Ministerium: Brüssel genehmigt Förderung grüner Stahlerzeugung im Saarland
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die EU-Kommission hat nach Angaben der Bundesregierung die von dieser avisierte Milliardenförderung der saarländischen Stahlindustrie beihilferechtlich genehmigt. Ziel der Förderung sei die Dekarbonisierung der Stahlproduktion, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Es habe damit beihilferechtlich das grüne Licht aus Brüssel erhalten, um den Unternehmen Dillinger Hüttenwerke, Saarstahl und Rogesa gemeinsam mit dem Saarland bis 2027 insgesamt rund 2,6 Milliarden Euro für den klimaneutralen Umbau der Stahlproduktion zur Verfügung zu stellen.
"In einem nächsten Schritt wird nun auf Basis der Haushaltseinigung der Bundesregierung vom 13. Dezember 2023 die Erteilung des nationalen Förderbescheids vorbereitet", kündigte das Ministerium an. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nannte die Billigung "eine überragend gute Nachricht für die industrielle Transformation im Saarland und in ganz Deutschland".
Mit dem Bau einer Direktreduktionsanlage und Elektrolichtbogenöfen an den traditionsreichen Stahlstandorten in Dillingen und Völklingen stellten die beteiligten Unternehmen rund zwei Drittel ihrer Produktion von kohlebasierter Hochofenproduktion auf wasserstoffbasierte Stahlerzeugung um. Zu einem späteren Zeitpunkt planen sie laut Habecks Ministerium, auch den verbleibenden Teil der Produktion auf die CO2-arme Route über Elektrolichtbogenöfen umzustellen. Die neuen Anlagen sollten 2027 in Betrieb gehen.
Der Wasserstoffeinsatz werde anschließend stetig zunehmen und am Ende 120.000 Tonnen grünen Wasserstoff im Jahr erreichen. Damit sollten mehr als 3 Millionen Tonnen grüner Stahl produziert werden. Um die Anlagen bereits früh mit grünem Wasserstoff versorgen zu können, planten weitere Akteure in der Region den grenzüberschreitenden Aufbau von Elektrolysekapazitäten und eines Wasserstoffnetzes. Von der Förderung von 2,6 Milliarden Euro wird der Bund laut den Angaben 70 Prozent tragen, das Saarland übernimmt 30 Prozent.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.