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09:58 Uhr, 03.04.2024

Minister des Weimarer Dreiecks fordern militärische Aufrüstung Europas

BERLIN (Dow Jones) - Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens haben Europa angesichts der russischen Aggression zu einer militärischen Aufrüstung aufgefordert. Den heimischen Industrien müssten langfristige Verträge und garantierte Abnahmen zugesagt werden, so die Minister des sogenannten Weimarer Dreiecks.

"Damit Europa in Frieden leben kann, muss der russische Imperialismus gestoppt werden", schreiben Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihre Amtskollegen Stéphane Séjourné aus Frankreich und Radoslaw Sikorski aus Polen in einem Gastbeitrag im Nachrichtenmagazin Politico anlässlich des bevorstehenden 75. Geburtstags des transatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato.

Man dürfe "keine Grauzonen" zulassen, weil Russlands Präsident Wladimir Putin sie als Einladung verstünde, die territoriale Integrität und Souveränität zu untergraben, imaginäre Linien auf der Landkarte zu ziehen und letztlich militärische Gewalt anzuwenden.

"Wir müssen das gesamte industrielle Potenzial unseres Kontinents nutzen, um unsere militärischen Fähigkeiten zu verbessern, die Produktion hochzufahren und Größenvorteile zu nutzen", forderten die Minister.

Dazu seien die nationalen Verteidigungsindustrien der Schlüssel. Diese brauchten verbindliche langfristige Verträge mit klaren Zeitvorgaben, einem gewissen Ehrgeiz, festen finanziellen Verpflichtungen und Abnahmegarantien der Regierungen.

Die europäischen Verbündeten müssten zudem ihren "gerechten Anteil" an der kollektiven Last der Nato zu übernehmen und ihre Bereitschaft zu zeigen, mehr Verantwortung für die Verteidigung Europas zu übernehmen.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

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