Analyse
12:20 Uhr, 10.06.2022

MODERNA - Hier dürfte es weiter abwärts gehen

Auch gute Studiendaten mit dem auf die Omikronvariante optimierten Coronaimpfstoff halfen der Moderna-Aktie zuletzt nicht auf die Beine. Die Bären bleiben am Drücker.

Erwähnte Instrumente

  • Moderna Inc.
    ISIN: US60770K1079Kopiert
    Kursstand: 134,040 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Moderna Inc. - WKN: A2N9D9 - ISIN: US60770K1079 - Kurs: 134,040 $ (Nasdaq)

Wer liefert als Erster einen auf die Omikron-Variante optimierten Coronaimpfstoff? Das Rennen zwischen den Impfstoffanbietern Biontech und Moderna läuft. Und Moderna scheint derzeit etwas die Nase vorn zu haben. Wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, sei eine Kombinationsstudie aus dem herkömmlichen Moderna-Vakzin Spikevax und speziell einem gegen Omikron entwickelten Kandidaten positiv verlaufen. Die Zahl der neutralisierenden Antikörper sei bei den Tests 1,75 Mal so hoch wie beim herkömmlichen Vakzin ausgefallen. Getestet wurde an über 400 Erwachsenen. Der neue Impfstoff wurde als zweiter Booster eingesetzt. Nun soll in Kürze der Zulassungsantrag gestellt werden. In den USA könnte der Impfstoff dann ab dem Spätsommer verfügbar sein.

Angepasster Impfstoff in Deutschland ab Herbst

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich wiederum dahingehend, dass er in Deutschland entsprechende Impfstoffe erst für den Herbst erwarte. Das Infektionsschutzgesetz müsse laut Lauterbach in jedem Fall geändert werden. Das aktuelle Gesetz ist noch bis 23. September gültig. Die Kernfrage auch für Moderna wird natürlich lauten, wie viele Menschen sich überhaupt noch mit der neuen Impfstoffvariante boostern lassen werden. Bis Herbst kann noch viel passieren, die Durchseuchung in Deutschland geht weiter. Auch stagniert die Impfquote in Deutschland seit Monaten bei gut 77 %. Erlässt die Regierung im Herbst einmal mehr Einschränkungen für in diesem Fall nicht mit Omikron-Impfstoffen Geboosterte, könnte wieder Bewegung bei den Impfungen reinkommen. Aktuell würde ich ein solches Szenario aber eher als unwahrscheinlich ansehen.

Modernas Cashberg wächst

Nun kann man über Unternehmen wie Biontech und Moderna auch zum Teil sehr emotional diskutieren. Was niemand bestreiten wird und kann: Beide Unternehmen haben sich zuletzt eine goldene Nase verdient. Analysten gehen davon aus, dass der Cashberg von Moderna Ende 2022 bei rund 18 Mrd. USD liegen wird. Und trotz einbrechender Umsätz, die für die kommenden Jahre erwartet werden, dürfte Moderna weiter Cashflow-positiv arbeiten, der Cashberg also auf über 20 Mrd. USD anwachsen. Dem gegenüber steht aktuell eine Marktkapitalisierung von gut 53 Mrd. USD.

Chartbild bleibt angeschlagen

Die technische Situation der Aktie muss dagegen weiter als sehr fragil bezeichnet werden. Die jüngste Erholung im Tageschart weist die Form eines bärischen Keils auf. Gestern schlugen die Verkäufer mit voller Wucht zu. Fällt die Aktie aus dem Keil heraus, könnte sie erneut in Richtung der Unterstützungszone zwischen 121,12 und 117,34 USD nachgeben. Ein überraschender Bullenkonter und Kurse über der oberen Keilbegrenzung könnten dagegen zu Short-Eindeckungen in Richtung des Hochs bei 188 USD führen.

Fazit: Modernas Umsätz dürften in den kommenden Jahren wegbrechen, das wäre keine Überraschung und ist im aktuellen Kurs schon größtenteils drin. Interessant ist, dass Analysten dennoch positive Cashflows erwarten. Der Cashberg von bald über 20 Mrd. USD sichert fundamental folglich ab. Charttechnisch ist der Abwärtstrend der Aktie dagegen voll intakt. Die Unterstützungszone um 120 USD bleibt wichtig.

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 18,47 21,78 9,89
Ergebnis je Aktie in USD 28,29 27,70 9,70
Gewinnwachstum -2,09 % -64,98 %
KGV 5 5 14
KUV 2,9 2,4 5,4
PEG neg. neg.

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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