Kommentar
17:02 Uhr, 28.05.2003

MLIM: Euroland leidet unter Dollarschwäche

Der Wertverlust des US-Dollars hat in den letzten drei Wochen seit der zurückhaltenden Erklärung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank an Fahrt gewonnen. Der Kurs des US-Dollars ist inzwischen unter den bisher tiefsten Stand von 1,175 US-Dollar/EUR bei Einführung des Euros gefallen. Der jüngste Wertverlust ist zum Teil auf den Rückzug einiger Zentralbanken aus dem US-Dollar zurückzuführen. Obwohl der US-Dollar mittlerweile unterbewertet erscheint - wir schätzen den fairen Wert auf 1,04 US-Dollar/EUR - ist eine weitere Talfahrt wahrscheinlich, sollten die Zentralbanken ihre US-Dollar Reserven weiter reduzieren.

Die Schwäche des US-Dollars hat jetzt auch Auswirkungen auf die übrigen Finanzmärkte. Hierdurch steigen nicht so sehr die Kapitalkosten in den USA, vielmehr wirkt sich die Schwäche vor allem auf die Aktienmärkte in Europa aus, die sich bezogen auf den Euro wegen Deflationsängsten deutlich abgeschwächt haben. Wir gehen daher davon aus, dass die Inflationsrate Anfang 2004 in Euroland auf 1,0% oder darunter fallen wird, wenn die Politik nicht reagiert. Entsprechend steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 0,5% durch die EZB anlässlich des nächsten Treffens im Juni. Zwischenzeitlich haben sich die geldpolitischen Rahmenbedingungen in den USA aber deutlich verbessert und unser Vertrauen in eine anhaltende Konjunkturerholung in den USA ist gestiegen.

Quelle: Merrill Lynch Investment Managers

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