Mit Express-Papieren den unsicheren Märkten trotzen
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Mit 2011 neigt sich ein Jahr dem Ende zu, das an den Börsen so vielversprechend begann, im März von der Erdbebenkatastrophe in Japan nur kurz erschüttert wurde und im August mit dem Eskalieren der Euroschuldenkrise zum großen Schlag ausholte, unter dem die Märkte noch heute massiv zu leiden haben. Kein Wunder, dass nach den bislang relativ erfolglosen Bemühungen der Politik, die Probleme in den Griff zu bekommen, Prognosen für 2012 einem Lotteriespiel gleichkommen. Anleger stehen dabei vor dem nie gekannten Problem, dass eigentlich keine Asset-Klasse mehr als sicher gelten kann, nicht einmal Renten. Man braucht sich nur einmal die Schwierigkeiten vieler Staaten ansehen, für ihre Staatsanleihen überhaupt noch genügend Käufer zu finden. Das musste zuletzt sogar das immer noch mit dem Höchstrating ausgestattete Deutschland erkennen, als es für eine Tranche mit zehnjähriger Laufzeit nur etwa zwei Drittel absetzen konnte. Auf der anderen Seite gelten Aktien immer noch als Sachkapital und Gold als Allzweckwaffe, die im Falle einer möglichen Beruhigung an den Märkten aber zunehmend abstumpfen könnte. Im Prinzip freuen sich aktuell nur Trader, die in dem rasanten Auf und Ab der Börsen ihre Trades mit Hebel-Produkten mehr oder weniger erfolgreich absetzen können, wie es in deren Terminologie so schön heißt.
Aber auch Anlage-Zertifikate können durchaus eine Alternative darstellen, wenn sie nur genügend flexibel sind. So machte zuletzt die Credit Suisse mit einer neuen Express-Variante auf den Euro STOXX 50 auf sich aufmerksam, die nach einem halben Jahr das starre Stichtagsprinzip einfach über Bord wirft und stattdessen jeden Tag auf Schlusskursbasis die Möglichkeit einer vorzeitigen Fälligstellung eröffnet. Die reguläre Laufzeit des noch bis 31. Januar in Zeichnung befindlichen Sprint Express Zertifikats (CS8AJG) der Schweizer beträgt immerhin vier Jahre und damit zwölf Monate mehr als die eines weiteren neuen Express-Produkts der Deutschen Bank auf die Euroland-Benchmark, das heute in den Handel startet.
Das Papier kommt mit seinen jährlichen Stichtagen zwar etwas unspektakulärer wie die Schweizer Wertarbeit daher, folgt dabei aber dem sogenannten „Step-Down“-Prinzip mit einer von Bewertungstag zu Bewertungstag sinkenden Tilgungsschwelle. Dies bedeutet für den Anleger, dass es nach einem Jahr für eine Vorzeitkündigung bereits genügt, wenn der Euro STOXX 50 nicht mehr als fünf Prozent seit Emission verloren hat, um neben der sofortigen Fälligstellung zum Nennbetrag von 100 Euro in den Genuss einer zusätzlichen Rendite von 8,10 Euro zu gelangen. Ein weiteres Jahr später würde auch noch ein Verlust von zehn Prozent ausreichen. Die Gewinnausbeute würde sich gleichzeitig schon auf 16,20 Euro erhöhen. Wurde auch nach zwei Jahren noch nicht „gecallt“, wird die Hürde zum finalen Stichtag im Dezember 2014 noch einmal um weitere 30 Prozent auf nur noch 50 Prozent des Startkurses abgesenkt. Hat sich der Index bis dahin also nicht mehr als halbiert, was auf dem aktuellen Niveau einem Stand von unter 1.300 Punkten entsprechen würde, erhält der Investor auch dann noch die maximal mögliche Renditezahlung von 24,30 Euro. Erst bei Abschlägen von über 50 Prozent partizipiert das Papier wieder eins zu eins an der Indexentwicklung, was dem Anleger automatisch einen entsprechend hohen Verlust bescheren würde.
Der BörseGo Tipp:
Defensiv ausgestattete Express-Zertifikate können durchaus ein Mittel für Anleger sein, die zwar nicht mit dem Schlimmsten, aber immerhin mit heftigen Bewegungen an den Märkten rechnen. Die Flexibilität der Laufzeitgestaltung in Verbindung mit einer mehr oder weniger engmaschigen Stichtagsbetrachtung, die zwischenzeitliche Kursturbulenzen neutralisiert, sind die besonderen Vorzüge dieser Struktur.
Euro STOXX 50 Express-Zertifikat |
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Emittent/WKN: |
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Laufzeit: |
15.12.2014 |
Preis: (handelbar ab 14.12.11) |
Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1 % Spread) |
Deutsche Bank / DB9ZMB |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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