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00:00 Uhr, 07.11.2008

Mit DAX-Aktien langfristig auch bei 50% Kursverlust noch gewinnen ...

Erwähnte Instrumente

  • Discount Zertifikat auf Siem
    Aktueller Kursstand:  
  • Discount Zertifikat auf E ON
    Aktueller Kursstand:  
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Vor allem für den langfristig orientierten Anleger bietet der Kurseinbruch der vergangenen Monate auch Vorteile. Entscheidend ist dabei nicht nur die Tatsache, dass die Notierungen stark zurückgekommen sind und sich wieder, je nach Sichtweise, attraktiven Bewertungen nähern. Vor allem auch die Geschwindigkeit des Einbruchs eröffnet langfristig orientierten Marktteilnehmern jetzt interessante Möglichkeiten.

Ein Einstieg in ausgewählte Einzelaktien birgt im aktuellen Marktumfeld nicht unerhebliche Risiken. Die Notierungen selbst bei den Bluechips aus dem DAX bewegen sich derzeit zum Teil um mehr als 30 % innerhalb einer Woche, und zwar in beiden Richtungen. Es ist entsprechend nötig, auch wenn es gelingt ein günstiges Einstiegsniveau zu erreichen, sehr weit entfernt platzierte Stopps zu nutzen. Andernfalls muss bei der vorherrschenden Volatilität damit gerechnet werden, ungünstig und gegebenenfalls auch am tatsächlichen Tief wieder ausgestoppt zu werden.

Alleine bis zum jeweils letzten Tief wird bei der Aktie der Allianz eine Entfernung zum Stopp-Loss von 25,3% nötig, bei Siemens wären es 24,9% und bei E.ON 24,7%. Es sind entsprechend nur kleine Positionsgrößen möglich und selbst ein so weit entfernter Stopp kann derzeit schnell erreicht werden.

Aufgrund der extrem hohen Volatilität bieten sich aber attraktive Alternativen auf Sicht der kommenden Jahre über Discountzertifikate. Gerade diese Produkte profitieren mit einem sehr hohen Abschlag von der aktuellen Marktphase. So lassen sich auf Sicht der kommenden Jahre Positionen in den eben beschriebenen Aktien eröffnen ,welche gut zweistellige Renditen p.a. möglich werden lassen, gleichzeitig aber einen Risikopuffer von über 50 % bieten. Das bedeutet, dass die Aktien bis zum jeweiligen Laufzeitende auch nochmals um rund 50 % fallen könnten ohne dass dem Anleger dadurch am Ende ein Verlust entsteht.

Um diesen Vorteil nutzen zu können sind die Renditemöglichkeiten allerdings begrenzt. Nachfolgend deshalb anhand des Charts der Aktien die Betrachtung der jeweiligen Discountzertifikate:

E.ON:

Bei E.ON bietet sich der Einsatz des bis zum 21.12.2012 laufenden Zertifikats mit der WKN: TB2CM4 an. Dieses ist mit einem Cap bei 24,00 Euro ausgestattet, was im Bereich des zuletzt erreichten Tiefs liegt. Zu bekommen ist das Zertifikat aktuell aber für 14,31 Euro. Das bedeutet, nur wenn E.ON vom aktuellen Niveau aus zum Laufzeitende um über 52% zurück fällt kommt es zu diesem Zeitpunkt zu einem Kursverlust im Zertifikat. Bleibt E.ON darüber, dann erzielen Sie als Anleger einen Gewinn. Bleibt E.ON zum Laufzeitende auch über 24,00 Euro, dann ist ein maximaler Gewinn von 13,27% p.a. zu erzielen, was bei einem Direktinvestment einem Anstieg auf immerhin 49 Euro entsprechen würde. Abgesehen von den ausbleibenden Dividendenzahlungen fährt man als Anleger im Discountzertifikat also gegenüber einem Direktinvestment nur schlechter, wenn E.ON bis Ende 2012 auf ein neues Allzeithoch steigt.

Allianz:

Für die Aktie der Allianz bietet sich mit einer Laufzeit bis zum Dezember 2010 das Discount-Zertifikat mit der WKN: AA1DQ5 an. Der Cap bei 40,00 Euro liegt noch unterhalb des Tiefs aus dem Jahre 2003 und sollte nicht nachhaltig unterschritten werden. Aber auch in diesem Fall bietet sich ein Risikopuffer der bis auf 27,79 Euro reicht, denn dafür wird das Zertifikat aktuell gehandelt. Ein Abschlag und damit Risikopuffer vom aktuellen Kurs von 55%. Bleibt die Aktie oberhalb des Bärenmarkttiefs aus dem Jahr 2003 oder wenigstens über 40,00 Euro zum Laufzeitende, dann können 18,9% p.a. erzielt werden.

Siemens:

Auch bei Siemens bieten sich Möglichkeiten, im Bereich der Tiefs um 30,87 Euro eine Position mit hohem Risikopuffer zu eröffnen. Das Discount-Zertifikat mit der WKN: BN2BDA mit einer Laufzeit bis Dezember 2010 wird derzeit für 22,05 Euro gehandelt. Ein Abschlag von knapp 50 %. Dennoch könnte Siemens in diesem Zeitraum um weitere knapp 32 % auf 30,00 Euro zurück fallen ohne dass auf eine Rendite von 15,5% p.a. verzichtet werden muss.

Auf derartige Chancen für einen langfristig orientierten Positionsaufbau können Sie als Anleger aktuell vermehrt schauen. Es bietet sich nicht unbedingt an, diese Zertifikate pauschal nach dem zuletzt gesehenen Kurseinbruch zu kaufen, allerdings können schwache Handelstage für Teilpositionen genutzt werden. Gegebenenfalls werden die letzten Tiefs noch einmal erreicht, was auch die Verlustschwelle zum Laufzeitende noch einmal nach unten drücken würde. Denn auch wenn sich in den beschriebenen Fällen aktuell sehr hohe Sicherheitspuffer bieten, ein Rückfall des Discountzertifikates ist natürlich weiter möglich. Die Renditen beziehen sich immer nur auf das Laufzeitende und auf den Fall, dass die Aktie dann über dem Cap notiert. Einem Direktinvestment sind die Zertifikate im Hinblick auf das Risiko aber zum aktuellen Zeitpunkt als langfristiges Investment überlegen, obwohl auf Dividendenausschüttungen verzichtet werden muss.

Nicht völlig außer Acht gelassen werden kann das Emittentenrisiko, das hat die jüngste Vergangenheit gezeigt. Deshalb bietet sich auch in dieser Hinsicht in jedem Fall eine Streuung an.

Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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