Kommentar
12:36 Uhr, 20.10.2011

Mit diesen Instrumenten begannen auch Spekulanten zu wetten

Einige wenn nicht alle Eurozone Staaten haben über Jahre mehr ausgegeben als erwirtschaftet.

Die Geldmärkte begannen berechtigt sich zu sorgen können die Staatsschulden jemals zurückgezahlt werden?
Damit begannen trotz einheitlicher Zinspolitik für die Eurozone die Zinsdifferenzen zu steigen.

Dies heisst: Die Ursache ist das Fehlen einer gemeinsamen Wirtschafts- und Finanzpolitik der Länder der Eurozone.

Als diese Differenzen anstiegen und die Defizite weiter wuchsen, begann die nächste Sorge: können die Staatsschulden verlängert werden? ( roll over) Damit wurden die Zinsdifferenzen noch grösser. Investoren, die den Staaten Geld geliehen haben, sicherten sich ab mit CDS Credit Default Swaps, Kreditausfallversicherungen.

Mit diesen Instrumenten begannen auch Spekulanten zu wetten nämlich auf steigende Ausfallrisiken. Als Folge der Zinsdifferenzen begannen die Nationalen Wirtschaften der Länder, die höhere Risikoaufschläge - Zinsen- auf Staatsschulden zahlen müssen, schwächer zu werden. Die Defizite der Staatshaushalte steigen weiter. Es wird unmöglich, am freien Geldmarkt Staatsschulden unterzubringen. Die CDS werden immer teuerer weil der Kreditausfall wahrscheinlicher wird. Die Zinsstrukturkurven werden flacher weil auch kurzlaufende Anleihen nur mit Risikoaufschlag unterzubringen sind, wenn überhaupt.

Damit sind wir beim Wesentlichen. Die Unterschiede der Zinsstrukturkurven und die Spreads der Zinsen auf z.B. 10 jährige Anleihen.

Und damit auch die einzig wichtige Frage zu "gehebeltem EFSF": wie kann gehebelter EFSF die Spreads beseitigen?

Der Risikoaufschlag wird nicht beseitigt. Denn die Ursache bleibt unverändert. Es ist für einen Investor unerheblich ob die Wahrscheinlichkeit 100% zu verlieren gleich ist der Wahrscheinlichkeit 80% zu verlieren.

Auch ein gehebelter EFSF beseitigt die Spreads nicht und kann deshalb nur Zeit gewinnen.

Dagegen beseitigen Eurobonds die spreads sofort . Jedoch muss man inzwischen von einem 10 y bond yield von 4,5 % ausgehen.

It makes little sense, if any sense at all, to explain General Relativity to a frog, especially not if, in a special case, the frog is a spellbound physicist

Autor: Der unter dem Pseudonym bekannte Profi-Trader "Katzenfreund"

Katzenfreund veröffentlicht seine Trades und Einschätzungen hier : http://bit.ly/oyIXeO

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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