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17:55 Uhr, 30.11.2021

Bund und Länder wollen am Donnerstag neue Corona-Maßnahmen beschließen - Scholz plant Abstimmung über Impfpflicht

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Verbrauchervertrauen sinkt stärker als erwartet
  • Verbio hebt Prognose an
  • US-Hauspreise steigen etwas schwächer als erwartet
  • Uni Oxford: Keine Hinweise auf Impfschutz-Defizit bei Omikron
  • Eurozone: Inflation springt auf Rekordniveau
  • Verfassungsbeschwerden gegen Corona-Notbremse abgewiesen
  • DIW: Erneuter Corona-Winter bremst deutsche Wirtschaft aus
  • BA: Zahl der Arbeitslosen geht im November weiter zurück
  • Moody's: Neue Risiken für Wachstumsausblick
  • FDA vor Zulassung von Boosterimpfungen für Teens
  • Brasilien sagt Veranstaltungen wegen Omikron ab
  • Moderna: Impfstoffe bei Omikron weniger wirksam

Markt

  • Erneute Corona-Sorgen und die Aussicht auf ein schnelleres Tapering der US-Notenbank haben am Donnerstag zu erneuten Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt. Der DAX sank im Xetra-Handel um 1,18 Prozent auf 15.100,13 Punkte. Im Tief war der Index im Xetra-Handel um mehr als 1,7 Prozent auf rund 15.015 Zähler abgeschmiert. Der Impfstoff-Hersteller Moderna goss mit Blick auf die Omikron-Variante Öl ins Feuer. Dessen CEO geht von einer geringeren Effektivität der bisherigen Coronavirus-Impfstoffe im Kampf gegen die neu entdeckte Omikron-Variante aus. Am Nachmittag deutete Fed-Chef Jerome Powell bei einer Senatsanhörung dann an, dass die US-Notenbank trotz der neuen Virusvariante ihre Reduzierung der Anleihenkäufe ("Tapering") beschleunigen könnte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Biokraftstoffhersteller Verbio hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 angehoben und rechnet nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Größenordnung von 230 Millionen Euro, nachdem zur vor ein EBITDA von 150 Millionen Euro erwartet wurde. Das Nettofinanzvermögen soll nun auf rund 80 Millionen Euro (zuvor: rund 50 Millionen Euro) gesteigert werden. Das Unternehmen begründete seine Prognose-Erhöhung mit dem bisherigen Geschäftsverlauf "und den weiterhin positiven Aussichten in allen Segmenten, besonders hinsichtlich der Nachfrage nach CO2-effizienten Biokraftstoffen". Im Rahmen seiner Prognose geht das Unternehmen davon aus, "dass es nicht zu signifikanten weiteren Einschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie kommt".
  • Der Antikörper-Cocktail von Regeneron Pharmaceuticals könnte eine geringere Wirksamkeit gegen die neue Omikron-Variante des Coronavirus haben. Darauf hat das Unternehmen auf Basis eigener Analysen hingewiesen.
  • Die Universität Oxford kann keine Hinweise auf einen defizitären Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bei der Corona-Variante Omikron erkennen. Die Wirksamkeit des mit AstraZeneca entwickelten Impfstoffs werde dahingehend aber genau geprüft, teilte die Universität mit. Sollte es notwendig sein, könnte schnell eine neue Vakzin-Version entwickelt werden.
  • Britische Wettbewerbshüter wollen den Facebook-Konzern Meta zwingen, die im vergangenen Jahr erworbene Clip-Plattform Giphy wieder zu veräußern. Der Zusammenschluss schwäche den Wettbewerb zwischen Online-Diensten in Großbritannien, stellte die Kartellbehörde CMA fest. Der Facebook-Konzern könne damit seine führende Marktposition stärken und Konkurrenten unter Druck setzen, argumentierte sie. Der Verkauf sei der einzige Weg, die Bedenken auszuräumen. Meta erwäge, Widerspruch gegen die Anordnung einzulegen, sagte ein Sprecher des Facebook-Konzerns in einer ersten Reaktion.
