Mögliche Währungsreform-das wichtigste Thema der nächsten Jahre
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Wirtschaftswachstum geht immer einher mit Schuldenwachstum; das ist mehr oder weniger eine Notwendigkeit, die sich aus der Konstruktion des Finanzsystems ergibt. Wir wollen das nicht per se verdammen, sondern einfach feststellen.
So lautstark die Kritik am (ungedeckten) Papiergeldsystem auch ist, man sollte nie vergessen, dass es zu guten Teilen auch mit beigetragen hat zur historisch beispiellosen Wohlstandsmehrung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Davon bin ich zutiefst überzeugt.
Die Wirtschaft wächst exponentiell, und das gleiche gilt für den Schuldenstand. In einem funktionierenden, weil freien Wirtschatfs-und Finanzsystem, kommt es regelmäßig zur Vernichtung von "schlechten" Schulden - z.B. gehen z.B. unprofitabel wirtschaftende Banken und Großkonzerne pleite, Einlagen und korrespondierende Verbindlichkeiten lösen sich in Luft auf. Notwendigerweise enstehen daraus Härten, das ist die Konsequenz aus dem Grundsatz, dass derjenige der ein Risiko eingeht, dieses auch selber trägt.
Wenn man diese Regeln (und weitere) einhält, ist ungedecktes Papiergeld kein Problem.
Dieser Mechanismus ist zum Großteil außer Kraft gesetzt. Es gilt inzwischen das Prinzip "too big to fail". Das betrifft die Großindustrie und fatalerweise das gesamte Bankensystem, letztlich auch die Versicherungen. Die mannigfaltige Vernetzung im der "Realwirtschaft" weit enteilten Finanzsystem beinhaltet sozusagen systembedingt das Risiko von Dominoeffekten.
Die Finanzkrise 2007-2009 wurde so "gelöst", dass Risiken aus dem Finanzsektor auf die öffentliche Hand übergingen - also dem Steuerzahler aufgebürdet wurden. Dadurch hat sich die ohnehin schon angeschlagene Situation der öffentlichen Haushalte drastisch verschlechtert; man könnte sagen sie sind quasi über Nacht finanziell um Jahrzehnte "gealtert".
Einige Staaten steuern nun geradewegs auf den Abgrund zu; wir sehen es an Griechenland und Irland akut, aber prinzipiell auch an der Mehrzahl der westlichen Industrieländer. Den meisten gemein ist inzwischen, dass sie in Abwesenheit von Zentralbanken wahrscheinlich bereits nicht mehr kreditwürdig wären. Der "Lender of last resort", ausgestattet mit der Macht der Gelderzeugung, sorgt dafür, dass überhaupt noch jemand Staatsanleihen kauft. Die Krisenstaaten haben aber keine eigene Zentralbank mit diesen Befugnissen, auch wenn die EZB durchaus auch Schrottpapiere kauft.
Die im Sinne einer freien Marktwirtschaft nötigen Anpassungen - das Zulassen von Pleiten etc. - sind kurzfristig immer sehr schmerzhaft. Deswegen werden die diversen Hilfsmaßnahmen meist als das kleinere Übel angesehen, dass sie auf kurze Sicht auch tatsächlich sind. Es wird zusätzlich die Geschichte von der "Alternativlosigkeit" erzählt, wobei in der Regel einfach übergangen wird, dass das Grundproblem damit einfach auf die Zukunft verschoben wird - in verschärfter Form.
Wenn es nicht durch überraschende Entwicklungen in der Parteienlandschaft zu dramatischen politischen Veränderungen kommt, ist daher zu befürchten, dass der eingeschlagene Weg weiter und sogar beschleunigt beschritten wird. Konkret in Europa ist anzunehmen, dass die EZB aufgrund ihrer Schlüsselrolle ihre Unabhängigkeit verlieren wird. Entweder defacto, indem sie sich noch mehr zum Handlanger der inflationären Politik macht, oder sogar dejure. Es gibt nicht wenige Politiker, die die EZB am liebsten direkt den Weisungen der Politik unterstellen wollen, damit die Monetarisierung der Staats-Schulden noch ungenierter vonstatten gehen kann.
Was aus meiner Sicht genau daraus folgt - insbesondere für das Thema Währungsreform - (das meiner Meinung nach noch in desem Jahrzehnt auf die Agenda kommen wird) werde ich in den kommenden Wochen noch ausführlich erläutern. Ich möchte als "Appetizer" auf einen Artikel von mir verweisen. Mehr bald dazu an dieser Stelle!
Ihr
Daniel Kühn
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