Ministerium: Deutschland holt bei Digitalisierung auf
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Deutschland ist in den vergangenen zwei Jahren nach Angaben von Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) "spürbar digitaler" geworden. "Wir haben eine der höchsten 5G-Abdeckungen in Europa und können bald die letzten Funklöcher schließen", betonte Wissing anlässlich der Vorstellung eines Zwischenberichts zur Digitalstrategie der Regierung. "Millionen Bürger nutzen heute wie selbstverständlich das E-Rezept und profitieren von einem digitalen Deutschlandticket, das Tarifgrenzen sprengt", hob er hervor. Auch bei Zukunftsfeldern wie Künstlicher Intelligenz (KI) sei Deutschland international vorne dabei.
"Wir müssen jetzt das hohe Tempo halten, um alle Ziele zu erreichen", forderte Wissing. "Gerade bei der Verwaltungsdigitalisierung sind noch dicke Bretter zu bohren." Der Bericht zeige Fortschritte in allen strategischen Handlungsfeldern der Digitalstrategie. So seien Gigabit-Anschlüsse für 74 Prozent der Haushalte, Glasfaseranschlüsse für knapp jeden dritten Haushalt verfügbar. Innerhalb eines Jahres sei die Glasfaser-Verfügbarkeit um 50 Prozent gestiegen. 91 Prozent der Fläche des Bundesgebietes sei seit dem vergangenen Jahr mit dem Mobilfunkstandard 5G durch mindestens einen Netzbetreiber versorgt. Deutschland sei damit deutlich besser als der EU-Schnitt von rund 81 Prozent.
Das E-Rezept sei zum 1. Januar 2024 eingeführt und bis Mitte Mai 2024 mehr als 185 Millionen Mal eingelöst worden, hieß es weiter. Die elektronischen Patientenakte starte für alle Versicherten als Opt-Out-Anwendung ab 15. Januar 2025. Auch gebe es eine steigende digitale Verfügbarkeit staatlicher Verwaltungsleistungen wie Eltern-, Wohn- und Bürgergeld, und die Verkündung von Gesetzen und Rechtsverordnungen des Bundes erfolge inzwischen nur noch elektronisch. Intelligent vernetztes Bauen mit der Methode Building Information Modelling (BIM) werde zudem sukzessive auf alle Verkehrsinfrastrukturen ausgerollt. Wissings Ministerium betonte außerdem, Deutschland habe eine starke KI-Forschung und sei bei KI-Patenten weltweit auf Platz zwei nach den USA.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/sha
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