  • Die US-Bank JPMorgan unterstützt die Offerte des US-Finanzinvestors KKR für Telecom Italia. Sollte es nötig sein, sei JPMorgan auch bereit, Zusagen oberhalb des Finanzierungsbedarfs von 45 Mrd. Euro zu treffen, schrieb die Zeitung „Il Messaggero". KKRs Gebot bewertet Telecom Italia mit knapp 11 Mrd. Euro.
  • Der südkoreanische Hersteller von Batterien LG Energy Solution hat ein halbes Jahr nach Beantragung eine vorläufige Zulassung für seinen geplanten IPO erhalten, wie die südkoreanische Börse mitteilte. LG Energy Solution ist eine hundertprozentige Tochter von LG Chem und beliefert unter anderem Tesla und Hyundai Motor mit Batterien.
  • Die deutsche Elektrobranche erwartet einen stark wachsenden Weltmarkt für Halbleiter. Im kommenden Jahr dürfte der Umsatz zwischen vier und zehn Prozent auf 556 bis 615 Mrd. Dollar steigen, teilte der Branchenverband ZVEI am Dienstag mit. „Treiber sind die Digitalisierung sowie die grüne Transformation mit ihrer großen Nachfrage nach CO2-mindernden Technologien", sagte Stephan zur Verth, Vorsitzender der ZVEI-Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im Rahmen eines Maßnahmenpakets zur Bekämpfung von Burnout in der Belegschaft eine Reihe neuer Leistungen für Mitarbeiter eingeführt. Zu den neuen Vergünstigungen gehören bezahlter Urlaub bei Fehlgeburten, oder beim Tod eines unmittelbaren Familienmitglieds, ein sechswöchiges unbezahltes Sabbatical für langjährige Mitarbeiter und mehr Beiträge zur Altersvorsorge.
  • Der französische Elektrokonzern Schneider Electric rechnet mit anhaltend profitablem Wachstum. Zwischen 2022 und 2024 soll der Umsatz aus eigener Kraft im Schnitt um fünf bis acht Prozent pro Jahr zulegen, wie der Konzern am Dienstag im Zuge eines Kapitalmarkttages mitteilte. Die Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (Ebita) soll dabei zwischen 0,3 und 0,7 Prozentpunkte jährlich anziehen.
  • Moderna-CEO Stephane Bancel geht davon aus, dass die derzeit verfügbaren Corona-Impfstoffe wahrscheinlich nicht so wirksam gegen die neue Omikron-Variante sein dürften wie gegen die bislang dominierende Variante Delta. Von einer Wirksamkeit wie bei Delta gehe er derzeit nicht aus, sagt er der Financial Times. „Ich denke, es wird ein erheblicher Rückgang sein“. Er wisse nur nicht, „wie viel, weil wir die Daten abwarten müssen. Aber alle Wissenschaftler, mit denen ich gesprochen habe, sind der Meinung: 'Das wird nicht gut sein'."
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat einen neuen Auftrag aus Brasilien für den Kunden AES Brasil gemeldet. Für die Ausbaustufe "Cajuína 2" seien weitere 65 Turbinen des Typs N163/5.X mit einem Gesamtvolumen von 370 Megawatt bestellt worden, teilte das Unternehmen mit. Der Auftrag umfasse auch den Service der Turbinen über den Zeitraum von zunächst fünf Jahren mit mehreren Verlängerungsoptionen auf bis zu 20 Jahre.
  • Der unter Druck stehende Immobilienkonzern Adler Group hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Demnach soll der operative Gewinne aus dem Vermietungsgeschäft gemessen an der Kenngröße FFO1 im laufenden Jahr bei 135 bis 140 Mio. Euro liegen. Nach den ersten neun Monaten lag dieser Wert bei 102 Mio. Euro an. Adler war zuletzt ins Visier des Leerverkäufers Fraser Perring geraten, wies dessen Vorwürfe aber zurück. Inzwischen hat sich der Branchenriese Vonovia eingeschalten. Der DAX-Konzern ist an einem Einstieg bei Adler interessiert und hat sich bereits das Recht auf ein Aktienpaket gesichert.
  • Der Impfstoffhersteller Biontech zieht die Lieferung von Impfdosen an Deutschland vor. In dieser Woche werde der Bund 5,8 Mio. Impfdosen erhalten, weil eine eigentlich erst für kommende Woche vorgesehene Charge von 2,9 Mio. Dosen auf diese Woche vorgezogen werde, teilte eine Unternehmenssprecherin am Montagabend mit. Der Unternehmen reagiert mit dem Schritt auf den anziehenden Bedarf an Auffrischungsimpfungen.
  • Der spanische Modekonzern Inditex (Zara) bekommt einen neuen Vorstandschef. CEO Carlos Crespo werde sofort durch Oscar Garcia Maceiras ersetzt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Crespo bleibe allerdings im Konzern und verantworte im Vorstand das operative Geschäft.
  • Der weltweite Bauboom bringt der Bauindustrie nicht nur Vorteile. Der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS beobachtet eine Tendenz zu immer größeren Schäden auf Baustellen. Zudem gebe es eine Zunahme bei den Schäden durch Naturgefahren oder Wetterereignisse, sagte Robert Maurer, der die Technischen Versicherungen der AGCS in Zentral- und Osteuropa leitet. Zudem gibt es neue Herausforderungen für die Bauindustrie: „Es gibt Lieferengpässe, Material und Mitarbeiter sind knapp, die Kosten steigen und über allem steht ein verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit“, sagt Maurer. Zudem könnten auch Sparmaßnahmen und die Einführung neuer Technologien zu zusätzlichen Risiken führen.

Konjunktur & Politik

  • SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat am Dienstag angekündigt, dass noch im Jahr 2021 über eine allgemeine Impfpflicht im Bundestag abgestimmt werden soll. Für die Abstimmung solle der Fraktionszwang aufgehoben werden, so Scholz..
  • Bund und Länder wollen am Donnerstag erneut über härtere Corona-Maßnahmen beraten und dann auch beschließen. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert sollen bis Donnerstag konkrete Maßnahmen ausgearbeitet werden. Das Impftempo soll weiter beschleunigt werden. So sollen bis Weihnachten 30 Millionen Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen möglich gemacht werden. Medienberichten zufolge soll am Donnerstag auch eine bundesweite 2G-Regel für Veranstaltungen und den Einzelhandel (bis auf Geschäfte für den notwendigen Bedarf) beschlossen werden und eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen werden. SPD
  • Das vom Conference Board ermittelte US-Verbrauchervertrauen hat sich im November stärker eingetrübt als erwartet. Der Index sank von revidiert 111,6 (zunächst 113,8) Punkten im Vormonat auf 109,5 Zähler. Erwartet wurde ein weniger starker Rückgang auf 110,8 Punkte.
  • Gemessen am Case-Shiller-Hauspreisindex für die 20 größten Metropolregionen der USA sind die Hauspreise in den USA im September um 19,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 19,3 Prozent, nach revidiert 19,6 (zunächst 19,7) Prozent im August. Der FHFA-Hauspreisindex legte im September unterdessen um 0,9 Prozent zu. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,2 Prozent, nach einem Plus von 1,0 Prozent im Vormonat.
  • USA: Einkaufsmanagerindex Chicago im November bei 61,8 Punkten. Erwartet wurden 66,9 Punkte nach 68,4 Punkten im Vormonat.
  • Fed-Chef Jerome Powell hat sich am Montag geäußert, dass die Omicron-Variante Risiken für beide Ziele des Mandats der Zentralbank berge: stabile Preise und maximale Beschäftigung zu erreichen. Er ging nicht auf spezifische geldpolitische Maßnahmen oder die Möglichkeit einer Änderung des Tempos der Rückführung der Ankäufe von Vermögenswerten ein - ein zentrales Thema, das andere Beamte in jüngsten Äußerungen angesprochen haben. Powell, der erst letzte Woche wieder ernannt wurde, wird heute Nachmittag zusammen mit Finanzministerin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats erscheinen, im Rahmen des ersten von zwei Anhörungen des Kongresses zum Thema Pandemie-Stimulus.
  • Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat vor einem erneuten Lockdown in Deutschland gewarnt. Dulger erklärte am Dienstag: „Ein möglicherweise bundesweiter umfassender Lockdown des Wirtschaftslebens wäre unangemessen und würde weitere schwere Schäden in der Volkswirtschaft verursachen.“ Es stünde außerdem in keinem Verhältnis zu den zum jetzigen Zeitpunkt erreichbaren Zielen. „Sinnvoll können weiterhin regionale Einzelmaßnahmen sein, die der Situation vor Ort angemessen sind. Vor allem aber gilt es, die Pandemie durch Impfen, Impfen, Impfen und Boostern einzudämmen."
  • Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Dekabank im kommenden Jahr mehr Dynamik zeigen. Allerdings sei erst in den Sommermonaten mit einem kräftigen Wachstum zu rechnen, hieß es in einem neuen Konjunkturausblick der Bank. Zuvor dürfte die Volkswirtschaft noch vor einem „schweren Winterhalbjahr" stehen. Im vierten Quartal sei mit einer Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung zu rechnen, sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank.
  • Der "Wirtschaftsweise" Volker Wieland hält ein schwächeres Wirtschaftswachstum in Deutschland als zuletzt angenommen für möglich. Es bestehe die Gefahr einer wirtschaftlichen Ausbremsung, ein bundesweiter Lockdown sei aktuell nicht mehr auszuschließen, sagte Wieland im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Die Wirtschaftsleistung dürfte im laufenden Jahr dann eher um etwa 2,5 Prozent zulegen. Im vierten Quartal könnte die Wirtschaftsleistung stagnieren oder sogar schrumpfen, sagte der Frankfurter Ökonom.
  • FDP-Vize Wolfgang Kubicki ist von dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Corona-Notbremse wenig begeistert. „Das Urteil ist enttäuschend, aber das Bundesverfassungsgericht ist Letztentscheider. Dies gilt es im Verfassungsstaat zu respektieren", sagte Kubicki der „Rheinischen Post“. Und: „Die Länder müssen jetzt in eigener Zuständigkeit die Möglichkeiten des Infektionsschutzgesetzes nutzen, statt Schwarzer Peter zu spielen."
  • Die Inflation im Euroraum hat im November die höchste Rate seit Bestehen des gemeinsamen Währungsraums erreicht. Die Jahresrate der Verbraucherpreise legt um 4,9 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 4,5 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte die Teuerungsrate bei 4,1 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent. Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen äußerst starken Anstieg der Energiepreise, die auf Jahressicht um 27,4 Prozent zulegten.
  • Die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf 2,317 Mio. zurückgegangen. Damit waren 60.000 Personen weniger arbeitslos als im Oktober und 382.000 weniger als im November vergangenen Jahres, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent. Behördenchef Detlef Scheele zufolge ist die Lage mit Blick auf den Winter wegen der hohen Corona-Zahlen getrübt. Man stehe vor einem wirklich schweren Winter. Die Zahl der Menschen in Kurzarbeit werde eher wieder steigen als sinken, sagte er.
  • Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin ist im November unter die 100-Punkte-Marke gefallen. 97 Punkte für das vierte Quartal dieses Jahres sind der niedrigste Quartalswert seit dem zweiten Vierteljahr 2020. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte zum Jahresende 2021 leicht schrumpfen, erwartet das Wirtschaftsinstitut. „Die Lieferengpässe halten an und drosseln auch im Schlussquartal die Industrieproduktion“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. „Hinzu kommt, dass die Sorgen in Zusammenhang mit der vierten Corona-Welle stark zugenommen haben und auch wieder viele kontaktintensive Dienstleister, etwa das Gastgewerbe, treffen. Zudem trübt die neue Variante des Corona-Virus aus Südafrika die Hoffnung auf schnelle Besserung“, so Junker. Dennoch wird der wirtschaftliche Schaden wohl nicht so verheerend ausfallen wie im vergangenen Winter, dank der Impfungen und weil viele Unternehmen sich auf einen Geschäftsbetrieb unter Pandemiebedingungen eingestellt haben.
  • Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert nach dem Karlsruher Urteil in Bälde eine neue Bundesnotbremse. „Bestätigung auf ganzer Linie", schrieb der CSU-Vorsitzende am Dienstag auf Twitter. Das Bundesverfassungsgericht habe alle zentralen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung für rechtens erklärt. „Damit sind alle widerlegt, die versucht haben, ein anderes Bild zu zeichnen", so Söder. „Das ist die Grundlage für eine neue Bundesnotbremse. Wir müssen jetzt schnell handeln.“
  • Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) steht hinter der Forderung nach einer Bundesnotbremse. „Einen allgemeinen Lockdown, wie wir den im letzten Jahr gesehen haben mit Schließung für alles, halte ich nicht für erforderlich. Aber dass wir die epidemische Notlage nicht mehr haben, was bedeutet, dass man in den Kreisen, die jetzt die höchste Inzidenz haben von teilweise über 2000, nach dem jetzt geltenden Infektionsschutzrecht keine Schließung mehr der Gastronomie anordnen kann oder von Veranstaltungen, das finde ich nicht in Ordnung. Deshalb wäre es richtig, die epidemische Notlage auszurufen, weil wir hatten sie eigentlich die ganze Zeit", so Braun im ZDF-"Morgenmagazin".
  • Die im April 2021 beschlossene „Bundesnotbremse“ war mit dem Grundgesetz vereinbar. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Demnach durfte der Bund im Frühjahr über die sog. Corona-Notbremse Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen anordnen. Die Maßnahmen hätten in erheblicher Weise in verschiedene Grundrechte eingegriffen, seien aber „in der äußersten Gefahrenlage der Pandemie“ mit dem Grundgesetz vereinbar gewesen, so die Richter. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sahen in den restriktiven Maßnahmen einen unzulässigen Eingriff in ihre Grundrechte. Bis Ende Juli hatten sich 8.572 Kläger und Klägerinnen in Verfassungsbeschwerden sowie Eilanträgen an das Verfassungsgericht gewandt.
  • Die Wirtschaft Frankreichs ist im Sommerzeitraum zum Vorquartal um 3,0 Prozent gewachsen, wie das Statistikamt Insee nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Insee bestätigte damit eine erste Erhebung für die Monate Juli bis September.
  • Die Inflation (HVPI) in Frankreich erhöhte sich November zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent, wie das Statistikamt Insee nach einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist die höchste Rate seit 2008. Analysten hatten nur eine Inflationsrate von 3,2 Prozent erwartet und damit die gleiche Teuerungsrate wie im Oktober. Zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im November um 0,4 Prozent.
  • Die Corona-Variante Omikron könnte nach Ansicht von Moody's den globalen Wirtschaftsausblick beeinträchtigen. „Die Omikron-Variante birgt Risiken für das globale Wachstum und die Inflation, insbesondere da sie in einer Zeit auftritt, in der die Versorgungsketten bereits überlastet sind, die Inflation steigt und es auf dem Arbeitsmarkt zu Engpässen kommt", so Elena Duggar, Associate Managing Director bei Moody's, in einer E-Mail an Reuters.
  • In China hat die Industrie im November wider Erwarten an Dynamik zugelegt. Zum ersten Mal seit drei Monaten ist sie gegenüber dem Vormonat sogar gewachsen, wie der staatliche Einkaufsmanagerindex für den Sektor signalisiert. Dessen Wert stieg von 49,2 Punkten knapp über die Wachstumsschwelle von 50 Zählern auf 50,1. Sinkende Rohstoffpreise und die Lockerung der Stromrationierung haben den Druck auf das Verarbeitende Gewerbe vermindert, hieß es.
  • Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erstmals seit über drei Wochen wieder leicht gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen liegt laut Robert Koch-Instituts (RKI) pro 100.000 Einwohner und Woche bei 452,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.753 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 45 326 Ansteckungen gewesen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 388 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 309 Todesfälle.
  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA könnte Auffrischungsimpfungen für 16- und 17-Jährige mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer bereits kommende Woche zulassen. Das berichtet das "Wall Street Journal".
  • Wegen der Corona-Pandemie planen zahlreiche brasilianische Städte keine traditionellen Silvesterpartys oder sagen diese ab. Dies berichtete das Nachrichtenportal "G1" am Montag. Demnach trug die Möglichkeit, dass die neue Corona-Variante Omikron die Zahlen der Corona-Infizierten und Toten im Zusammenhang mit Covid-19 steigen lassen könnte, zu der Entscheidung bei.
  • Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im vergangenen Monat verschärft, wie eine Umfrage des ifo Instituts ergeben hat. Demnach klagen 74,4 Prozent der Firmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das seien vier Prozentpunkte mehr als im Oktober. Ein Ende der Flaschenhals-Rezession in der Industrie sei nicht in Sicht, sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.

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