Kommentar
11:13 Uhr, 27.10.2000

MIS Unternehmensupdate

MIS ist ein führender Anbieter von softwaregestützten Manager-Informationssystemen im deutschsprachigen Raum. Mit Hilfe flexibler Softwareprodukte entwickelt MIS Planungs- und Analysesysteme, die Methoden des Wissensmanagements integrieren. Mit dieser Hilfe können Manager schneller und sicherer Entscheidungen treffen und ihr Unternehmen zukunftsorientiert lenken. Zusätzlich werden Service und Schulungen angeboten.

Wie in der Grundanalyse angekündigt, gab MIS am 15.08.2000 bekannt, daß die 250.193 Aktien von Mitarbeitern erfolgreich umplatziert worden sind.
Die Anteilsscheine wurden in einem kombinierten Verfahren angeboten, wobei 200.193 MIS-Aktien über die Commerzbank und 50.000 MIS-Aktien durch ein Privat Placement an institutionelle Investoren umplatziert wurden. Die Nachfrage hat die angebotene Stückzahl nach Angaben MIS um das Dreifache übertroffen.
Demnach hat sich der Free Float nach Ablauf der Lock-up Periode von 25,5 Prozent auf 48 Prozent erhöht. Die Gründer- und Mehrheitsaktionäre werden gemäß Prospekt auch weiterhin ihre Mehrheit von 50,1 Prozent am Unternehmen halten. Der Kursrückgang aufgrund der Ankündigung der Umplatzierung wäre also damals nicht nötig gewesen, da die Papiere in "starke Hände" gewechselt sind.

Des weiteren bekamen die Darmstädter am 05.09.2000 von der Deutschen Post World Net (DPWN)
einen Auftrag in 2-stelliger Millionenhöhe für Beratungsleistungen in Vorbereitung ihres geplanten Börsengangs.
Der Auftrag der Deutschen Post World Net stellt eine beträchtliche Erweiterung des bestehenden
Millionenauftrags für MIS-Software und Beratungsleistungen dar, im Rahmen dessen die
MIS AG das Management-Informationssystem der Deutschen Post AG sowie das IPO-relevante Konzernsteuerungs- und Planungssystem der DPWN entwickelt hat.
Die jetzt beauftragten Leistungen dienen zur Verbindung dieser Inselsysteme zu einem ganzheitlichen Konzerninformationssystem, das sowohl im Zentralbereich Controlling der Deutschen Post AG als auch in den Beteiligungen der DPWN von 700 Anwendern eingesetzt wird.
Aufgabe des neuen Systems ist die Bereitstellung führungsrelevanter Finanzkennzahlen für die Transparenz und Steuerung des Konzerngeschehens sowie die bedarfsgerechte Beantwortung externer Informationsanfragen.

Dieser Großauftrag ist für MIS von großer Bedeutung, da es besonders bei dem "Riesen" Post auf ein funktionierendes und effizientes System ankommt: Die Deutsche Post World Net gehört mit einem Jahresumsatz von 22,63 Milliarden EUR und einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 0,94 Milliarden EUR (1998) zu den führenden internationalen Transport- und Logistikkonzernen in der Welt.
Die stark gewachsene internationale Präsenz der Deutschen Post AG mit inzwischen weltweit ca. 200 Gesellschaften stellt das Konzerncontrolling vor große Herausforderungen. Die Konzernberichterstattung erfolgt in einem Umfeld heterogener Systeme und Plattformen, in dem insbesondere Fragen der Flexibilität und zeitnahen Bereitstellung sowie die Verfügbarkeit von Ist-, Plan- und Hochrechnungsdaten eine wichtige Rolle spielen.
Das Informationssystem mit dem Namen "Konzern MIS" deckt den gesamten Prozeß der Berichterstattung ab. Von der Eingabe und dem Import der relevanten Plan- und Hochrechnungsdaten über den Transfer dieser Daten an ein zentrales Datawarehouse in der Konzernzentrale bis hin zur Konsolidierung auf Basis von MIS Zeus, mit dessen Einsatz eine parallele Darstellung von IAS und HGB möglich
ist. Danach werden die Steuerungskennzahlen berechnet und im Reporting dargestellt.
Ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung zugunsten der Realisierung des Konzern-informationssystems durch die MIS ist der ganzheitliche Ansatz der Produktreihe MIS Decisionware, der einen hohen Automatisierungsgrad des Berichtsprozesses ermöglicht und es erlaubt, Änderungen, z.B. infolge organisatorischer Anpassungen, zeitnah unternehmensweit wirksam werden zu lassen.

Am 20.10.2000 kündigte die MIS AG an, daß Jiri Vodicka zuständig für den Bereich Forschung und Entwicklung, zum Jahresende aus dem Vorstand der am Frankfurter Neuen Markt notierten MIS AG ausscheiden wird. Ausschlaggebend seien persönliche Gründe, teilte das Unternehmen in einer Pflichtveröffentlichung mit. Die Managementverantwortung für den Forschungs- und Entwicklungsbereich werde von den beiden Vorständen Peter Raue und Franklin Syrowatka in Zusammenarbeit mit der technischen Geschäftsführung der MIS Technologies GmbH übernommen, hieß es.
Dies schadete den Aktien der Darmstädter nicht, im Gegenteil, die MIS-Aktien legten an diesem Tag um mehr als 4 Prozent zu.

Die Stimmung für MIS ist nach wie vor gut. Im Zuge der Kursrückgänge ist die Aktie auf 80 Euro gefallen, hat sich aber in den letzten Tagen gefestigt und ist wieder gestiegen.
Positiv ist auch der Großauftrag der Deutschen Post. Ein Teil des Auftragsvolumens, das Gerüchten nach
zwischen 10 und 15 Mio. DM liegt, wird noch im laufenden Jahr umsatzwirksam. Das Gros fällt jedoch in die kommende Geschäftsperiode. Aufgrund dessen und eventueller Folgeaufträge dürfen wir also eine kontinuierliche Steigerung des Umsatzes erwarten.
Das EBIT sollte in 2000 noch negativ ausfallen, aber bereits im nächsten Jahr soll ein zweistelliges positives Ergebnis vor Steuern und Zinsen erwirtschaftet werden.
Die Quartalszahlen werden am 15.11.2000 veröffentlicht.

Aufgrund der weiterhin hervorragenden Technik und Positionierung der MIS AG bleiben wir bei unserer Kaufempfehlung und sehen die Entwicklung mittelfristig bis langfristig bei einer Erholung des Gesamtmarktes als äußerst positiv an.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen