Mitten im Umbau: Eon muss Prognosen nach unten schrauben
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Energiekonzern Eon steht vor einem Radikal-Umbau. Massiver Stellenabbau, teure Übernahmepläne, Umwandlung der Rechtsform, Abspaltung von Beteiligungen. Und es kommt noch dicker. Den Konzern plagen massive Kostensorgen: Wie das Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung am Montag überraschend mitteilte, müssen für das laufende Geschäftsjahr auch Wertberichtigungen in Höhe von drei Milliarden Euro getätigt werden.
Der Versorger senkte seine Prognose für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 9,1 bis 9,3 Milliarden Euro, nachdem sich das Unternehmen zuletzt bis zu 9,8 Milliarden Euro zugetraut hatte. Der Überschuss soll zwischen 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro betragen, nach einer Prognose bisher zwischen 2,1 und 2,6 Milliarden Euro.In Italien und Spanien seien Abschreibungen von 2,1 Milliarden Euro fällig, in weiteren Ländern von knapp 1 Milliarden Euro. Die Dividende für 2011 soll aber bei 1,00 Euro verbleiben.
In den kommenden drei Jahren will Eon ältere Kraftwerke, die nicht mehr so profitabel sind, stilllegen. Indes hat der Konzern seine mittelfristigen Ziele bestätigt.Während der Konzern für 2012 erst im kommenden Jahr einen Ausblick geben wolle, peilt das Unternehmen für 2013 weiterhin einen bereinigten Konzernüberschuss von 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro an und eine Dividende von 1,10 Euro je Anteilsschein.
Vorstandschef Johannes Teyssen kündigte am Montag zudem an, den Konzern in eine europäische Aktiengesellschaft umwandeln zu wollen. Nach eigenen Angaben wäre Eon das erste Unternehmen der Energiebranche, das diesen Weg einschlägt.
Eon steht wegen des Atomausstiegs und teurer Lieferverträge im Gasgeschäft gehörig unter Druck. Teyssen hatte bereits im August die Streichung von bis zu 6.000 Arbeitsplätzen in Deutschland angekündigt. Der Eon-Chef will mit dem Stellenabbau bis 2015 die jährlichen Kosten um 1,5 Milliarden Euro auf 9 Milliarden Euro senken.
Eon braucht viel Geld. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung plant der Konzern außerdem die Zerschlagung der Tochter Ruhrgas. Angaben aus Konzernkreisen zufolge will der Versicherer Allianz das 12.000 Kilometer lange Gasnetz erwerben. Teyssen will die internationale Expansion von Eon vorantreiben. Die Strategie führe in Zukunft immer stärker raus aus Deutschland, heißt die Losung bei Eon. Dafür brauche der Konzern nun das Kapital aus Verkäufen. Der Einstieg beim portugiesischen Versorger EDP steht ganz oben auf der Einkaufsliste. Zwei Milliarden Euro soll eine 21-prozentige Beteiligung am Staatskonzern kosten. Mit dem Unternehmen, das über große Kapazitäten bei Wind- und Wasserkraft verfügt, würde Eon nach Einschätzung von Experten mit einem Schlag zu einem der Weltmarktführer bei Erneuerbaren Energien.
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