 -13,2% Brent/ICE 65,91 66,25 -0,5% -0,34 -12,2%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 09, 2025 01:34 ET (05:34 GMT)
Die Ölpreise legten um rund 1,0 Prozent zu. Zwar erhöhe sich das Angebot durch die Gruppe Opec+ und auch die USA, doch die Rolle Russlands bleibe schwierig. Das Land werde durch ukrainischen Beschuss Probleme bekommen, auf dem aktuellen Niveau zu fördern und zu liefern, hieß es. Auch stark gestiegene US-Rohöllagerbestände bremsten die Rally nicht, denn die Benzinbestände nahmen deutlicher als gedacht ab.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.039,12 4.041,43 -0,1% -2,32 +51,8% Silber 49,07 48,88 +0,4% 0,18 +65,7% Platin 1.425,45 1.433,13 -0,5% -7,68 +59,3% Kupfer 5,13 5,09 +0,8% 0,04 +24,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Nach dem erstmaligen Sprung über die Marke von 4.000 Dollar ist der Goldpreisanstieg weiter nicht zu bremsen gewesen. Das Rekordhoch lag nun bei 4.062 Dollar. Gold hat laut der ING weiteres Aufwärtspotenzial. Denn die Zentralbanken dürften weiterhin kaufen. Der Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump stütze weiterhin und die geopolitischen Risiken blieben hoch. All dies deute darauf hin, dass Gold noch weiteres Aufwärtspotenzial aufweise. Die Feinunze verteuerte sich um weitere 1,5 Prozent auf 4.045 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
US-GELDPOLITIK
Die Vertreter der US-Notenbank sind sich über den weiteren Kurs bei den Zinsen zunehmend uneinig. Doch eine Mehrheit ist der Meinung, dass in diesem Jahr weitere Senkungen notwendig sein werden. Das am Mittwoch veröffentlichte Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses (FOMC) zeigt, dass sich das FOMC mit widersprüchlichen wirtschaftlichen Signalen auseinandergesetzt hat und es ihm schwergefallen ist, einen Konsens darüber zu erzielen, welches Problem dringlicher ist: die hartnäckige Inflation oder der schwächelnde Arbeitsmarkt.
EMISSIONSHANDEL
Vor dem Hintergrund der andauernden Deindustriealisierung in Europa fordert der Essener Chemiekonzern Evonik eine umfassende Reform des Brüsseler Emissionshandels, andernfalls drohten harte Konsequenzen am Arbeitsmarkt. Die für 2027 geplante drastische Verschärfung des Emissionshandelssystems (ETS) gefährde die Existenz vieler Unternehmen, sagte der Vorstandsvorsitzende von Evonik, Christian Kullmann, der FAZ. Seine Forderung habe er auch schon an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gerichtet: "Die CO2-Gebühr für Europa muss weg. Sie gefährdet in Deutschland mindestens 200.000 gut bezahlte Industrie-Arbeitsplätze." (FAZ)
AIRBUS
Der Flugzeugbauer hat im September 73 Flugzeuge ausgeliefert. Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 507 Maschinen an Kunden übergeben. Damit ist Airbus immer noch weit von ihrem Jahresziel von rund 820 ausgelieferten Flugzeugen entfernt.
DEUTSCHE BANK
Die Plattform Bullish kooperiert mit der Deutschen Bank im Bereich digitaler Vermögenswerte. Im Rahmen der Partnerschaft wird die Deutsche Bank umfassende Geschäftsbankdienstleistungen für Bullish bereitstellen, darunter die nahtlose Abwicklung von Fiat-Ein- und Auszahlungen für Kunden der Bullish Exchange, die der Hongkonger SFC und der deutschen Bafin unterliegen. Im Zuge der Ausweitung der regulatorischen Präsenz von Bullish soll diese Partnerschaft auch auf Kunden an anderen Standorten ausgeweitet werden - einschließlich der USA.
FREENET
Der Telekomdienstleister hat sich mit der Übernahme des Telekommunikationsanbieters Mobilezone Deutschland für rund 230 Millionen Euro im deutschen Mobilfunkmarkt verstärkt. Der Vollzug der Transaktion wird im vierten Quartal erwartet. Zudem wurde die exklusive Vertriebspartnerschaft mit dem Elektronikfachhändler MediaMarktSaturn um weitere fünf Jahre verlängert.
NORDEX
hat im dritten Quartal bezogen auf die installierte Gesamtleistung rund 26 Prozent mehr Projektgeschäft verbucht als im Vorjahr - bei weitgehend stabilen Preisen. Der Windanlagenhersteller meldete ein Ordervolumen von insgesamt 2.170 Megawatt Turbinen-Leistung für die Monate Juli bis September - nach 1.726 Megawatt im Vorjahr. Der durchschnittlichen Verkaufspreis pro Megawatt Leistung (ASP) belief sich im dritten Quartal 2025 auf 0,93 Millionen Euro nach 0,92 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der leichte Anstieg sei in erster Linie auf den Projektumfang und regionale Mixeffekte zurückzuführen, hieß es. Insgesamt seien die Preise stabil geblieben. Bezogen auf die ersten neun Monate stieg das Auftragsvolumen nach installierter Leistung um 31 Prozent.
PORSCHE
Chef Oliver Blume hat erstmals offiziell Spekulationen bestätigt, dass nach Auslaufen des Macan als Verbrenner-SUV eine neue SUV-Baureihe kommen wird. Sie wird neben dem Elektro-Macan ausschließlich auf Verbrennungsmotoren basieren. "Im B-SUV-Segment planen wir für die Zukunft eine eigenständige Modellreihe mit Verbrenner- und PHEV-Antrieb. Der neue SUV soll spätestens zum Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen", sagte Blume im Gespräch mit der Zeitschrift Auto Motor und Sport. Zudem kündigte Blume neue Performance-Versionen an. (Auto Motor und Sport)
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